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Essstörung?; Therapie?

 
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susi1504
DMF-Mitglied


Anmeldungsdatum: 18.01.2006
Beiträge: 36

BeitragVerfasst am: 08.05.08, 20:35    Titel: Essstörung?; Therapie? Antworten mit Zitat

Hallo! Ich bin 21 Jahre alt und naja das essen ist in den letzten Jahren für mich ein mein Leben dominierendes thema geworden. Ich habe keine klassige Essstörung, aber meine Gedanken kreisen immerzu ums Essen und ich habe häufiger (zur Zeit mehrmals die Woche) abends schreckliche fressanfälle...
Ich wollte nachfragen ob es sinnvoll ist wenn ich mir Hilfe hole oder ob ich nur ausgelacht werde... Ach so ich könnte keine Therapie machen, da ich über meinen Vater versichert bin und der das nicht mitbekommen darf. Aber von der Uni gibts eine psychologische Beratungsstelle. Ist so etwas auch sinnvoll?
Ich weiß einfach nicht wie ich weiter vorgehen soll, bin auch einfach nur noch antriebslos würde am liebsten morgens gar nicht mehr aufstehen und habe auch selbst an meinen hobbys keine Freude mehr...Meine Gedanken sind nur beim Essen und ich fühle mich leer...
Wäre lieb wenn mir jemand weiter helfen könnte was ich machen soll....
(ach so bin 1,70 m und wiege 64 kg)
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AlexOrange
Account gesperrt


Anmeldungsdatum: 25.02.2006
Beiträge: 73

BeitragVerfasst am: 10.05.08, 02:39    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Susi

Zitat:
Ich bin 21 Jahre alt und naja das essen ist in den letzten Jahren für mich ein mein Leben dominierendes thema geworden.


Du bist mit 21 Jahren noch recht jung, was verstehst Du also unter "letzten Jahren"?

Zitat:
ich wollte nachfragen ob es sinnvoll ist wenn ich mir Hilfe hole oder ob ich nur ausgelacht werde


Weshalb sollte - ein professioneller Helfer, dass könnte auch jemand an Deiner Uni sein - über Dich lachen? Schliesslich leidest Du ja unter diesem Problem und dafür sind solche Beratungsstellen ja da!!

Ich weiss nicht, was an der Uni geleistet werden kann (psychologische Beratungsstelle) aber ein Schritt in die richtige Richtung ist es allemal.

Zitat:
ich könnte keine Therapie machen, da ich über meinen Vater versichert bin und der das nicht mitbekommen darf.


Weshalb nicht?

Wofür die Fressanfälle stehen weiss ich natürlich nicht, dafür gibt es sicher mehrere Erklärungsmöglichkeiten, eine könnte z.B. vermissende Zärtlichkeit sein, die sich dann so artikuliert. Aber das ist nur eine Möglichkeit, es gibt sicher noch andere, man könnte es auch damit in Zusammenhang bringen, dass Dein Vater nichts wissen darf, aber das ist reine Spekulation! Es kann viele Gründe haben.

Zitat:
bin auch einfach nur noch antriebslos würde am liebsten morgens gar nicht mehr aufstehen und habe auch selbst an meinen hobbys keine Freude mehr...Meine Gedanken sind nur beim Essen und ich fühle mich leer...


Normalerweise würde ich jetzt an eine Depression denken, denn was Du beschreibst könnte darauf hindeuten, aber wissen kann ich das ja nicht, weshalb ich Dir raten würde, wenn es denn unbedingt wichtig ist, dass Dein Vater nichts mitbekommt, Dich an alle möglichen Beratungsstellen zu wenden, die nicht über die Kasse abrechnen (Diakonie, alles was es so an caritativen Einrichtungen gibt, mach Dich da mal schlau).

Aber mehrere Jahre ... ich denke, dass Du wirklich Hilfe von Profis brauchst, denn das muss ganz schön belastend für Dich sein. Gibt es keine Möglichkeit, ohne das Dein Vater etwas mitbekommt, Dich an einen Arzt zu wenden (dann Überweisung zum psychotherapeutischen Psychologen) Wenn Du über Deinem Vater privat versichert bist, bekommt Dein Vater das allerdings mit, denn er bekommt ja die Rechnung vom Doc. Ansonsten, als Kassenpatient, einfach sagen, dass Du mal zum Arzt musst (der Dich dann weiter überweist und Dein Vater bekommt es nicht mit)

An Deiner Stelle würde ich tatsächlich erstmal an Deiner Uni zur psychologischen Beratungsstelle gehen, die haben Schweigepflicht und können Dir evtl. weiterhelfen, evtl. Dir auch Adressen geben, an die Du Dich wenden kannst. Je nach dem wer dort arbeitet kann das schon eine grosse Hilfe sein.


Viel Glück und Erfolg


Alexander
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Der Mensch ist ein hervorragendes Beispiel für den oftmals grimmigen Humor der Evolution!
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susi1504
DMF-Mitglied


Anmeldungsdatum: 18.01.2006
Beiträge: 36

BeitragVerfasst am: 12.05.08, 19:53    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Alexander!
Vielen Dank für deine Antwort!
Also in den letzten Jahren heißt, Probleme habe ich eigentlich schon seit der Pupertät (also so seit 8 Jahren) aber so richtig schlimm und für mich sehr belastend ist es erst seit ich studiere also seit fast 2 Jahren...

Naja vor dem auslachen habe ich Angst weil ich eben keine wirkliche Begründung für mein Verhalten und auch Leiden geben kann. Ich weiß nicht wirklich was dahinter steckt. Irgendwie habe ich das Gefühl da nur ernst genommen zu werden wenn man beispielsweise vergewaltigt wurde....

