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Ratatouille88
DMF-Mitglied


Anmeldungsdatum: 04.12.2007
Beiträge: 92

BeitragVerfasst am: 20.01.08, 10:31    Titel: soll ich weitermachen? Antworten mit Zitat

Ich weiß nicht mehr so ganz weiter!

Jahrelang stand ich zwischen Psychologie- und Medizinstudium. Letztendlich habe ich mich dann doch für Medizin entschieden, mit dem Ausblick den med. Psychotherapeuten zu machen.

Nun bin ich im ersten Jahr des Studiums und finde das auch alles spannend.
ABER: Ich kann einfach nicht zu sehen (geschweige denn es selbst zu tun), wie einem Menschen Schmerzen zugefügt werden. Blutabnehmen ist kein Problem (habe ich auch schon selbst bei einem netten Assistenzarzt machen dürfen), aber es fängt schon an, dass ich es nicht ertrage, wenn Drainagen gezogen werden, wenn Schmerztherapien an den Spinalnerven gemacht werden, Knochen eingerenkt werden, Knochenmarkspunktionen durchgeführt werden. Sind die Patienten unter Vollnarkose, ist das kein Problem, aber sobald ich merke, dass die Patienten Schmerzen haben, dann ist bei mir vorbei mit lustig -bin auch schon fünf Mal umgekippt.
(Ich weiß natürlich, dass Schmerzen manchmal nicht zu verhindern sind und dass es den Patienten meistens danach besser geht, ...)

So. und nun weiß ich nicht, ob ich nicht doch einfach zum nächsten Wintersemester mit Psychologie anfangen soll.
Natürlich könnte ich einen FA in Richtung Psychotherapie oder Allgemeinmedizin machen, oder in einer anderen Richtung, in der man den Patienten nur geringe Schmerzen bis gar keine zufügen muss, aber während des Studiums komme ich doch nun mal nicht drum rum, auch mal schmerzhafte Prozeduren durchzuführen (PJ, Famulaturen, ...)

Nun meine konkreten Fragen:
- Komme ich im Studium wirklich vor solchen Situationen drücken?
- Lernt man das im Laufe seines Studiums wirklich, in solchen Behandlungen professionell zu bleiben (kann ich mir ehrlich gesagt bei mir nicht vorstellen) oder soll ich wirklich zusehen, dass ich an ein anderes Studium komme?

Bin für jede Hilfe dankbar!!

(sorry, dass das doch so viel geworden ist)
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Julian Müller
DMF-Moderator


Anmeldungsdatum: 08.11.2007
Beiträge: 126

BeitragVerfasst am: 20.01.08, 12:00    Titel: Antworten mit Zitat

Guten Morgen Ratatouille88,

ich denke, die von Ihnen geschilderten Probleme sind nicht die günstigsten Vorraussetzungen für ein Medizinstudium.
Ich glaube nicht, dass Sie sich vor solchen Situationen drücken können! Spätestens in der Orthopäddie oder Unfallchirugie müssen Sie sich auch mal mit einem gebrochenen Arm auseinandersetzen, der auch wieder eingerenkt werden muss. Und wenn Sie in der Famulatur oder dem PJ täglich den stationären Alltag mitgestalten, werden Ihnen häufig Patienten mit Schmerzen begegnen.
Haben Sie schon mal im Krankenhaus in Form einer Ausbildung oder Praktikum gearbeitet? Dort erleben Sie ja, was Sie erwartet. Sonst versuchen Sie das vielleicht erst einmal?!

Ob man sich daran gewöhnt, kann ich nicht sagen. Sicher "stumpft" man im gewissen Sinne ab, aber dass man seine Aversion völlig ablegt, ist glaub ich sehr schwierig.

Die Frage ist ja, sind Sie glücklich mit dem was Sie grade machen und später im Berufsleben machen werden?

Ich oder irgendjemand anderes können Ihnen die Entscheidung ob Studiumswechsel ja oder nein nicht abnehmen, das müssen Sie alleine wissen, aber wenn Sie das alles so sehr belastet, ist es möglicherweise nicht das Richtige für Sie.

