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Polli · Verfasst am: 22.10.08, 19:00 Titel: Verdacht auf Karotissinussyndrom

Einen schönen guten Abend allerseits,
heute habe ich eine Überweisung zum Kardiologen erhalten (Termin ist in zwei Wochen), weil ein hyposensitiver Karotissinus bei mir vermutet wird. Allerdings werfen sich mir dazu noch ein paar Fragen auf....

Hier erstmal ganz kurz die Krankengeschichte:

- vor 4 Monaten plötzlich auftretende, sehr starke Schwindelanfälle bei diversen Kopfbewegungen (Kopf drehen, aufsetzen, runterschauen)
- Check in der Notaufnahme: Untersuchung durch HNO sowie in der Neurologie (CT), beides ohne Befund
- weiterer Arztbesuch beim HNO, Lagerungsschwindel wird erneut ausgeschlossen, Überweisung zur Orthopädie (Verdacht: eingeklemmter Nerv)
- nach einer Woche setzen die Schwindelanfälle genauso plötzlich aus, wie sie gekommen sind (HNO riet dazu, den Kopf möglich wenig und langsam zu bewegen)
- drei Wochen später kommt es erneut plötzlich zum Schwindel, der jedoch nach zwei Tagen wieder abklingt und seither nicht wieder in Erscheinung getreten ist
- Orthopäde untersucht daraufhin Nacken/Wirbelsäule (Röntgenaufnahme), ohne Befund, schließt einen eingeklemmten Nerven aus
- nun EKG durch Hausarzt und Blutuntersuchung, Labor o.B., EKG zeigt leichte Auffälligkeiten beim R/S Übergang, nun Überweisung zur Kardiologie und Langzeit EKG
- seit geräumer Zeit bestehen Beschwerden wie Herzrasen, "Herzstolpern", schwankender Blutdruck (habe dies allerdings auf den Stress geschoben)

Was mich an der ganzen Sache nun wundert, ist, dass der Schwindel einfach auftaucht und wieder verschwindet! Kann man dann tatsächlich ein Karotissinussyndrom vermuten? Müsste der Schwindel dann nicht immer bei Kopfbewegungen auftreten?
Vor allen Dingen Frage ich mich, wo ich sowas her haben soll...ich bin 22, Nichtraucherin, schlank, treibe Sport (nicht übermäßig, aber ich bewege mich Mit den Augen rollen

) und habe, so weit ich weiß, auch niemanden in der Familie, der sowas hat....
Kann mir da vielleicht irgendjemand weiterhelfen?

LG, Polli

jaeckel · Verfasst am: 23.10.08, 11:56 Titel:

Liebe Polli,

Polli · Verfasst am: 06.11.08, 10:09 Titel:

Hallo Herr Dr. Jäckel,
der Besuch beim Kardiologen war die reinste Katastrophe...ich wurde mit den Worten
"wir werden sowieso nichts finden, deshalb können wir uns die Untersuchung auch eigentlich gleich sparen" begrüßt. Verrückt

Danach hat der Arzt doch mal schnell drüber geguckt, einen EKG gemacht und (weil der ja wieder auffällig war) noch einen Ultraschall hinterher geschoben. Tatsächlich hat er auch für ca. 5-10 Sekunden einen Druckversuch an meinem Hals gemacht.
Nach der Untersuchung meinte er dann "ja, habe ich Ihnen doch gesagt" und " an Ihrer Stelle würde ich auch nicht mehr weiter nach dem Grund für den Schwindel suchen, der ist ja schließlich von alleine wieder weggegangen". Dann hat er mich wieder nach Hause geschickt.
Nun komme ich mir äußerst dämlich vor. Soll ich jetzt einfach die Füße hoch legen und so tun, als wenn nie was passiert wäre? Oder soll ich noch einen Facharzt aufsuchen? Und wenn ja, welchen?
Der Kardiologe war der Ansicht, dass das bestimmt doch ein Lagerungsschwindel war (komisch, dass das die beiden HNO nicht festgestellt haben) oder vielleicht irgendwo einen Entzündung im Kopf. Jedenfalls vertrat er die Meinung, dass man mir sowieso nicht helfen könnte und ich deshalb nicht weiter suchen bräuchte.... Geschockt

Haben Sie vielleicht noch einen Rat für mich?
Sehr niedergeschlagende Grüße,
Polli

jaeckel · Verfasst am: 07.11.08, 09:08 Titel:

Liebe Polli,

also sind Sie offensichtlich herzgesund und ein Karotissinussyndrom kann ausgeschlossen werden. Zwar war der Kardiologe offensichtlich menschlich/emotional nicht einfühlsam. Andererseits ist das Ergebnis doch gut.

Wenn Sie beschwerdefrei sind, würde man nicht weitersuchen. Kopf hoch! Es muss ja nicht wiederkommen.

Alles Gute!
Ihr
Dr. med. Achim Jäckel
Facharzt für Innere Medizin
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