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Künstliche Mineralfasern KMF

 
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alvan
noch neu hier


Anmeldungsdatum: 24.06.2005
Beiträge: 2

BeitragVerfasst am: 24.06.05, 12:33    Titel: Künstliche Mineralfasern KMF Antworten mit Zitat

Guten Tag,

ich bräuchte eine Handlungsempfehlung, vielleicht kann mir jemand weiter helfen.

Im Schlafzimmer meiner (Miet)wohnung befindet sich hinter einer abgehängten offenen
Decke eine Deckenisolation, deren künstliche Mineralfaser einen KI-Wert von 4,5 hat.

Somit ist dieses Material nach Gefahrstoff-Verordnung gemäß TRGS 905 in Klasse
K2 einzuordnen ist (krebserzeugend). Nebenbei bemerkt vom KI-Wert auch besonders
karzinogen (K2 geht von 0-30, je geringer, desto höher die Karzinogenität).

Die Mineralfaser befindet sich in Platten, die an der Oberfläche mit einem Filzbelag
bedeckt sind. Die Schnittseiten der Platten sind jedoch offen. Die Platte ist offen
über einer abgehängten Alu-Lamellen-Decke verlegt. Es kann also theoretisch an
der Seite der Platten Material abfallen durch die Lamellen fallen und in den
Schlafraum eindringen.

Als Abhilfemaßnahme wird von dem Test-Institiut ein Versiegeln der gesamten
Decke vorgeschlagen, d.h. unter die Lamellendecke würde eine zweite Decke
eingezogen.

Nun meine Fragen:

- Erscheint die Lösung praktikabel ?

- Ist zu erwarten, dass durch die Versiegelungs-Maßnahme, z.B. durch Bohren in
die Wand, Material aus den Dämmplatten in den Raum eindringt?

-Wenn ja, wie müssten Schutzmaßnahmen (z.B. Absaugung) aussehen ?

-Sollte/Kann man einen Raumlufttest auf KMF nach der Versiegelung durchführen?

-Sollte/Kann man einen Gesundheitscheck durchführen? Ich wurde 3 Jahre mit
den Platten "kontaminiert" ? Weiß jemand eine Anlaufstelle im Raum Nürnberg?

Es geht hier in keinem Punkt um Geld. Ich bin gerne bereit, für Beratung zu bezahlen.
Die Umbaumaßnahmen bezahlt der Vermieter.
Ich weiß, dass einige Fragen nicht unbedingt in den medizinischen Bereich gehören,
leider finde ich jedoch bezüglich dieses Themas im Internet kaum praktische Hinweise.
Für Tipps bin ich deshalb sehr dankbar.

Viele Grüße,

Alvan
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alvan
noch neu hier


Anmeldungsdatum: 24.06.2005
Beiträge: 2

BeitragVerfasst am: 14.07.05, 11:07    Titel: Antworten mit Zitat

Zu diesem Thema gibt es wohl leider via Internet sehr wenig Informationen.

Ich hatte jedoch Glück, dass sich in Nürnberg, meinem Wohnort, das Chemische
Untersuchungsamt, Das Hochbauamt und das Gesundheitsamt zu eienr Arbeitsgruppe
"bug" - Bau - Umwelt - Gesundheit zusammengeschlossen haben.

Diese Arbeitsgruppe hat erfreulicherweise Handlungsempfehlungen für die Entsorgung
von KMF erarbeitet, die sie (kostenpflichtig) zur Verfügung stellt. Diese Information habe
ich nun bestellt, habe aber auf meine gestellten Fragen eigentlich schon telefonisch alles
erfahren:

Da die Decke offen ist, ist auch zu erwarten, dass Abfaserungen des Dämmstoffes
in den Wohnraum gelangen, insbesondere, da im Stockwerk darüber eine
vibrationsstarke Klimaanlage arbeitet. Eine Entsorgung ist deshalb dringend
geboten.

Die Möglichkeit der Abdichtung mit einer Zwischendekcke ist gegeben. Hier ist
jedoch abzuwägen, die vorhandene Decke mit Dämmstoff doch ganz zu entfernen, da
der Aufwand durch die gleichen Arbeits- und Umwelt-Sicherheitsvorkehrungen
der gleiche bleibt, denn die Vibrationen für die Einziehung einer zweiten Decke
wären so stark, dass die Räume genauso behandelt werden müssten.

Die vorbereitende Raumbehandlung beschränkt sich auf Abdichten von nicht betroffenen
Räumen, bzw. der Abschottung Richtung Treppenhaus durch eine Schleuse. Decken
und Böden müssen abgeklebt werden. Das entfernte Material muss luftdicht verpackt
werden und fachgrecht durch ein mit der Entsorgung von Sondermüll zugelassenes
Unternehmen erfolgen. In Nürnberg gibt es nur drei derartige Unternehmen

Als Arbeitsschutz genügen Einmalanzüge mit Kapuze, Handschuhe und Atemschutz
mit Maske der K2-Klasse.

Die Nachbehandlung der Räume erfolgt mit einem K1-Schadstoffsauger mit HEPA-Filter.
Dabei müssen Wände, Decken und Böden 2 Mal im Abstand von 24 Stunden gesaugt
werden. Danach muss die Wohnung 24 Stunden gelüftet werden.

Ein Raumlufttest kann durchgeführt werden, ist aber wohl nicht notwendig, da bei
fachgerechter Durchführung keine Restbelastung zu erwarten ist.

Ein Gesundheitscheck wäre zwar wünschenswert, jedoch ist nach Auskunft des
Gesundheitsamtes ein Schaden mit KMF durch Röntgen -im Gegensatz zu Asbest-
nicht feststellbar. Hier würden mich natürlich weitere Meinungen, bzw. Diagnose-
möglichkeiten interessieren.

Ich hoffe, mit meinen Informationen anderen gedient zu haben. Für Mittelfranken
kann ich mit einer Firmenliste für Schadstoffsanierung dienen, ebenso kann ich
Ansprechpartner zu "bug" vermittelnm, bitte mich einfach kontaktieren bei Bedarf:
alvan@(Wortsperre: Firmenname).de
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