Foren-Archiv von www.medizin-forum.de

[Gerenuk]

Hallo,

ich muss gerade eine wissenschaftliche Arbeit schreiben und stelle fest, dass ich nur Nachts wirklich ruhig dran arbeiten kann. Die Symptome sind folgendermaßen:

Allgemein schlafe ich leider nur ziemlich spät ein und brauche viel Schlaf (10h), was viel Zeit "wegnimmt". Nach dem Aufstehen kann ich so zwei Stunden mit klarem Kopf arbeiten und danach läuft gar nichts mehr. Ich bin unruhig und verstimmt. Erst spät Abends geht es wieder. Wenn ich nicht gerade irgendwann müde werde, dann könnte ich Nachts höchst effizient arbeiten.

Die morgenliche Leistungsphase scheint mir auf was hormonelles hinzudeuten. Hat jemand Vorschläge wie man es in den Griff bekommt?

[Piratenbart]

Hallo,

es ist für viele Menschen normal, dass sie morgens nach dem Aufstehen und abends ein Leistungshoch haben, gerade über Mittag aber in ein Leistungstief fallen.

Da sie anscheinend die Möglichkeiten einer relativ freien Zeiteinteilung haben, würde ich Ihnen empfehlen, nicht 10h pro Nacht zu schlafen sondern nur 7-8h den Vormittag zum Arbeiten zu nutzen, über Mittag eine Pause einzulegen (z.B. Mittagsschlaf, Sport etc.) und schauen ob sie danach nochmal leistungsfähig werden.

[ponso27]

Hallo Gerenuk,

ich würde mir zunächst keine Sorgen machen, so lange sie mit ihrem Rhythmus einigermaßen zurecht kommen. Man kann die Schlaf- und Arbeitsweisen des Menschen nicht pauschalisieren. Es gibt ganz einfach Menschen die mit 4h Schlaf pro Nacht auskommen und manche brauchen eben 10h. Ebenso gibt es so genannte Lärchen und Eulen, d.h. manche können morgens das meiste leisten und andere erst spät in der Nacht. Also versuchen sie es nicht mit Gewalt zu ändern. Versuchen sie einfach das Beste daraus zu machen.

Viele Grüße

ponso27

[Marei]

Ich selbst habe auch Nachts mein Leistungshoch und werde erst gegen 7h Früh müde.
Der Grund scheint eine verschobene Cortisol Ausschüttung zu sein.
Ich habe mich daran gewöhnt, und mir macht es nicht aus mehrheitlich im Dunkeln zu leben.

[Knusperchen]

Hallo,
habe das gleiche Problem. Denn es wird ein Problem, wenn ich Arzttermine am Tag verschlafe oder kurz vor dem Schließen ins Geschäft rase. Wenn dann eine Tagesfahrt mit anderen ansteht, bedeutet es für mich 0 Schlaf. Freue mich zwar auf die Fahrt, fühle mich aber wie gerädert oder als hätte ich den jetlag. Wie kann ich das verbessern?

[Marei]

Tja, ich habe leider auch keine Idee dazu, denn ich habe es mir abgwöhnt krampfhaft nach den vorgeschriebnen Zeiten meiner Mitmenschen leben zu wollen. Erzwungener Schlaf zu anderen Zeiten war nicht sehr ehrholsam gewesen und ich hatte immer das Gefühl auf "Nachtschicht" zu sein.
Im Prinzip hatte ich mir immer Arbeit ab Nachmittag (Halbtags) gesucht. Als dies wegen einer Erkarnkung meiner Kollgein mal länger nicht möglich war, war dies wirklich eine Tortur für mich gewesen, die ich mir nicht noch einmal antun werde.
In den jungen Jahren, als ich kleine Kinder hatte, konnte ich das gesundheitlich noch wegstecken, aber jetzt über 50 klappt das nicht mehr.

Ich kenne das Problem mit Veranstaltungen und Terminen, und seit 3 Jahren lasse ich die Ausflüge eben sausen wenn es früh am Morgen weg geht. Das ist für mich das kleinere Übel als den Tag als Zombie zu erleben. Wenn Feiern nicht gerade an kirchliche Vorgaben gebunden sind (Kommunion z.B.), legt die ganze Familie die Zeiten eh schon auf Nachmittags
Ich bin ja ab 13h oder spätestens 14h doch wach, und schaffe so auch den Einkauf und andere Dinge die zu erledigen sind.
Früh zum Arzt muss man nur zur Blutabnahme, und die erledige ich dann *vor* dem schlafen gehen.
Es geht im Prinzip schon alles, und wenn man sich nicht bei jedem Nachbarn usw. rechtfertigen will, sagt man einfach "ich habe Nachtschicht." Wenn es beruflich ist, hat komischerweise jeder Verständnis dafür.

Herzliche Grüsse
Marei