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[nf05]

Ich arbeite selbst im Labor, habe aber keine Erklärung für folgendes Problem. Ich habe ständig Glucose im Urin, egal zu welcher Tageszeit, ob nüchtern oder nicht. Die Werte steigen bis auf 4+ d.h. über 500 mg/dl. Wobei meine Serum-Glucose immer gute Werte hat, d.h. 90-110 mg/dl. Die Serum-Glucose verändert sich vom nüchternen Zustand bis abends nach normaler Nahrungsaufnahme kaum, doch im Urin ist enorm viel Glucose zu finden. Ein oGTT war nicht auffällig- nicht im Serum, im Urin fand sich jedoch ein großer Anteil Glucose wieder. Kann es sein daß nur durch die Schwangerschaft die Nierenschwelle so herabgesetzt ist oder liegt wirklich ein Problem an den Nieren oder der Aufspaltung der Glucose vor ???
Wer kann mir helfen ???!!!

[Martin Stadler]

Hallo!

Dieses Phänomen bezeichnet man als normoglykämische Glukosurie oder als "renale Glukosurie"!
Tritt dies neben ansonsten normalen Blut- und Urinwerten als isoliertes Phänomen auf, steht eine primäre (angeborene) oder sekundäre (als Folge einer interstitiellen Nephritis) tubuläre Glukoserückresorptionsstörung im Verdacht. Dies wäre harmlos. Selten kann dies ein Hinweis auf einen Diabetes mellitus sein. Sind allerdings die Nüchtern-BZ- sowie oGTT-Werte wiederholt unauffällig, so liegt die genannte isolierte tubuläre Störung vor.
Es muß eine sekundäre Ursache ausgeschlossen werden, also mögliche Ursachen einer interstitiellen Nephritis.
Dennoch müssen, vor allem bei ggf. weiteren Laborauffälligkeiten im Blut bzw. Urin, andere Tubulopathien bzw. Nephropathien abgeklärt werden.

Sie sollten sich also mit dieser Fragestellung einem Nephrologen (auf Nierenerkrankungen spezialisierter Internist) vorstellen!