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Verbrennung Grad 2b - 3: konserv. oder operat. Therapie....

 
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kleineSchnecke
Interessierter


Anmeldungsdatum: 20.08.2006
Beiträge: 5

BeitragVerfasst am: 17.07.08, 15:52    Titel: Verbrennung Grad 2b - 3: konserv. oder operat. Therapie.... Antworten mit Zitat

Hallo,

ich bin Querschnittsgelähmt und habe mir vor 9 Tagen die Oberschenkel verbrannt (durch heißen Topf).
Habe keine Schmerzen, da hat meine Behinderung mal was gutes Winken

Jetzt stellt sich mir die Frage nach der "richtigen" Therapie...ich war inzwischen in zwei verschiedenen Kliniken und stehe jetzt zwischen 2 Meinungen und weiß nicht weiter.

Wund-Beschreibung:
Die Verbrennungsgrad ist 2b - 3...die einen sagen es ist mehr die anderen sagen es ist weniger Tief...durch konsequente Flammazine-creme-Behandlung lassen sich die Fibrinbeläge inzwischen soweit abtragen dass immer mehr rötliches Gewebe drunter zum Vorschein kommt, es blutet seit ein paar Tagen auch beim kratzen...die ärztin heute meinte das sei 2b aber ich hörte wie gesagt auch schon andere Meinungen.
Es sind 2 Wunden, eine pro Oberschenkel. die eine ist ca 1,5cm breit und 10 cm lang und die andere ist ca 4cm breit und 15cm lang. Insgesamt geschätzte 2% Hautoberfläche.

Klinik A: möchte die Wunde konservative abheilen lassen. Dort bekomm ich im 2 tägigen abstand Verbandswechsel mit Flammazine.
Klinik A ist eine Chirurgie, ich wurde nicht darauf hingewiesen dass es auch andere möglichkeiten gibt. die ärztin heute erklärte dass sie dort brandwunden immer so abheilen lassen würden. sie machen dort eben einfach keine transplantationen.
sie meinte auch die wunde würde ja recht gut heilen das würde nur noch einige wochen dauern.

klinik B ist ein Zentrum für Schwerbrandverletzte...abteilung Plastische Chirurgie.
Dort hab ich die Wunde auf eigene Faust vorgezeigt und dort war die meinung "das kann auch so abheilen aber wir empfehlen das zu transplantieren".
Soll am Montag hin und am Dienstag (das wäre dann der 14.Tag) würde zunächst eine Tangentiale Nekretomie gemacht und danach eine Spalthauttransplantation (gemesht).

Ist ja klar dass jede Klinik das machen will was ihr schwerpunkt ist...
nur ich stehe jetzt vor einem problem.
ich möchte zwar a) dass die wunde schnellstmöglichst abheilt
möchte aber b) das ästhetischste ergebnis und
möchte c) für den rest des lebens den geringsten pflegeaufwand.

ich hab bisher bilder von hässlich ausufernden dicken narbenwulsten gefunden und ich habe auch bilder von hässlichen gelben spalthaut-gitter wunden gefunden die sich ebenfalls deutlich von der umgebung abheben. teilweise sogar PLUS umgebende rote narbenwulst.
aber ich bin mir sicher dass es auch in beiden fällen "schöne" ergebnisse geben könnte...

Meine Sorge wäre bei der Transplantation auch die Entnahmestellen-Wunden.
Da ich querschnittsgelähmt bin habe ich zB angst dass die wunden nicht heilen würden oder es zu späteren dekubitus kommen KÖNNTE wenn man die haut vom Gesäß oder der Oberschenkelsitzfläche entnehmen würde. IST SOWAS MÖGLICH?
Ist die entnahmestelle nach 10 tagen wieder voll belastbar?

bei welcher behandlung kann ich schneller wieder duschen?
die wunde belasten?

welche risiken gibt es bei einer konservativen vernarbenden wundheilung?
wie lange würde das ungefähr dauern?
welche nachbehandlungen stehen dann an? fetten zB narben von selbst?
gibt es möglichkeiten die narbe einigermaßen hübsch zu bekommen?

welche vor und nachteile hat eine spalthauttransplantation?
welche langfristigen nachbehandlungen stehen dann an? (stimmt es dass man die stelle ein leben lang täglich einfetten muss?) sind diese stellen immer so wachsartig gelb?
wie stabil ist diese haut? bezüglich einreißen?

Ist eine NARBE oder eine Spalthautstelle stabiler?
Welche Form ist elastischer?

was passiert mit beiden oberflächenformen wenn ich irgendwo "entlangschabe"...ich belaste meine oberschenkel eigentlich recht häufig.
möchte nicht dass die wunde ständig aufreißt wenn ich zB vom boden in den rollstuhl klettere und dabei mit den oberschenkeln am trittbrett entlangschabe.

was würde an den stellen passieren wenn man sich mal wieder verbrennt?

gibt es ein fachbuch wo ich realistische Bilder für beide Arten finde?


