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[FargoTof]

Hallo an alle, Achtung: Viel zu lesen

ich mache mir derzeit konkrete Gedanken darüber, mir zur Korrektur der Kurzsichtigkeit die Augen lasern zu lassen. Über das "ob" gibt es ja im Internet die eine oder andere Diskussion, mir geht es eher um das "wie". Im Moment liest man ja viel über die Femto-Lasik-Methode, bei der das Abtrennen der Hornhaut-Lamelle nicht mechanisch mittels Mikrokeratom (Hornhauthobel) geschieht, sondern ebenfalls per Laser. Der Augenarzt meines Vertrauens sagte mir im unverbindlichen Vorgespräch allerdings, dass er - obwohl entsprechendes Gerät vorhanden - dennoch die konventionelle Methode bevorzugte. Gründe sind:

• Langjährige Erfahrung und Beherschbarkeit in der Methodik und große Zahl an positiven Langzeitstudien (Gut, das ist natürlich bei jeder neu aufkommenden Methode so).
  
• Komplikationen bei Femto-Lasik in Form einer Entzündung des Schnittes, die der Methode geschuldet sind (d.h. durch den Laser verursacht werden und vor Einführung der Femto-Lasik nicht bekannt waren).
  
• Notwendigkeit der Ansaugung des Auges zur Fixierung mit deutlich höherem Druck und für deutlich längere Zeit (was neben noch nicht zu spezifizierenden möglichen Langzeitfolgen auch ein mehrtägiges Aussehen "wie nach einem Kampf mit Klitschko" nach sich zieht)
  
• Letztlich sei es momentan eher ein Boom der Femto-Lasik, der in erster Linie darauf beruht, dass eine große Mehrheit mit dem Wort Laser automatisch eine Technologie hoher Präzision assoziiert, ohne dass es aus medizinischer Sicht Anhaltspunkte gäbe, dass diese neue Methode gleichwertig oder gar besser sei (was wiederum normalerweise Bedingung für deren Einführung sei).
  

Alles in allem war er skeptisch, ob sich die Femto-Lasik überhaupt durchsetzen wird. Da er sicherlich selber an einer Femto-Lasik mehr Geld verdienen würde, scheint mir dies eine sehr ehrliche Einschätzung zu sein. Er selber würde nach seiner Aussage am eigenen Auge den konventionellen Eingriff wählen.

Im Gegensatz dazu stehen nun natürlich Berichte auch zum Beispiel im FOCUS, in denen die Lasik-Methode als sicherer, genauer, gesünder, risikoärmer, etc. angepriesen wird. Hier zeigt sich auch, wie schwierig es offensichtlich ist, objektive Informationen zu bekommen. Sucht man im Internet, preisen natürlich Hersteller jeweils ihre Technologie an, Ärzte in der Regel auch dasjenige Gerät, das sich in der Klinik als erstes amortisieren soll und auch Erfahrungsberichte scheinen mir nicht wirklich repräsentativ genug.

Lange Rede, kurzer Sinn:

1. Wo erhalte ich unabhängige Informationen zum Thema, die die Methoden idelaerweise direkt mit ihren Vor- und Nachteilen gegenüberstellen?
   
2. Wer bewertet z.B. auch Augenärzte nach Kriterien wie fachlicher Fähigkeit, regelmäßiger Fortbildung, Einhaltung von Standards, etc.?
   
3. Ergänzend noch eine Verständnisfrage: Man befindet sich ja oft in einem Prozess der Augenverschlechterung und sackt z.B. pro Jahr 0,25 Dioptrien weiter in die Kurzsichtigkeit. Warum setzt sich dieser Prozess nach einer OP nicht weiter fort, so dass man bald wieder eine Brille braucht? Oder tut er es und eine gewisse Konstanz der Augen ist erste Bedingung für die OP?
   

Ich freue mich auf Antworten und hoffe dass sie zahlreich ausfallen werden, gerne auch Kommentare zur Situation, die über meine konkreten Fragen hinausgehen!

Viele Grüße

Fargotof