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Verfasst am: 10.01.07, 18:51 Titel: Folgen der Hypnotherapie bei dissoziativen Störungen
Hallo
falls mir jemand Informationen zu den Auswirkungen auf die Patienten nach der Behandlung geben kann wäre das echt gut.
Ich muss meine Seminarfacharbeit ( Thema: Hypnotherapie bei dissoziativen Störungen) kommende Woche präsentieren und brauche unbedingt noch Informationen über die Folgen der Behandlung!!!???
Was ist denn genau mit Folgen gemeint? Was bei negativen Erfahrungen passieren kann? Behandelt der Hypnotiseur ein Problem von jemanden, der eine dissoziative Störung hat oder soll gegen die Störung selber etwas unternommen werden? _________________ Viele Grüße
David
Ein Kompromiß, das ist die Kunst, einen Kuchen so zu teilen, daß jeder meint, er habe das größte Stück bekommen. (Ludwig Erhard)
Verfasst am: 11.01.07, 19:25 Titel: Folgen der Hypnotherapie bei dissoziativen Störungen
Mit Folgen sind sowohl die positiven, als auch die negativen Auswirkungen auf den Patienten nach der Bahandlung gemeint.
Also welche Gefahren können auch nach Abschluss einer erfolgreichen Behandlung noch auftreten?
Was für ein Leben kann der Patient nun führen?
Kann eine solche Störung komplett geheilt werden oder wurde die Störung nur in sein Bewusstsein integriert, so dass er den Umgang mit seiner Störung erlernt hat?
Das ist ein wirklich kompliziertes Thema!! Vorab möchte ich auch sagen, dass es sich hier um meine eigene Meinung handelt.
Eine dissoziative Störung ist sehr komplex und um diese Störung behandeln zu können, muß die Ursache bekannt sein. Ein Mensch fängt an zu dissoziieren, wenn der Stressfaktor extrem steigt und die Situation nicht mehr richtig verarbeitet werden kann. Das ist ein wichtiger Schutzmechanismus im Körper der auch sehr wichtig ist. Fängt jedoch jemand an in "kleinen" bzw. "normalen" Situationen an plötzlich zu dissoziieren, kann dies sich zu einer ernsthaften Störung entwickeln.
Phobien / Ängste oder ähnliche Erkrankungen werden in der Regel verhaltenstherapeutisch behandelt. Durch die Möglichkeiten in der Verhaltenstherapie, leiten sich die Suggestionen bei der Hypnose ab. Die Erfolge werden daher als sehr hoch eingestuft.
Anders ist es bei der Dissoziation. Diese kann nicht verhaltenstherapeutisch behandelt werden, sondern bedarf anderen Techniken. Da in den meisten Fällen Traumata (nicht verarbeitete Erlebnisse) der wahre Auslöser sind, so muss genau hier angeknüpft werden, damit überhaupt der Mensch neu lernt zu handeln und Situationen wahrzunehmen.
Kleines Beispiel wäre eine Spinnenphobie: Sieht der Betroffene eine Spinne, so kommt es zu einem Ekelgefühl, einer Gänsehaut und Angst. Bei einer dissoziativen Störung läuft es anders ab. So kann die Person ein normales Gespräch führen und von einer Sekunde auf die andere fängt die Person an zu dissoziieren. Sie nimmt in dem Moment keine Gefühle wahr, kann diesen Vorgang nicht kontrollieren und auch nichts dagegen tun.
Daher kann hier nicht so einfach mit "klassischen" Suggestionen gearbeitet werden, sondern es wird eine Art Retraumatisierung gemacht. Die Gefahren sind zum Teil ähnlich wie bei einer Traumatherapie selbst. Wie sowas genau abläuft ist dir aber sicher bekannt, da dies keine Frage von dir war.
Aber um nochmal auf die Gefahren zurückzukommen. Im Gegensatz zu Patienten mit einer Posttraumatischen Belastungsstörung fängt der Betroffene an sofort zu dissoziieren, wenn er an Dinge aus der Vergangenheit oder aus der Hypnosesitzung denkt. Das Verhalten verändert sich daher nur wenig. Gravierend ist jedoch das evtl. zerstörte Vertrauen. Sowas kann einen abhalten einen weiteren bzw. neuen Versuch zu starten.
Wenn die Sitzungen richtig und erfolgreich durchgeführt werden, so kann es zu einer Heilung meiner Meinung nach kommen. Bei der Traumatherapie läuft es i.d.R. nach folgendem Schema ab:
(Haupt)Traumasitzung wird durchgeführt -> Patient ist fertig, geschwächt, bricht evtl. zusammen, braucht erstmal Ruhe und Schlaf -> 1 Woche später verarbeitet der Patient die Sitzung -> Jetzt zeigen sich im Alltag neue Verhaltensmuster -> Problemverhalten verschwindet
Das waren nur einige Punkte, das Thema ist jedoch viel komplexer. _________________ Viele Grüße
David
Ein Kompromiß, das ist die Kunst, einen Kuchen so zu teilen, daß jeder meint, er habe das größte Stück bekommen. (Ludwig Erhard)
okay dann dank ich dir erstmal...
falls du irgendwelche anderen Internetseiten kennst, auf denen es eventuell Studien zu diesem Thema gibt, kannst du mir die dann mal schreiben?
Wäre nett!
Mich würde interessieren ob jmd schon Erfahrungen mit hypnose gemacht hat. Ich hörte dass dies gerade bei DIS/MPS absolut unangebracht sei. _________________ Keiner kann so verrückt sein dass er nicht einen Verrückteren fände, der ihn versteht..
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