Für was Sie sich auch entscheiden, wenn es Ihnen Spass macht und Sie darin aufgehen, ist es das Richtige Winken

Hoffe ich konnte helfen..........

MfG Julian Müller
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Ratatouille88
DMF-Mitglied


Anmeldungsdatum: 04.12.2007
Beiträge: 92

BeitragVerfasst am: 20.01.08, 14:14    Titel: Antworten mit Zitat

Vielen Dank für die schnelle Antwort!

Ich war schon oft im Krankenhaus oder in ärztlichen Praxen als Praktikantin, gerade weil ich mich nicht zwischen beiden Studiengängen entscheiden konnte. Und es war leider immer das Gleiche...

Ich kann mir mich auch sehr gut als Ärztin vorstellen, wenn nur diese oben beschriebenen Situationen nicht wären.

Mal sehen, wie ich mich im April entscheide.
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Interessierte987
Gast





BeitragVerfasst am: 11.03.08, 00:26    Titel: Antworten mit Zitat

aber kann es nicht auch schlimm sein, die "seelischen schmerzen" von patienten in der psychologie zu sehen?

du hast dich ja aufgrund der praktikas für medizin entschieden. das hatte doch einen grund oder?
oder hat dich besonders psychotherapeut gereizt.

allgemein ist es so, dass man das machen soll, was man will.
und es ist (aus eigener erfahrung) schwer etwas zu machen, nur um dann etwas anderes machen zu können. in dem fall wären es vorerst mal 6 jahre medizinstudium bevor du überhaupt mit dem anfangen könntest, was dich wirkllich interessiert.

die schmerzhaften prozeduren sind aber nötig um den patienten zu helfen. ist doch z.b. was gutes wenn die drainagen gezogen werden. dann sind sie das ding los. und du kannst es z.b. so einfühlsam wie möglich gestalten und sagen atmen sie mal tief durch und dann ein kurzer ruck und zack.

klar chirurgie also unfallchirurgie ist natürlich schon schlimm. wenn dann ein knochen raushängt oder was weiß ich. hatte damit noch nicht zu tun.
weiß nicht ob man in dem pflicht-chirurgie-teil des pj unbedingt in die unfallchirurgie muss, oder ob man auch nur in die routine-chirurgie mit den hüft und kniegelenken kann.
aber ich denke mal dass man sich an einiges gewöhnen kann.

bist du da wirklich umgekippt, weil die patienten schmerzen hatten oder weil der anblick nicht so schön war(blut, eiter usw.)?
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Ratatouille88
DMF-Mitglied


Anmeldungsdatum: 04.12.2007
Beiträge: 92

BeitragVerfasst am: 11.03.08, 13:39    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo!

Danke für die Antworten Smilie

Natürlich ist das auch schlimm, die "seelischen Schmerzen" von Patienten zu sehen. Aber das ist etwas anderes. Da kippe ich auch nicht um Smilie

Mit Medizin angefangen habe ich im Prinzip nur, weil ich damit ja hinterher sowohl psychotherapeutisch, als auch medizinisch tätig sein kann. Das geht bei Psychologie ja nun nicht. Ich habe die Entscheidung Psychotherapie-Medizin also ein wenig weitergeschoben. So habe ich noch alle Wege offen.
Und bereuen tue ich diesen Schritt nicht. Nach wie vor finde ich die Medizin spannend. Ich weiß eben nur nicht, ob ich mich daran gewöhnen kann, Knochenmarkspunktionen, Gelenkeeinrenken usw. durchzuführen.

Und das Umkippen ist wirklich wegen der Schmerzen gewesen. In dem Moment gab es keinen Eiter und auch kein Blut (von der KMP mal abgesehen).

Im Moment warte ich erst einmal meine weiteren Pflegepraktika ab (da bekommt man ja auch ein etwas mit) und wenn ich merke, dass es nicht mehr soooo schlimm ist, bleibe ich bei Medizin.
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