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Belebende und beruhigende GKW
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Elisabeth D
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Anmeldungsdatum: 28.09.2004
Beiträge: 120

BeitragVerfasst am: 23.08.05, 15:32    Titel: Antworten mit Zitat

Wie gings mit dem Mädchen weiter? Soweit ich mich erinnern kann, haben die Ärzte die Besuche auf ein Minimum reduziert. Also keine Lösung im eigentlichen Sinne. Ich hab dann das Gespräch mit der Mutter gesucht, weil ich näheres wissen wollte. Es war ein sehr schwieriges Gespräch in dem auch ich an meine Grenzen gekommen bin. Das Mädchen ist dann nach ca. 3-4 Wochen mit einer neuen Medikamenteneinstellung wieder in ihre Pflegeeinrichtung entlassen worden. Wie der weitere Verlauf war, kann ich nicht sagen. Ich habe nur gehört, dass die Mutter kurze Zeit später eine erneute Krankenhausaufnahme erwirkt hat aus gleichen Gründen. Dies war aber ein auswärtiges Kranknehaus und so verliert sich die Spur.

Aber das war ja eigentlich nicht das Thema.

Inhalte des Basisseminars- vermitteln wir die Inhalte nicht richtig? Wir holen den Mitarbeiter dort ab, wo er steht. Das ist ein Grundanspruch an´mich. Aber wo steht der Mitarbeiter? Über wieviel Grundlagenkenntnisse im Bereich Pflege verfügt er? Kann er kausale Zusammenhänge erkennen und daraus Schlußfolgerungen ziehen? Ich bin sehr vorsichtig geworden mit den Inhalten in meinem Seminar. Somatischer Dialog- da kann meines Erachtens nichts schief gehen. Schon vorhandene Tätigkeiten werden nur modifiziert (z.B. Eincremen).

Bei der ASE versuche ich immer auch die Pathophysiologie mit einfließen zu lassen, nachdem eine Kollegijn einen Pat. mit einer ASE eine Bewußtlosigkeit beschert hat. Es ist erschreckend, wie wenig Grundkenntnisse oft da sind. Wenn man nach der Indikation für eine ASE fragt, kommt stets prompt: Pneumonieprophyalxe. Wenn man dann fragt, wodurch kann denn eine Pneumonie entstehen und wie kann eine ASE dort effektiv eingesetzt werden, wirds schon eng. Also gehören solche Themen mit in mein Seminar.
Wechseldruckmatratze, Weichlagerunsgmatratze- schlecht für die Körperwahrnehmung. Aber was gibts denn dann? Ich verbinde Angebote im vestibulären Bereich stets mit Lagerung (oder wie es jetzt heißt: Positionswechsel). Wenn wir also die verschiedenen Bewegungsabläufe und Lagerungen durchgehen: welche Aspekte unter BasStim- dann sind die diversen Prophylaxen stets dabei.

Ich hab mir vor kurzem mal angeschaut, was ich früher alles in den Seminaren gemacht habe. Manchmal denke ich, ich habe mich schon viel zu weit von BasStim entfernt- sowenig ist aus den Anfangszeiten übrig geblieben. Und gerade wenn ich mal wieder einen Artikel über belebende und beruhigende GKw lese, oder wenn die Schule von mir diese Inhalte erwartet, dann wird dieses Zweifeln besonders laut. Habe ich das Konzept aus den Augen verloren?

Elisabeth
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Schwester
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Anmeldungsdatum: 26.08.2005
Beiträge: 165

BeitragVerfasst am: 27.08.05, 22:17    Titel: Basales (er)leben Antworten mit Zitat

@ Elisabeth und Bettina.