Vielen Dank im Voraus für die Antwort!!! Ich muss mich bis Montag entscheiden ob ich es machen lasse oder nicht... :-/
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Sixtus Allert
DMF-Moderator


Anmeldungsdatum: 15.09.2004
Beiträge: 953
Wohnort: Hannover

BeitragVerfasst am: 22.07.08, 07:21    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo,
der von Ihnen genannte Schwergrad der Verbrennung ist an sich bereits eine Operationsindikation, da drittgradig verbrannte Haut - wenn überhaupt - nur unter Inkaufnahme grotesker Narben von der Seite her heilt, da ja alles andere verbrannt ist. Ein Zuwarten ist allenfalls nur kurz zulässig, um ein mögliches Nachbrennen abzuwarten. Insofern hat Klinik B definitiv das bessere Konzept, auch wenn die Verletzung schon mehr als 9 Tage in der Vergangenheit liegt. Heilung und Narben sind dann aber besser.
Auch ist Flammazine nicht mehr das erste MIttel der Wahl. Aber diese Option sollten Sie gar nicht mehr bedenken, sondern sich operieren lassen (gesetzt den Fall, dass der Befund richtig beschrieben wurde). Alles andere (des Planes B) sollten Sie sich in einem auführlichen Beratungs- und Aufklärungsgespräch erläutern lassen.
Beste Grüße
Dr. Sixtus Allert
_________________
Arzt für Plastische und Ästhetische Chirurgie, Handchirurgie
Chefarzt der Klinik für Plastische und Ästhetische Chirurgie am Sana Klinikum Hameln - www.dr-allert.de
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kleineSchnecke
Interessierter


Anmeldungsdatum: 20.08.2006
Beiträge: 5

BeitragVerfasst am: 27.07.08, 14:27    Titel: fortsetzung... Antworten mit Zitat

Hallo,

wollte sie mal auf den aktuellen Stand bringen...

am 14. Tag nach der Verbrennung wurden in Klinik B nun die Nekrosen abgetragen (tangential).
Während der OP sagte mir die Ärztin dass man evtl auf eine Spalthauttranspl. verzichten könne und es mit Suprathel probieren könne.
"Rechts sieht es gut aus, da klappt das und links ist es Grenzwertig - wie risikofreudig sind sie denn?"
Ich stimmte zu.
Konkreter war der Befund nach Nekrektomie so: rechts durchwegs teile der dermis erhalten, links etwas tiefer als rechts, dünne dermisreste aber erhalten bis auf eine kleine stelle ca 1cm wo fettgewebe rausguckte.

Es folgte also Deckung mit Suprathel, darüber Fettgaze und dicke Verbände.
Nach 2 Tagen Verbandswechsel:
rechts "hielt" es, links löste sich Suprathel ab.
Sie meinte man sollte dem Bein eine zweite Chance geben und machter links erneut Suprathel drauf. Beide Beine wurden wieder verbunden.
dann bekam ich "zur Sicherheit" absolutes Bewegungsverbot und bewegte mein linkes bein 2 tage lang nicht.

Gestern wurde dann erneut der Verband gewechselt. Links lag das Suprathel weiterhin auf der Wunde (hatte das Bein ja auch absolut nicht bewegt es hätte also nicht abrutschen können selbst wenn es gewollt hätte) und zur großen Überraschung ging es rechts ab.
Rechts wo es 2 tage vorher gehalten hatte und rechts wo auf der Wunde komplett Teile der Dermis vorhanden sind.
Leider hatte die Ärztin keinen Dienst und die behandlung erfolgte durch einen arzt der nichtmal die akte gelesen hatte.
die beine wurden wieder verbunden, links mit dem suprathel was da irgendwie noch drauflag und rechts ohne..obwohl ich fragte ob man es dort nochmal versuchen könne.

Jetzt bin ich wieder an einer Stelle wo ich nicht weiterweiß.

Dieser Arzt schaute auf die rechte wunde und meinte "die ist ja sehr gut durchblutet da würd ich gar nix draufmachen, die heilt von alleine".
im laufe des gesprächs erfuhr er, dass ich bereits 5 tage zuvor im OP war und die Wunde 19 Tage alt ist...daraufhin meinte er "achso, dann würd ich transplantieren, beide beine".

Inzwischen würd ich am allerliebsten diese Hauttransplantation NICHT machen wenn das IREGNDWIE geht?!?!
Bin enttäuscht über die 1 Woche Zeitverlust und habe inzwischen zusätzliche komplikationen entdeckt, die für mich gegen eine OP sprechen:
- duch die 2 Tage lange komplette ruhigstellung meines linken Beines (damit bloß das suprathel nicht abrutscht) habe ich inzwischen eine große, rote, heiße Druckstelle entwickelt, dort wo das Bein auflag.
- ich weiß nicht wie ich es machen soll, die beiden beine nach der transplantation die geforderten 5 tage ruhig zu lagern!!!
- die wunden reichen fast bis an die knie, ich bin mir sicher dass bei jeder bewegung des kniegelenks die wunden unter spannung stehen und diese bewegungsmöglichkeit also postoperativ verhindert werden sollte
- leider sind die bisherigen ärzte der meinung dass aufgrund meiner querschnittslähmung die beine sowieso ruhig wären und man deshalb keine zusätzlichen maßnahmen treffen müsse. außerdem müsse ich ja weiterhin selbst kathetern können...
ich weiß aber dass sich meine kniegelenke ständig bewegen, zB ja auch beim drehen und wenn ich mich aus angst gar nicht mehr bewege bekomme ich ja wie bereits begonnen direkt druckstellen...mir erscheint nun irgendwie eine transplantation in meinem fall kaum möglich???

ich möchte nicht durch im voraus nicht durchdachte lagerungsprobleme die frische spalthaut verlieren und würde deshalb am liebsten die behandlung vorher abbrechen.

Ich bin sehr verunsichert.
möchte eigentlich nur das später belastbarste ergebnis für die wunden haben.
inzwischen ist es mir auch egal wenn die konservative behandlung noch 2 monate dauern würde...
obwohl ich vor einer woche eigentlich mit dem wunsch einer spalthauttransplantation in den OP gegangen bin........

weiß jetzt nicht weiter.
würde mich freuen wenn hier eine antwort vielleicht heute/morgen/übermorgen noch erfolgt und ich es schaffe sie vor der OP zu lesen.

DANKE!!!
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