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Verfasst am: 28.06.08, 18:52 Titel: Medizinstudium um jeden Preis...doch Probleme mit Blut...
Hallo liebe Forummitlglieder,
ich habe ein für meine Ziele und Vorstellungen ziemlich ungünstiges Problem.
Wie der Titel bereits hergibt habe ich ein Problem mit Blut und das obwohl ich mir in meinem Leben nichts mehr vorstellen könnte, als Medizin zu studieren.
Seit ich klein bin wollte ich schon immer Ärztin werden. Ich weiß, das klingt wie eine dieser typische Floskeln bei der Berufsbegründung, aber das ist mein Ernst. Seit ich lesen kann, habe ich mich für Bücher mit medizinischem Inhalt interessiert. Ich lese zur Zeit ein Kompendium über die Vorklinik sowie Anatomie von Thieme. Und auch sonst in meiner Freizeit nimmt mein Interesse für Medizin einen ziemlich großen Platz ein (nicht alles aber viel).
Weil es mein eigentlich gutes Abi (für Medizin jeodch nicht gut genug) mir nicht erlaubt Medizin zu studieren befinde ich mich z.Z. in einer Ausbildung zur Krankenschwester in der ich schon sehr viele interessante Eindrücke und Informationen bekommen habe. Die Ausbildung hat meinen Willen immer mehr bestärkt Ärztin zu werden. In den praktischen Einsätzen nehme ich jede Vitiste und Untersuchung mit, die ich kriegen kann. Da ich jedoch zur Krankenschwester und nicht zur Ärztin ausgebildet werde, ist es nicht immer gern gesehen und erlaubt so, dass die Möglichkeiten sich in Grenzen halten.
Letzte Woche war ich bei einer Probeexzision einer Hautveränderung einer Patientin dabei. Ich muss zugeben, dass ich im Internet mir sehr oft Videos über Operationen ansehe sämtlicher Fachgebiete. Aber in echt ist es natürlich was anderes.
Und wenn ich nun zu Hause sitze und mir eine Fundoplicatio ansehe, dann mampfe ich nebenbei ein Brötchen und trinke Kirschsaft aber als ich letzte Woche mit dem Arzt neben der Patientin stand als er mit einer Stanze ein kleines Stückchen Haut wie Butter aus dem Unterarm der Patientin entfernt hat, wurde ich plötzlich richtig blass. So sehr, dass der Oberarzt mich ansah und mit einem Grinsen meinte "Du siehst ja richtig scheisse aus. Nicht, dass du mir jetzt hier abklappst." Nunja, so sehr ich mich auch auf mehrmaliges Bitten der OP-Schwester wehrte und immer wieder darauf bestand, dass es mir sehr gut ginge, musste ich mich letzten Endes doch auf eine Trage legen, da mein Blutdruck ziemlich im Keller war.
Mich hat dieses Erlebnis ziemlich mitgenommen. Ich denke immernoch sehr oft daran, nicht weil es nun SO schrecklich war, sondern weil ich so schockiert war, dass es mir so schlecht ging bei so einem wirklich extrem minimal invasivem Eingriff...wie soll das erst später sein bei richtigen Operationen? Oder schon vorher im Präpp-Kurs?
Wobei ich jedoch erwähnen muss, dass mich "Stilleben" eher nicht mitnimmt. Ich habe schon viele Patienten mit einem Ulcus cruris verbunden (wobei auch nekrotische sowie stark eiternde und damit extrem stinkende Geschwüre dabei waren) und das hat mich kein Stück ins Schwitzen kommen lassen. Auch nicht als ich mit meinen Fingern in den Geschwüren die Paste verteilt habe...aber sobald ich sehe, wie jemand an jemand anderen rumschneidet (vor allem in Haut, ganricht mal wirklich innere Organe) wird mir ganz komisch...
Nun, warum schreibe ich das hier alles? (Danke an dieser Stelle an alle, die sich hiermit beschäftigen ) Weil mich interessiert ob ihr vielleicht Leute kennt, denen es ähnlich ging und die trotzdem ihr Studium erfolgreich gemeistert haben. Oder erging es euch evtl genauso?
Fakt ist, dass ich um alles in der Welt dieses Studium will und irgendwann dann ja auch antreten kann. Und wenn ich hundert Mal umkippen oder mich übergeben muss, um mich an Dinge zu gewöhnen, es gibt nichts was ich lieber täte, als irgendwann Ärztin zu sein.
Nur könnt ihr vielleicht verstehen, dass es immer angenehmer ist in Austausch zu treten mit Leuten, denen es ähnlich erging/ ergeht
ich denke, Du mußt Dir da keine so großen Gedanken machen. Man gewöhnt sich glaub an alles.
Außerdem reagiert man einfach manchmal komisch und unerklärbar. Ich habe z.B. schon viele Verletzungen usw gesehen - auch bei Pferden. Und irgendwann hat sich mein Pferd mal ne blöde Wunde zugezogen. Hat mir erst mal auch noch nix ausgemacht. Bis jemand anders dann an dem Hautlappen rumgezogen hat Dann kam der Tierarzt zum nähen, alles ok, ich stand daneben und hab gehalten. Kein Problem. 10 Tage später Fäden ziehen. Das war alles schon etwas eingewachsen und die Fäden gingen etwas schwer raus. Da hob sich die Haut wieder so ab beim Ziehen Zum Glück hatte ich eine Wand zum Anhlehnen Andererseits konnte ich stark blutende Wunden mit der Hand abdrücken. Also alles nicht wirklich nachvollziehbar.
Und im Präpkurs waren die ersten 2 mal recht gewöhnungsbedürftig. Danach war es Alltag, man hat sich unterhalten und geblödelt.
Wenn Du also unbedingt Medizin studieren willst, dann geh es an!
Ich denke das gleiche wie Filou. Und mir geht es als Medizinstudentin ebenfalls so: Die meiste Zeit habe ich absolut keine Probleme damit, Blut zu sehen bzw. große Operationen, z.B. am offenen Bauch. Und dann gibt es Tage, da hauen mich schon "Kleinigkeiten" wie eine Kniespiegelung um. Das kommt meist dann vor, wenn ich längere Zeit mal nicht im OP war, schlecht gefrühstückt habe oder ähnliches. Also bei mir auch in erster Linie eine Sache der Gewohnheit. Und das wird es bei dir auch sein. Wenn du sonst keine Probleme hast, OPs zu sehen oder auch selbst handanzulegen an Wunden, dann wird das auch später während des Studiums in Ordnung sein.
Alles Gute und viel Erfolg!
Formica
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