Hallo,
auch ich komme immer wieder an diese Grenze zwischen Basaler Stimulation (er)leben und Basale Stimulation lehren.
Ich geben an unserem Klinikum Basisseminare für Kollegen und übernehme den Part in der Krankenpflegeschule. Dabei steht, gewünscht, immer an erster Stelle das Vermitteln von Grundlage und pflegerischen Maßnahmen.
Präsent ist für mich allerdings immer diese Gradwanderung zwischen dem Vermittlen von Pflegemaßnahmen und eben diesem "Basale Stimulation leben".
An mir selbst habe ich allerdings bemerkt, daß erst im Laufe der Jahre sich diese Sichtweise, gemeinam mit dem Patient, für den Patient und für mich was zu tun, entwickelt. Auf den Arm nehmen
Ich habe wohl die Grundlagen z.B. einer beruhigenden oder belebenden GKW im Kopf- und das ist mit Sicherheit auch sehr wichtig...dennoch entscheidet die Situation selbst wie sich mit dem Patienten die Pflege entwickelt.
Und genau das ist für mich das Schwierigste! Denn meiner Meinung nach kann man diese Einstellung nicht vermitteln, sondern muß sie selbst erleben und reinwachsen.
Deshalb... bis jeder diese Erfahrung macht, bleibt eben Basale für diese Menschen eine Initialberührung oder eine belebende GKW. Mit den Augen rollen
_________________
Ich kann,
weil ich will,
was ich muss.
(Immanuel Kant)
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Elisabeth D
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Anmeldungsdatum: 28.09.2004
Beiträge: 120

BeitragVerfasst am: 28.08.05, 09:29    Titel: Re: Basales (er)leben Antworten mit Zitat

Schwester hat folgendes geschrieben::

Ich geben an unserem Klinikum Basisseminare ... und übernehme den Part in der Krankenpflegeschule. Dabei steht, gewünscht, immer an erster Stelle das Vermitteln von Grundlage und pflegerischen Maßnahmen.
...
Und genau das ist für mich das Schwierigste! Denn meiner Meinung nach kann man diese Einstellung nicht vermitteln, sondern muß sie selbst erleben und reinwachsen.
Deshalb... bis jeder diese Erfahrung macht, bleibt eben Basale für diese Menschen eine Initialberührung oder eine belebende GKW. Mit den Augen rollen


Genau das ist mein derzeitiges Problem. Die Schule hat sich im letzten Jahr nicht großartig um die Inhalte der mir zustehenden 6 Stunden gekümmert. Ich bekam als Vorgabe einen Wunschzettel.Für die Vermittlung dieser Inhalte brauche ich im Seminar ein Tag- den zweiten Tag. Dies bedeutet, das dem Schüler Grundlagen (Wahrnehmung, Bewegung, Kommunikation: Bedeutung und Störungen) fehlen um überhaupt zu verstehen, warum er diese oder jenes tun soll. Am Ende des Schuljahres haben meine Kollegin (Kinästhetiktrainerin) und ich erfahren, dass Inhalte der Konzepte BasStim und Kinästhetik vom Schüler erwartet werden. Bei der BasStim soll es die belebende und beruhigende GKW sein. Dieser Inhalt wäre lt. Curriculum gefragt und schließlich hat das ja gesetzlichen Charakter und kann somit nicht falsch sein.

Diese Jahr hab ich wieder 6 Stunden. Der Inhalt soll körperformgebendes Waschen sein: Aussteichen mit und entgegen der Haarwuchsrichtung. Für mich bedeutet diese Forderung der pure Streß. Ich kann einfach nicht Techniken vermitteln. Die Termine liegen in den ersten beiden Monaten der Ausbildung. Die Schüler kommen entweder aus dem FSJ/ Zivi und haben sehr oft schon verdrehte Ansichten zu den Bedürfnissen des Pat. (satt und sauber). Oder sie kommen frisch von der Schule und haben noch nie einen Pat. gesehen, geschweige denn einen stark wahrnehmungsgetrübten Menschen. Die Schüler erleben zwar bei den Lehrern die Negativerfahrung der somt. Deprivation (ca 30 regungslos liegen)- die Ergebnisse der Auswertung dieser Übung zielen aber mehr auf das Erleben von unangenehmen Berührungen ab. Habituation ist da weniger das Thema, soviel ich weiß.
Wie soll man da in 6 Stunden anständige Grundkenntnisse vermitteln? Das gleiche Problem hat meine Kollegin aus der Kinästhetik übrigens auch. Irgednwie geht die Ausbildung auch nach der "Erneuerrung" noch meilenweit an den Bedürfnissen der Praxis vorbei. Allein die Forderung nach studierten Lehrern und der Änderung der Ausbildung in Lernfelder scheints nicht zu sein. Ich finde meinen Platz jedefalls nicht in diesem Konstrukt.

Elisabeth
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Schwester
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Anmeldungsdatum: 26.08.2005
Beiträge: 165

BeitragVerfasst am: 28.08.05, 14:56    Titel: Re: Basales (er)leben Antworten mit Zitat

Liebe Elisabeth,
ich sehe mich in Deinen Ausführungen wieder.
Hast Du jedes Jahr bei einem Kurs 6 Unterrichtseinheiten oder für jeden neuen Kurs insgesamt 6 Unterrichtseinheiten???

