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-> Dr. Gabler: keine Wirkung von Tramadolhydrochlorid nac

 
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tatok
Interessierter


Anmeldungsdatum: 24.05.2008
Beiträge: 6

BeitragVerfasst am: 26.05.08, 19:57    Titel: -> Dr. Gabler: keine Wirkung von Tramadolhydrochlorid nac Antworten mit Zitat

Einnahme von hochpotenteren Schmerzmitteln
Erstmal Guten Tag!
Seit 1996 erhalte ich Tramadol wegen einer Bandscheibenproblematik, die jedoch bislang konservativ behandelt wurde. In Spitzenzeiten (starker Schmerz) nahm ich 300 mg, sonst 100-150 und dies bis ca. Anfang 2006.
Da nämlich erkrankte ich zusätzlich an einer Trigeminusneuralgie. Die Tramaldosierung, auch bis 500 mg, linderte den Schmerz überhaupt nicht. Vorstellung beim Schmerztherapeuten, vieles probiert, dann bis auf Fentanyl 100µg, alle 2 Tage, gesteigert. Seit 3 Monaten bin ich weitestgehend schmerzfrei, habe das Fentanylpflaster ausgeschlichen, nehme jetzt nichts.
Jetzt meldet sich aber wieder mein Rücken und ich wollte nach Rücksprache mit der Schmerztherapeutin Tramadolhydrochlorid 100 mg nehmen. Und: bis auf 300 mg gesteigert = keine Wirkung, keine Veränderung. Die Therapeutin meint jetzt, dass es etwas dauern kann, da ja der Körper jahrelang einer hochpotenteren Medikation ausgesetzt war. Das ganze ist jetzt bereits 1 Monat her, nun lass ich mir immer Cortisonspritzen geben, das hilft für einige Stunden.
Frage an Sie aus Ihrer Erfahrung: Was meinen Sie, wann könnte das Tramadol wieder vollständig wirken? Oder könnte ich etwas tun, um diesen Prozess zu beschleunigen? Mit dem Tr. bin ich immer so gut zurecht gekommen, keine Müdigkeit, gutes Wohlbefinden usw. im Gegensatz zu Fentanyl. Und meine Therapeutin sagt immer, ich müsse eben noch warten. Wir haben auch andere Mittel (geringere WHO-Stufe) ausprobiert, aber nichts hilft so gut, wie damals das Tramadol.
Wie gesagt, wie stehen Sie dazu? Sie sollen mir keine konkrete Zeitangabe machen, aber eine grobe Richtung würde mir schon helfen. Vielen Dank.
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Winfried Gahbler
DMF-Moderator


Anmeldungsdatum: 15.09.2004
Beiträge: 1640

BeitragVerfasst am: 26.05.08, 20:37    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo tatok,

zunächst habe ich mir erlaubt, 2 von den 3 identischen Beiträgen zu löschen. Ich nehme an, Sie haben diese irrtümlich wiederholt gepostet.

Inhaltlich kann ich sagen, dass es durchaus Schmerzen gibt, die auf Tramadol über nicht oder nur sehr schlecht ansprechen. Pharmakologisch ist Tramadol etwas anders zu sehen als Opioide, die nur am µ-Rezeptor ansetzen [typischer Vertreter ist hier Morphin]. Daher kann es durchaus sein, dass Fentanyl wirkt, Tramadol aber nicht wirkt.
Aber was spricht gegen die gabe von niedrig dosiertem Fentanyl-TTS? Oder auch Tilidn/Naloxon ist eine andere Substanz und in meinen Augen eine überlegenswerte Alternative.
Letzendlich kann man kaum erklären, warum Ihnen damals Tramdol so gut geholfen hat und jetzt keine zufriedenstellende Wirkung zeigt. Aus meiner Erfahrung sind die Reaktionen des Menschen (nicht nur der Rezeptoren an den Nervenzellen] nicht so einfach mechanistisch zu erklären.
Gute Besserung und alles Gute wünsche ich Ihnen
MfG W.Gahbler
----------------------

Hinweis unter Bezug auf §7(3) der Berufsordnung für Ärzte:
1. Der voranstehende Beitrag ist eine allgemeine Stellungnahme, die, ausgehend von Ihrer Anfrage mit größtmöglicher Sorgfalt verfasst wurde.
2. Bitte wenden Sie Sich unabhängig davon persönlich zur Beratung, Untersuchung und Behandlung an eine Ärztin oder einen Arzt Ihres Vertrauens!
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aus der Gemeinschaftspraxis
E.Mertens/Dr.W.Gahbler/F.Becker
http://www.schmerzkreis.net
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tatok
Interessierter


