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Verfasst am: 07.03.07, 20:47 Titel: Ich bin ratlos.
Meine Mutter, 73jährig, wurde am letzten Samstag in die Psychiatrie eingeliefert, weil sie angeblich gegenüber einer Fußpflegerin geäußert haben soll, sie bringe sich um.
Meine Mutter ist seit 1997 leidend an den Wirkungen eines Schlaganfalls und nachfolgender Rücken-OP mit anschließendem Durchgangssyndrom. Sie hat all das überstanden und kann sich selbst versorgen - bis jetzt.
Seit Anfang der 70er Jahren leidet sie jedoch unter einer sich immer stärker ausbreitenden Schuppenflechte. Alle Gelenke - Hände, Oberarme, Kniegelenke sowie das Gesäß sind großflächig betroffen.
Besonders in den "kalten Jahreszeiten" Herbst/Winter bricht das besonders aus. Sie nimmt deshalb regelmäßig Kortison.
Letzten Samstag wurde sie aufgrund der Äußerungen gegenüber der Fußpflegerin in die Psychiatrie eingeliefert. Selbstmordabsichten hieß es. Am Sonntag kam dann auch vormittags eine Richterin.
Am Montag erfuhr ich in einem Telefongespräch mit dem Arzt dort, daß meine Mutter nicht dement sei. Sie ist orientiert und es bestehe keine Eigen- oder Fremdgefährdung. Heute (= Mittwoch) wurde mir gesagt, daß ihre - wie soll man sagen "Missstimmungen" wohl durch die hohen Dosen von Kortison ausgehen würden.
Sie soll - lt. Aussagen in der heutigen Visite - am kommenden Dienstag entlassen werden.
Meine Frage hier - obwohl ich persönlich der Psychiatrie immer negativ gegenüberstehe - :
- Kann es sein, dass es derartige Vorfälle gibt, wenn Kortison (im Falle meiner Mutter vor 2 Wochen durch mehrere Injektionen durch ein Präparat mit Dexa ... irgendwas) hochdosiert verabreicht wird?
- Meine Mutter nimmt seit Jahren durch die großflächige Ausbreitung der Psoriasis Salbenpräparate ein. - Kann das ein Auslöser sein?
Ich bin momentan echt verzweifelt. Aber die Hoffnung stirbt zuletzt, zumal meine Mutter mir heute telefonisch sagte, daß sie, weil momentan sehr aufgewühlt, alles mitmache, was ihr dort in der geschlossenen Abteilung gesagt wird.
Eine Vormundschaft wurde nicht angeordnet, eine Fremd- oder Eigengefährdung liegt lt. dem verantwortlichen Arzt nicht vor.
- Kann es sein, dass es derartige Vorfälle gibt, wenn Kortison (im Falle meiner Mutter vor 2 Wochen durch mehrere Injektionen durch ein Präparat mit Dexa ... irgendwas) hochdosiert verabreicht wird?
In der Tat kann Kortison auch depressive Verstimmungen auslösen (laut gelbe Liste) und diese könnten dann auch zu solchen Aussagen führen. _________________ Viele Grüße
David
Ein Kompromiß, das ist die Kunst, einen Kuchen so zu teilen, daß jeder meint, er habe das größte Stück bekommen. (Ludwig Erhard)
Ja, Cortison kann Depressionen auslösen! Es ist bekannt, dass viele Depressive hohe Cortisolspiegel im Blut aufweisen (Cortison wird im Körper zu Cortisol umgebaut). Ein langfristig erhöhter Cortisolspiegel kann Nerven schädigen und zu einem Ungleichgewicht der Neurotransmitter, insbesondere zu einem Serotoninmangel führen.
Gruß
Leo
Meiner Mutter geht es schon etwas besser. Allerdings ist sie durch die Einlieferung in die geschlossene Abteilung der Gerontopsychiatrie noch sehr mitgenommen und daher unruhig und verunsichert, weil sie bislang nicht wußte, wie krank alte Menschen durch Demenz o.ä. werden können.
Heute Mittag wurde sie auf die offene Gerontopsych. verlegt, weil sie ja am Dienstag entlassen werden soll.
Man kann sich gar nicht vorstellen - ich als Laie schon gar nicht - was alles für Nebenwirkungen von Medikamenten ausgehen können.
Ich hoffe für meine Mutter und alle Kranken, die in ähnlichen Situationen sind, das diese Menschen "durchhalten", auch nach so einem Trauma, das im Falle meiner Mutter durch eine unbedachte Äußerung ihrerseits einen Polizeieinsatz, eine richterliche Amtshandlung sowie amtsärztliche Untersuchung durch einen Arzt des Landschaftsverbandes nachsichzogen.
Im Falle meiner Mutter ist es doch gelungen. Sie hält durch
So ganz skeptisch werde ich der Psychiatrie wohl doch nicht mehr gegenüberstehen, obwohl es einen immer wieder betroffen macht,was dort geschieht (nach eigener Anschauung bei drei Besuchen in der geschlossenen gerontopsychiatrischen Abteilung). Leider muß ich das so sagen.
Meine Mutter wurde am 13.03.07 - also nach 11 Tagen wieder entlassen, weil keine Eigen- oder Fremdgefährdung bzw. Einweisung nach PsychKG vorlag.
Morgen muß meine Mutter noch mal im Zentrum für Psych. vorsprechen.
Noch eine Frage. Der Sozialpsychiatrische Dienst des Kreises, in dem meine Mutter lebt, hat sie für ein Gespräch am kommenden Dienstag vorgeladen. Das Ordnungsamt wurde ja an dem Samstag eingeschaltet, weil meine Mutter sozusagen von der Polizei in die Psych. wegen angeblicher Selbstmordabsichten eingeliefert worden ist.
Frage: Was will jetzt noch der sozialpsychiatrische Dienst, denn die Amtsrichterin, die am 2. Tag meine Mutter aufsuchte und keine weiteren Maßnahmen ergriffen hat, erreichen?
Vielleicht weiß ja jemand was hierzu.
Vielen Dank. Ich hatte schon gehofft, daß das Thema erledigt sei, denn eine Demenz wurde meiner Mutter - Gott sei es gedankt - nicht bescheinigt, sondern lediglich eine akute Belastungsreaktion durch Medikamente und ihre schwere Psoriasis.
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