Ich soll die Basale Stimulation in jedem neuen Ausbildungskurs vermitteln. Wir haben pro Jahr einen Frühjahrs- und einen Herbstkurs. Für jeden Kurs bekomme ich vier mal 2 Unterrichtseinheiten (UE). Dies entspricht pro UE eineinhalb Stunden. In den, zusammengerechnet, sechs Zeitstunden soll ich Grundlagen, Wahrnehmung, vibratorische S, vestibuläre S., somatische S. und orale Stimulation vermitteln. Geschockt
Dann kannst Du Dir ja denken, was da an wirklichem Basale "erleben" zu vermitteln ist...nämlich so gut wie gar nix.
Versuche zwar die UE im Schwerpunkt auf Selbsterfahrung aufzubauen, um so aus den Reflextionen meinen Unterricht zu gestalten, sprich: wie fühlt ihr Euch dabei (als Gesunde) und wie denkt ihr das es den Patienten geht??!!
So... und dann kommt der Punkt von Alter der Azubis, Vorerfahrungen und eigenen Einstellungen!!!
Wie bitte denkt ein Azubi über meine mageren, abgespekten Ausführungen, der schon einen Grund- und Aufbaukurs in Basaler hat und der Basale wirklich schon lebt (ist schon älter, hat schon pflegerische Vorerfahrungen)??! Wie denken Azubis, die im dritten Lehrjahr sind, kurz vor dem Examen, und schon "ihren Stiefel" fahren? Wie sollen sie mit dem neu Erlernten klar kommen wenn ständig die Angst im Nacken hängt: ohje und was sagen die Schwestern auf Station wenn ich bei einem Patienten mit im Bett sitze- Beispielsweise für ne vestibuläre Stimulation an der Bettkante?
Mir persönlich ist aber trotzdem wichtig, daß die Schüler schon eine Zeit lang in der Ausbildung sind und sich schon in den Grundkenntnissen der Pflege gefestigt haben, damit ich wenigstens die Basale als Erweiterung der fachlichen Kompetenzen, als zusätzliche Möglichkeit etwas zu Tun, als Möglichkeit auch mich selbst zu schützen - indem ich nicht unbedingt das tue was ich nicht möchte- anbieten kann.

Und selbst in dieser kurzen Zeit läßt sich erfahren, wer bereit ist zum gemeinsamen erleben und wer, zumindest noch eine ganze lange Zeit, "seinen" Stiefel fahren wird.

Ach ja und noch was:
Findest Du es auch so erschreckend, wie abwehrend die Haltung gegenüber Selbsterfahrung ist??? Oder empfinde ich das nur so??? Mit den Augen rollen
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Elisabeth D
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Anmeldungsdatum: 28.09.2004
Beiträge: 120

BeitragVerfasst am: 28.08.05, 20:12    Titel: Re: Basales (er)leben Antworten mit Zitat

Schwester hat folgendes geschrieben::

Hast Du jedes Jahr bei einem Kurs 6 Unterrichtseinheiten oder für jeden neuen Kurs insgesamt 6 Unterrichtseinheiten???


6 Unterrichtseinheiten pro Jahr pro Klasse... schön wärs. 6 Stunden á 45 min im ersten Ausbildungsjahr. Mehr ist von der Schule zu dem Thema erst mal nicht vor gesehen.
Ich hab noch 3 Unterrichtsstunden für das Problem Dysphagie. da gehts mir aber mehr um Grundlagen zum Thema Schluckstörungen. Für Maßnahmen bleibt da nur wenig Zeit.

Es geht mir also fast genau wie dir. Mit dem Unteschied: ich brauche bloß somat.
Angebote vermitteln.

Ich hab außer an unserer Schule noch eine Vereinbarung mit der Pflegeschule im nächsten Ort. Da läuft es anders. Die Azubis im dritten erhalten nach ihrem Examen, sozusagen als "Zusatzbonbon", ein Basisseminar. Ich mach das jetzt das vierte Jahr in Folge und bin immer noch begeistert von dem Engagement der angehenden Kollegen. Dieses Seminar fordern sich die Schüler selbst ein. Da ist es eigentlich auch kein Wunder, dass das Interesse groß ist.

Zitat:
Findest Du es auch so erschreckend, wie abwehrend die Haltung gegenüber Selbsterfahrung ist??? Oder empfinde ich das nur so???


