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PM: Warnung vor Wiederverwendung von Einmalprodukten

 
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jaeckel
Administrator


Anmeldungsdatum: 15.09.2004
Beiträge: 4711
Wohnort: Bad Nauheim

BeitragVerfasst am: 12.10.04, 09:13    Titel: PM: Warnung vor Wiederverwendung von Einmalprodukten Antworten mit Zitat

BVMed-Pressemeldung Nr. 63/04 vom 12. Oktober 2004

http://www.bvmed.de/presse.php?10720

Neue BVMed „Re-Use News“: Kanadisches Gesundheitsministerium warnt Krankenhäuser vor der Wiederverwendung von Einmalprodukten

Berlin/Ottawa. Das kanadische Gesundheitsministerium hat die Krankenhäuser des Landes, die Gesundheitsministerien der Provinzen und weitere Einrichtungen auf die Risiken der Wiederverwendung von medizinischen Einmalprodukten hingewiesen. Die aufbereiteten Einmalprodukte könnten Infektionskrankheiten übertragen oder nicht mehr richtig funktionieren. Darüber informiert der Bundesverband Medizintechnologie, BVMed, in der neusten Ausgabe seiner „Re-Use News“. In der kanadischen Provinz Manitoba wurde die Wiederverwendung von Einmalprodukten verboten, in anderen Provinzen wurde sie teilweise eingeschränkt. Jetzt werden einheitliche Regelungen gefordert.

In den Jahren 1986 und 2001 hatte das kanadische Gesundheitsministerium Erhebungen durchgeführt und festgestellt, dass einige Krankenhäuser unvermindert medizinische Einmalprodukte wiederverwenden. Dies könne, so das kanadische Gesundheitsministerium „Health Canada“, eine Gefahr für die Patienten darstellen, verursacht durch unzureichende Hygiene oder Funktionsfehler der Produkte. Als im Jahr 2003 ein Patient an AIDS verstarb, entschied der Richter, dass dies auf eine HIV-Infektion durch Verwendung eines bereits benutzten Einmalproduktes zurückgeführt werden könnte. Weitere Fälle sind bekannt. Fachleute gehen außerdem davon aus, dass andere Fälle nie an die Öffentlichkeit kommen – und beklagen, dass das Ministerium so lange untätig geblieben ist.

Jetzt versucht Health Canada das Problem zu regeln. Allerdings gelten seine Vorschriften zwar für die Hersteller der Medizinprodukte, Regelungen für die Anwendung sind jedoch Angelegenheit der Provinzen. So hat beispielsweise Manitoba die Wiederverwendung von Einmalprodukten komplett verboten. Andere Provinzen haben sie in einigen Fällen zugelassen. Auch die Canadian Healthcare Association, die die meisten Krankenhäuser im Land vertritt, fordert einheitliche Maßnahmen und erklärt, dass es in Fragen der Sicherheit keine Unterschiede geben darf.

In Deutschland wird über die Medizinproduktegesetzgebung auch die Sicherheit bei der Anwendung der Produkten geregelt. Für Einmalprodukte besteht kein Wiederverwendungsverbot. Statt dessen soll die Qualität der aufbereiteten Einmalprodukte durch Einhalten der "Anforderungen der Hygiene bei der Aufbereitung von Medizinprodukten" gewährleistet werden. Auf einer MedInform-Veranstaltung am 28. Oktober 2004 sollen diese "Vorschriften auf dem Prüfstand" stehen. Weitere Informationen sowie das vollständige Programm finden Sie unter: www.bvmed.de/events/date/medinform281004.html.

Detaillierte Informationen zum Thema sowie die "Re-Use News" befinden sich im Internet unter www.bvmed.de/themen/reuse.

Pressetext unter:
http://www.bvmed.de/presse.php?10720

Pressearchiv:
http://www.bvmed.de/presse/

Kontakt:

Manfred Beeres M.A.
Leiter Kommunikation/Presse
BVMed - Bundesverband Medizintechnologie
Reinhardtstr. 29 b
D - 10117 Berlin

Tel. (030) 246 255-20
Fax (030) 246 255-99
E-mail: beeres@bvmed.de
Internet: http://www.bvmed.de
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jaeckel
Administrator


Anmeldungsdatum: 15.09.2004
Beiträge: 4711
Wohnort: Bad Nauheim

BeitragVerfasst am: 12.10.04, 09:19    Titel: Re: PM: Warnung vor Wiederverwendung von Einmalprodukten Antworten mit Zitat

Ich habe das jahrelang in unterschiedlichen Krankenhäusern und extrem massiv im Herzkathetherlabor in der Kardiologie erlebt.
Zitat:
Für Einmalprodukte besteht kein Wiederverwendungsverbot.

