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Verfasst am: 24.09.08, 18:01 Titel: Ist eine Lobotomie erkennbar?
Guten Abend zusammen,
ich hoffe, ich habe im richtigen Forum gepostet und mein Anliegen ist nicht zu befremdlich.
Für Recherchen zu einem Buch, welches Grob um den Lobotomie-Verfechter Walter Freeman handelt (http://de.wikipedia.org/wiki/Walter_Freeman) hätte ich eine Frage.
Ist nach heutigem Stand erkennbar, ob an einer Person eine Lobotomie (wichtig: transorbitaler Zugang!) durchgeführt wurde?
Noch einfacher gefragt. Würde heutzutage eine stark verwirrte Person mit blauen, stark geschwollenen Augen einen (allgemeinen) Arzt aufsuchen, würde dieser die richtige Diagnose stellen, bzw erstellen lassen? Und wenn ja, welche Hilfsmittel für die Diagnoseerstellung wären dafür nötig?
Ich bedanke mich schonmal für ihr/eurer Interesse!
Gruß, Walter Nordwind
das hinge wohl von den Umständen der Diagnostik ab. Wenn solch martialischer (in dieser Form auch nicht zulässiger) Eingriff erst kürzlich erfolgt wäre und man gezielt danach suchen würde, würde man durch radiologische Bildgebung sowohl die Manipulationen im Hirn selbst als auch den Knochendurchbruch von der Orbita in das Stirnhirn sehen.
Läge es sehr lange zurück, würde eine Diagnostik möglicherweise nicht sofort auf den Eingriff schließen lassen. Da müßte man mal einen Neurochirurgen befragen, falls es sowas hier im Forum gibt.
Zur zweiten Frage: Bei einer Person, die mit "Veilchen" zum Allgemeinarzt kommt, und die erfolgte "Operation" nicht von selbst erwähnt bzw. es äußere Hinweise darauf gibt, wird der Arzt eher letztrangig an solche Möglichkeiten denken. Allerdings gäbe es mit hoher Wahrscheinlichkeit psychische Auffälligkeiten, die zu einer Überweisung an einen Facharzt und somit wohl letztlich zur Aufklärung führen würden.
Aber wer sollte schon freiwillig sowas mit sich machen lassen? _________________ Grüßle,
zackbohne
danke für deine Einschätzung, das hilft mir schonmal weiter! Wie gesagt handelt es sich um die Recherche zu einem Roman. Also nur ein fiktives Szenario.
Zitat:
Allerdings gäbe es mit hoher Wahrscheinlichkeit psychische Auffälligkeiten, die zu einer Überweisung an einen Facharzt und somit wohl letztlich zur Aufklärung führen würden.
Du meinst einen Neurologen? Oder wird man sofort an einen Neurochirugen verwiesen?
da kann man nur mutmaßen, wahrscheinlich eher zum Neurologen oder in die Klinik.
Im Roman gibt es da ja einige effektvolle Möglichkeiten .
Wobei die Art des Eingriffes, wenn auch nicht in dieser "grobmotorigen" Form, durchaus auch heute noch eine gewisse Bedeutung hat. Stichwort: Stereoencephalotomie. Sowas erwägt man heute meines Wissens noch als letztes Mittel z.B. bei medikamentös nicht beherrschbaren Tremor oder bei bestimmten Epilepsieformen. Die "Psychochirurgie" war und ist allerdings immer hoch umstritten, zumal es bis Anfang der 70er Jahre in Deutschland Überlegungen und Handlungen gab, die z.B. "sexuelle Abweichungen" oder "therapierefraktäre Neurosen" durch Strukturzerstörungen am Gehirn zu therapieren. Selbst die Experten streiten zu diesem Thema, z.B. hier:
http://www.aerzteblatt.de/v4/archiv/artikel.asp?id=45424
Ob mit Eispickel oder mit Mikrolaser: Ich persönlich würde mir freiwillig wohl eher nicht im Gehirn rumbrennen lassen, Ausnahmen wäre vielleicht ein abgegrenzter Tumor oder ein Aneurysma. _________________ Grüßle,
zackbohne
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