Ja genau ich bin über meinen Vater privat versichert... Er bekommt jede Rechnung und dort steht dann ja sogar noch meist was gemacht wurde... total bescheuert...

Hat so eine psychologische Beratungsstelle auch der Uni gegenüber Schweigepflicht? Ich meine die gehört ja zur Uni aber ich möchte nicht das meine Profs odre so das mitbekommen....

Gruß Susi
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AlexOrange
Account gesperrt


Anmeldungsdatum: 25.02.2006
Beiträge: 73

BeitragVerfasst am: 14.05.08, 22:33    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Susi,

mal kurz gefragt, hast Du Dieses Gewicht in etwa schon immer, scheint nicht gerade so zu sein, als wärest Du zu dick.

Zitat:
Ich weiß nicht wirklich was dahinter steckt. Irgendwie habe ich das Gefühl da nur ernst genommen zu werden wenn man beispielsweise vergewaltigt wurde....


Das ist völliger Blödsinn, denn dafür kann es viele Gründe geben, man muss nicht vergewaltigt worden sein um Essprobleme zu bekommen.

DU weisst nicht, was dahinter steckt, dass solltest Du nun dann einfach mal mit der psychologischen Beratungsstelle besprechen, man kann auch viele Dinge verdrängen, ohne Dir jetzt einen Missbrauch anzudichten.

Ernst wirst Du auf alle Fälle genommen, denn sonst würden dort keine Profis arbeiten, sollte es tatsächlich anders sein oder will man Dich in einer bestimmten Ecke drängen, such Dir Hilfe bei Beratungsstellen ausserhalb der Uni (Diakonie, Caritas, AWO ...)

Alle haben Schweigepflicht, an der Uni genauso wie ein Arzt oder sonst wo. Deine Profs bekommen das jedenfalls nicht mit, würde ja auch Euer Vertrauensverhältnis zerstören.

Wir können nicht wissen, wofür Deine Essprobleme stehen oder woher sie kommen, es können Depressionen und / oder sonst was dahinterstecken.

Wichtig ist, dass Du erstmal eine Beratungsstelle aufsuchst, auch die, die nicht über die Kasse abrechnen, können helfen.

Woher kommt die Angst, dass Dein Vater etwas mitbekommen könnte? Ist er so schwierig?

Viel Erfolg

Alexander
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susi1504
DMF-Mitglied


Anmeldungsdatum: 18.01.2006
Beiträge: 36

BeitragVerfasst am: 09.08.08, 22:52    Titel: Antworten mit Zitat

Es ist schon eine Weile her das ich geschrieben habe, da ich meine Geschichte nicht nochmal erzählen wollte verwende ich nochmal das selbe Thema!
Inzwischen war ich bei der psychologischen Beratungsstelle der Universität und hatte auch schon 4 Termine. Bei meiner Prüfungsangst z.B. konnten sie mir wirklich weiter helfen. Doch als beim letzten Gespräch natürlich auch wieder mein Essproblem ein Thema war meinte die Therapeutin das man das in so einer Therapie nicht in den Griff bekommen könnte sondern es wahrscheinlich nur stationär ginge... Das macht mir jetzt total Angst da ich wie gesagt nicht möchte das mein Vater etwas mitbekommt.
Das Verhältnis zu meinen Eltern werde ich dort in den nächsten Wochen versuchen auf zu arbeiten. Ich glaube das auch das (die nie dagewesene Liebe oder Wertschätzung) ein Grund für meine Essstörung ist.
Meine Frage nun: Ist es möglich das wenn ich das aufgearbeitet habe ich alleine aus der ES raus komme? Inzwischen hat sich das zwar alles nochmal verschlimmert, da ich unter enormen Stress (schreib grad Physikum) stehe. Habe jeden Tag Fressanfälle und gehe dafür ekszessiv laufen und esse sonst so gut wie nichts...
Ist mit ganz viel Kraft ein Weg in eine normale Esskultur möglich? Würd mich sehr über eine Antwort freuen!!
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Menschin
DMF-Mitglied
DMF-Mitglied


Anmeldungsdatum: 11.07.2008
Beiträge: 114
Wohnort: Deutschland

BeitragVerfasst am: 10.08.08, 09:21    Titel: Antworten mit Zitat

Liebe Susi,

Du hast mein vollstes Mitgefühl und Verständnis.

Es ist wirklich hart, in einem Elternhaus mit Mangel an Wertschätzung und Liebe aufzuwachsen. Du weißt, dass es so war/ist - das ist schon der erste Schritt zur Heilung.

Wenn Du mit professioneller Hilfe (Therapie) dieses Elternverhältnis aufgearbeitet hast, ist das aus diesem resultierende Problem mit der ES eher in den Griff zu kriegen. Nicht der 2. vor dem 1. Schritt versuchen. Du hast erkannt, dass die ES mit Deinen Eltern zusammenhängt, ich vermute, vielleicht mit ihren hohen Erwartungen, Leistungsdruck, dann ist die Lösung des Problems in Sicht. Du brauchst eine Therapie und nicht Du mußt Dich rechtfertigen, dass Du sie brauchst, sondern Deine Eltern sollten sich fragen, was ihr Anteil daran ist. Jeder Mensch hat ein Recht auf liebevolle und achtungsvolle Behandlung durch seine Eltern, egal ob er in seinen Leistungen versagt oder im alles gelingt. Lass Dich nicht unter Druck setzen. Ich weiß, das ist nicht so leicht, aber hol Dir die Hilfe, mit der Du es schaffst. Du bist auf dem richtigen Weg.


Alles Liebe wünscht Menschin
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Vertrauen ist das Gefühl, einem Menschen sogar dann zu glauben, wenn man weiß, dass man an seiner Stelle lügen würde.
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