Ich würde mir für eine Untersuchung (nicht nur bei mir selbst) immer ein neues/frisches Einmalprodukt wünschen und halte die deutsche Regelung für sehr skandalträchtig.
_________________
Herzlichen Gruss
Ihr Achim Jäckel
www.medizin-forum.de
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burki24
noch neu hier


Anmeldungsdatum: 12.10.2004
Beiträge: 4
Wohnort: Berlin

BeitragVerfasst am: 12.10.04, 20:16    Titel: Re: PM: Warnung vor Wiederverwendung von Einmalprodukten Antworten mit Zitat

Hallo,

ich bin selber in der Situation gewesen. Ich berate vor allem Querschnittspatienten bei der Benutzung von Einmalkathetern. Diese heissen so, weil man sie EINMAL benutzen sollte. Nun hatte ich einen Fall bei einer Patientin mit einer Mainz-Pouch OP, die sich am Tag zwischen 8-12 mal kathetert, kurz nach der OP völlig normal. Der behandelnde Urologe war jedoch der Meinung, das dieses zu teuer sei und schrieb an die Klinik einen Brief, in dem er zur Revision des Pouch riet. Der Klinik-OA meinte nur, dass die Patientin doch die Katheter mehrmals nutzen kann, mind. 2-4mal. Sie könne die Katheter ja auswaschen!?!
Also erstens glaube ich nicht das der Arzt, wenn er selbst betroffen wäre so handeln würde und zweitens denke ich mal, das es traurig ist, wenn laut Medizinproduktegesetz ein Hilfsmittel als Einmalartikel ausgewiesen ist, die Ärzte nicht das hygienische Verständnis aufbringen, dies auch zu beachten.
Andererseits ist immer mehr zu beobachten, dass die Ärzte unter massiven Druck stehen und die Budgetierung den Ärzten ernsthaft zu schaffen machen.

Ist es denn wirklich sinnvoll, dass Ärzte nicht mehr im Sinne der Gesundheit des Patienten Arbeiten, sondern im Sinne der Wirtschaftlichkeit der Krankenkassen ???

Ausserdem haben anscheinend viele Ärzte noch nicht begriffen dass solche Hilfsmittel garnicht in die Budgetierung fallen und somit die Praxis gernicht belasten.

Schade ists um das Deutsche Gesundheitssystem.

Viele Grüße
_________________
Burkhard Kneiseler Krankenpfleger und Mentor
Schwerpunkte :
Ambulante Stoma-, Inkontinenz- und Kinderversorgung
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Cris
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Anmeldungsdatum: 07.03.2005
Beiträge: 3

BeitragVerfasst am: 09.04.05, 12:18    Titel: Antworten mit Zitat

Viel wichtiger als irgendeine formale Vorschrift die besagt das bestimme Produkte nur einmal benutzt werden dürfen ist doch das eine Übertragung von Bakterien und Viren sicher verhindert wird, egal ob einweg oder mehrweg, und dann durch regelmässige Kontrollen dieses auch geprüft wird.

OP-Besteck aus Metall ist oftmals Einwegware, lässt sich jedoch durch hocherhitzen 100%-ig sicher sterilisieren.
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Wolfgang Ziegler
DMF-Mitglied


Anmeldungsdatum: 05.02.2005
Beiträge: 59

BeitragVerfasst am: 17.04.05, 21:01    Titel: Wiederverwendung von Einwegartikeln Antworten mit Zitat

Hallo miteinander,

Auch wenn es in Deutschland leider kein Verbot gibt, sollten Einwegartikel auf keinen Fall mehrfach verwendet werden.
Der Hersteller iat aus der Produkthaftung!
Wenn was passiert, ist der Anwender dran.

Es ist natürlich ein Unterschied ob es eine Venenverweilkanüle (die wird wohl keiner zweimal verwenden) oder eine Sauerstoffmaske (kann man ja mal absprühen?)
oder ein Stifneck (wenns nicht voll Blut ist).

Bisher wurde schon mal der eine oder andere Einweg Artikel desinfiziert und wieder verwendet.

Eine guter Merksatz: Was du nicht willst das man dir tut, das füg auch keinem anderen zu.

Heute kommt die immer schwieriger werdende Rechtsalage hinzu. MPG, MbetreibV.
Wer einen Einmalartikel resterilisiert wird zum Hersteller.
Wer übernimmt die Verantwortung?

Ein Notfalleinsatz kostet 513,13 € ein Notarzt Einsatz 564,26 €
Da darf nicht an den Einmalartikeln gespart werden.

Also besser bleiben lassen.
Dann seid ihr auf der sicheren Seite
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