Anmeldungsdatum: 24.05.2008
Beiträge: 6

BeitragVerfasst am: 27.05.08, 20:34    Titel: Antworten mit Zitat

Danke für Ihre Antwrort!
Das Dumme ist nur, dass sowohl Tramal als auch Fentanyl (probiert wurden 20-50-100) überhautpt keine Wirkung zeigen.
Könnten Sei es sich denn vorstellen, so wie es der Schemrztherapeut sagt, dass es eine Zeit dauert, bis der Körper die Rezeptoren,d die einst vom Fentanyl belegt wurden, wieder für Tramal freigeben kann (ist jetzt meine Laienaussage gewesen).
Könnte hier ein Zusammenhang bestehen und wenn ja, wie lange könnte dieser Zeitraum ungefähr bestehen (1-3 Monate oder eher 1-3 Jahre)? Vielleicht haben Sie da Erfahrungen.
Momentan hilft nur kurzzeitig eine Sprize um den Schmerz zumindest halbwegs im Griff zu kriegen. Und früher: 100 mg Tramal in 15 Minuten für 3 Stunden schmerzfrei. So sollte es mal wieder werden, nur wann ... Der Therapeut ist am Ende mit seinem Latein.
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Winfried Gahbler
DMF-Moderator


Anmeldungsdatum: 15.09.2004
Beiträge: 1640

BeitragVerfasst am: 27.05.08, 21:25    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo tatok,

unter der Voraussetzung, dass Opioidrezeptoren langfristig blockiert sind, gäbe es noch die Überlegung auf eine Opioid zu wechseln, welches nicht an den µ-Rezeptoren sondern an den kappa-Rezeptoren ansetzt. Die dürften weder von Femtanyl noch von Tramadol blockiert sein.


MfG W.Gahbler
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tatok
Interessierter


Anmeldungsdatum: 24.05.2008
Beiträge: 6

BeitragVerfasst am: 29.05.08, 16:09    Titel: Antworten mit Zitat

Herr Dr. Gahbler, ich komme gerade vom Schmerzarzt.
Er hat dies auch bestätigt. Er meinte nur, welches Medikament da noch in Frage kommen könnte. Ob Sie ggfs. ein oder zwei Wirkstoffe nennen, die an den kappa-Rezeptoren andocken?! Falls so etwas nur intern zu besprechen ist, wollte er sich auch gerne anrufen. Aber ich glaube, es geht doch auch auf diesem Wege. Ich werde es dann ausrichten.
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Winfried Gahbler
DMF-Moderator


Anmeldungsdatum: 15.09.2004
Beiträge: 1640

BeitragVerfasst am: 29.05.08, 16:26    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo tatok,

Buprenorphin ist ein Opioid, das m.E. einen Versuch Wert wäre. Es ist in Deutschland als Sublingualtablette und als Pflaster in verschiedenen Wirkstärken im Handel, wobei die Sublingualtbl. momentan - vorübergehend? - nicht erhältlich sind.

MfG W.Gahbler
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tatok
Interessierter


Anmeldungsdatum: 24.05.2008
Beiträge: 6

BeitragVerfasst am: 30.05.08, 10:01    Titel: Antworten mit Zitat

Vielen Dank! Ich habe gerade das gelbe Rezept über Buprenorphin erhalten. Mein Schmerztherapeut meinte jedoch, dass dies wesentlich stärker ist als Tramadol, also eine ganz andere Stufe.
Wir versuchen es einmal.
Aber nochmal zurück: Haben Sie eine Vermutung, warum ich jetzt überhaupt nicht mehr auf Tramadol reagiere? Hinter vorgehaltener Hand, ich habe 500mg genommen (als einmalige Ausnahme), ich habe nicht die kleinste Kleinigkeit gespürt. Keine Wirkung, keine Nebenwirkung, so, als hätte ich ein Glas Mineralwasser getrunken. Wie kann das denn sein? Und früher reichten 50 mg und ich merkte förmlich nach 30 Minuten das Medikament in mir ansteigen, was zur zufriedenstellenden Schmerzfreiheit führte. Keiner kann mir sagen, warum das so ist. Mein Schmerzarzt meint, wenn ich das so richtig hier wiedergebe, dass mit einem Trüptophan das Gedächtnis der Rezeptoren wieder aufgehoben werden könnte und das man das mal versuchen könnte.
Haben Sie eine Vermutung oder einen Ansatz warum das Tramadol nicht mehr wirkt? Es würde mich einfach mal interessieren. Danke!
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