*ggg* Ich habe selbst so meine Probleme mit der Selbsterfahrung. Wenn es mir gut geht und ich ruhe in mir, fühle mich sicher in der Gruppe, dann geht es. Da ich selbst um meine Probleme weiß, laß ich den Teilnehmern die Freiheit selbst zu entscheiden, wie weit sie etwas selbst erfahren möchten. Eine "Zwangserfahrung" kann genau das Falsche bei den TN bewirken. Bis jetzt hab ich es nur ein- zweimal erlebt, dass sich jemand gänzlich verweigert hat. Und das waren Leute, die sich nicht für dieses Konzept erwärmen können. Aber muss das wirklich jeder?

Bei den meisten Selbsterfahrungsübungen bleibe ich eher in der "Perpherie"- am Arm.

Übrigens, wenn jemand im Seminar es auf den Punkt bringt: die Berührungen waren mir unangenehm- dann greife ich diese Aussage auf. Vorraussetzungsloses Anbieten beinhaltet für mich auch die "abweichende" Wahrnehmung zu gestatten. *g*

Ich glaube, wir erwarten da oft zuviel von der Selbsterfahrung. Es muss auch möglich sein, dem TN ohne intensive Selbsterfahrung die Inhalte nahe zu bringen. Ich gebe den TN neuerdings Hausaufgaben auf. Klappt manchmal recht gut. Die Leute können sich in ihren eigenen vier Wänden wohl eher auf sich konzentrieren und sind nicht so sehr damit beschäftigt, was der Nachbar gerade denkt und tut.
Die ASE wird im Seminar auf dem bekleideten Rücken geübt. Als Hausaufgabe gibts da, dass man ein Familienmitglied als Medium nutzt. Vorteil: der antwortet unvoreingenommen was er spürt und wahrnimmt. Die Aussage hat für manche TN mehr Gewicht als die Aussage des Partners aus dem Kurs.


Elisabeth
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Schwester
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Anmeldungsdatum: 26.08.2005
Beiträge: 165

BeitragVerfasst am: 28.08.05, 21:35    Titel: Re: Basales (er)leben Antworten mit Zitat

Zitat:
Da ich selbst um meine Probleme weiß, laß ich den Teilnehmern die Freiheit selbst zu entscheiden, wie weit sie etwas selbst erfahren möchten. Eine "Zwangserfahrung" kann genau das Falsche bei den TN bewirken.


Ja da sehe ich genau so.

Zitat:
Übrigens, wenn jemand im Seminar es auf den Punkt bringt: die Berührungen waren mir unangenehm- dann greife ich diese Aussage auf. Vorraussetzungsloses Anbieten beinhaltet für mich auch die "abweichende" Wahrnehmung zu gestatten.

Und genau das meine ich damit, daß man aus der Reflexion einer Selbsterfahrung heraus doch den besten Austausch hat, auch wenn z.T. negative Empfindungen beschrieben werden.


Zitat:
Ich glaube, wir erwarten da oft zuviel von der Selbsterfahrung. Es muss auch möglich sein, dem TN ohne intensive Selbsterfahrung die Inhalte nahe zu bringen.


Aber welche Möglichkeit haben wir denn in einer Pflegesituation um uns selbst zu prüfen, wenn wir nicht für uns schon einmal gespürt haben wie sich Pflege anfühlt???!!! Geschockt
Ganz klar das Selbsterfahrung nicht gerne gemacht wird...denn da müssen wir ja von uns was preis geben, wir begeben uns auf die Ebene der Schwächeren und andere Personen machen was mit uns was wir gar nicht so gerne haben, was wir vielleicht nicht mal von nahen Angehörigen machen lassen würden. Mit den Augen rollen
Nur... wie sollen wir denn fühlen wie sich unsere Patienten fühlen?? Diese Menschen, welche auf unsere Hilfe angewiesen sind, können häufig nicht sagen: "Ich will das nicht."
Ich denke, daß wir die Patienten doch nur ansatzweise verstehen können wenn wir an uns selbst gemerkt haben wie sich z.B. eine Mundpflege anfühlt.

Es wird immer gepredigt, daß Pflege ein kommunikativer Beruf ist. Dabei liegt die Betonung wohl rein auf verbaler Kommunikation. Und was ist mit den anderen Wahrnehmungsbereichen?? Warum muß immer gesprochen werden und warum wird die Wertigkeit von Berührung- gerade in der Ausbildung- so außer Acht gelassen???
Das ist das was ich nicht verstehe. Weinen


Vielen Dank im Übrigen für Deine aktiven und sehr ehrlichen Antworten hier im Forum...macht Spaß! Auf den Arm nehmen
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Elisabeth D
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Anmeldungsdatum: 28.09.2004
Beiträge: 120

BeitragVerfasst am: 28.08.05, 22:43    Titel: Antworten mit Zitat

Um Empathie zu erlernen, halte ich Selbsterfahrung für ein sehr gewagtes Unterfangen. Ich überlege oft, ob ich den TN nicht zuviel zumute. Und gerade, wenn am Ende des Seminars mal wieder das Feedback kommt: was hab ich dem Pat. alles angetan? Jeder hat bis dahin nach bestem Wissen und Gewissen gehandelt. Ist er deshalb gleich eine schlechte Pflegekraft gewesen? Er geht in einen Arbeitsalltag zurück, der von Personalmangel und Zeitmangel geprägt ist. Wieviel seiner guten Vorsätze kann er umsetzen? ist er eine schlechte Pflegekraft, wenn ihm dies nur ansatzweise gelingt?

Selbsterfahrung. Ich habe eine sehr unangenehme Erinnerung an vestibuläre Angebote. ich weiß, dass das mein Problem ist. Wie geht es aber dem TN, der glaubt die Selbsterfahrung über sich ergehen lassen zu müssen um basal empfinden zu können? Wie wird der dies Angebot bewerten? Wie wird er die Reaktionen des Pat. bewerten? Selbsterfahrung kann meiner Meinung nach nur unterstützend sein in der Vermittlung der Inhalte des Komzeptes. Als alleinige Grundlage zur Vermittlung ist dies aus meiner Sicht nicht ausreichend.
Das größte Problem des Konzeptes für viele TN ist das vorruassetzungslose Anbieten von Informationen. Wie will ich etwas unvoreingenommen anbieten, wenn ich es selbst als unangenehm empfunden habe? Werden meine Erfahrungen nichr meine Wahrnehmung lenken und Reaktionen vom Pat. fehl interpretieren? Aus Unsicherheit wird dann nicht selten ganz auf das Konzept verzichtet.

Elisabeth
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Anmeldungsdatum: 26.08.2005
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BeitragVerfasst am: 28.08.05, 23:36    Titel: Basales (er)leben Antworten mit Zitat

Zitat:
Um Empathie zu erlernen, halte ich Selbsterfahrung für ein sehr gewagtes Unterfangen.


Liebe Elisabeth,
ich denke in der Selbsterfahrung erfährt man Positives wie Negatives. Jeder so wie seine eigene Einstellung für solche Situationen ist.
Die postive Eigenschaft liegt meiner Ansicht nach darin, das Negative für sich zu verarbeiten und damit seine eigene Pflege zu überdenken und somit daraus wieder Positives zu schöpfen. Wobei Selbsterfahrung doch nicht gleich "negatives Erfahren" heißt, oder????

Aber ich kann einfach nicht sagen das ist gut oder das ist an einer Pflegehandlung schlecht, wenn ich es noch nie an mir selbst gespürt habe. Mit den Augen rollen


Zitat:
Wie geht es aber dem TN, der glaubt die Selbsterfahrung über sich ergehen lassen zu müssen um basal empfinden zu können?

Ich denke. daß die Selbsterfahrung ein Teil der Basalen Stimulation ist um auch das schöne an den Maßnahmen der Basalen Stimulation zu fühlen. Wie schön ist eine Nestlage, wie entspannend ist eine ASE, wie gemütlich ist es unter einem Betthimmel zu liegen. Ich wende die Selbsterfahrung nicht um das (ER)LEBEN von Basaler zu vermitteln- denn ich bin nach wie vor der Meinung das man das nicht vermitteln kann...sondern das diese Einstellung wachsen muß...aber das hatten wir ja schon... Smilie
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Elisabeth D
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Anmeldungsdatum: 28.09.2004
Beiträge: 120

BeitragVerfasst am: 29.08.05, 06:58    Titel: Antworten mit Zitat

Da wir von der belebenden und beruhigenden GKW doch mittlerweile weit entfernt sind, habe ich mal ein neues Thema angefangenSelbsterfahrung in der Vermittlung des Konzeptes


Elisabeth
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