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Pflege, quo vadis? die xxte Überlegung

 
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Elisabeth D
DMF-Mitglied
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Anmeldungsdatum: 28.09.2004
Beiträge: 120

BeitragVerfasst am: 23.02.05, 07:50    Titel: Pflege, quo vadis? die xxte Überlegung Antworten mit Zitat

http://www.gesetzeskunde.de/Rechtsalmanach/Diagnostik%20und%20Therapie/aerzteaufgaben.htm

Nicht die erste Veröffentlichung zu diesem Thema. Ist das nun der zukünftige "Königsweg" um im deutschen Gesundheitswesen Geld zu sparen? Wo bleibt dann die therapeutische Pflege? Ist sie so etabliert, dass auch zukünftig dafür Zeiträume bleiben werden? Ich erlebe momentan eine starke Reduzierung der examinierten Pflegekräfte im stationären Bereich, verbunden mit der Änderung des Tätigkeitsprofils für die verbliebenen Pflegekräfte: mehr administrative Tätigkeiten, mehr ärztliche Tätigkeiten, mehr organisatorische Tätigkeiten. Eigentlich eine Entwicklung die einen nicht verwundern dürfte bei der Lobby, die Pflege hat in Deutschland.

Aussage eines ehemaligen Pflegers nach dem Medizinstudium über die Tätigkeit der sogenannten Grundpflege- dem Bereich in dem auch BasStim gängig angesiedelt wird.

Zitat:
Es bleibt noch die Grundpflege. Also die Unterstützung des Patienten bei seinen Alltagsaktivitäten. Auch hier scheint es sich nicht um eine höchst Anspruchsvolle Tätigkeit zu handeln ... . Der Grundpflege wird eine Verwahrfunktion zugeordnet, deren Handlungskompetenzen als besonders einfach gelten, für die weder differenzierte diagnostische noch prognostische Kompetenzen benötigt werden. Grundpflege soll den Patienten für die Behandlungspflege vorbereiten. Da die "Grundpflege" bei allen Patienten relativ gleich ist und nur geringe fachliche Kompetenz voraussetzt werden diese Arbeiten gerne (im Stationsalltag) an Auszubildende oder Praktikanten delegiert.

http://www.pflegeboard.de/forum/showthread.php?t=1249&page=5&pp=10

Wie konnte es zu so einer fatalen Entwicklung in der Pflege in Deutschland kommen?

Elisabeth
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Bettina
DMF-Mitglied
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Anmeldungsdatum: 08.11.2004
Beiträge: 128
Wohnort: Bayern

BeitragVerfasst am: 26.02.05, 14:38    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Elisabeth,

mit wachsendem "Grummeln" in der Magengrube habe ich den "Bielefelder" Bericht gelesen ... es ist mir unverständlich, dass Pflegende da mitspielen.

Liedtkes Fazit: „Insgesamt führt der Einsatz von Stationssekretärinnen und Stationshilfen dazu, dass die Pflege wieder mehr am Bett tätig ist." Mit der Weg weisenden Betriebsvereinbarung werde im Übrigen der derzeitige juristische Leitsatz, die Pflege sei nur ein „ärztlicher Assistenz- oder Hilfsberuf", praktisch widerlegt, freut sich der Pflegedirektor.

Genau das, nämlich, dass wir ein ärztlicher Assistenz- oder Hilfsberuf sind, wird durch die Übernahme ärztlicher Tätigkeiten doch wieder angestrebt.

Mich würde auch noch interessieren, von wessem Stellenplan denn sie Stationssekretärinnen und Stationshilfen übernommen werden... wird das so sein, dass für eine examinierte Schwester zwei Hilfen kommen, die weniger bezahlt bekommen... dafür die Pflege aber noch zusätzlich ärztliche Tätigkeiten übernehmen wird? Frage Frage
... oder habe ich das jetzt völlig falsch verstanden?

Ist es so, dass die Wertigkeit ärztlicher Tätigkeit z.B. Blut nehmen oder Medikamente verordnen vor der pflegerischen Tätigkeit z.B. dem individuellen Anbieten der Körperpflege, um vielleicht einem dementen Menschen seine Körpergrenzen wieder zu zeigen und ihm so Sicherheit und Vertrauen zu geben, ihn sich selbst wieder spüren lassen?...

Manchmal denke ich, dass wir Pflegenden an unserer Missere viel selbst Schuld tragen. Wir hängen uns immer ans "Waschen"... wie oft habe ich schon Kollegen sagen hören... "ich muss noch sounsoviele Patienten waschen..."... oder "ich muss noch fünf Leute füttern"... das klingt sehr abwertend, nicht nur dem Menschen gegenüber, der krank ist... sondern auch unserem Berufsstand gegenüber... Pflege wird übergestülpt, es wird nicht mehr reflektiert, es wird "gemacht"... und dadurch lernen wir unsere Pflege auch nicht mehr wert zu schätzen... Neue Konzepte werden erst mal sehr, sehr lange kritisch beäugt... abgelehnt... Sätze wie "keine Zeit"... und "das haben wir schon immer so gemacht"... hören wir doch jeden Tag... das ist für motivierte Pflegekräfte, die an der Basis arbeiten oft schwer zu ertragen und es bremst unheimlich aus. Würden wir mehr davon erzählen, was wir wirklich tun... nämlich Pflegetherapie... hätten wir eine größere Lobby...

Ein Physiotherapeut, der einen Patienten mobilisiert... aus dem Bett transferiert, mit ihm über den Flur läuft und ihn wieder zurück ins Zimmer bringt hat Therapie gemacht. Das wird anerkannt...

Eine Pflegekraft, die einen Patienten mobilisiert... aus dem Bett transferiert, mit ihm zur Toilette läuft... ihn dazu anleitet, selbständig seine Hose herunterzuziehen... ihm die Bewegungsabläufe bewusst macht... dann lässt sie ihn noch seine Hände waschen... und bringt ihn wieder zum Bett... hat doch eigentlich noch viel mehr getan (an Therapie)... aber in diesem Fall ist es "normal"... die Schwester hat den Patienten eben auf die Toilette gebracht, das ist ihr Job... nicht mehr und nicht weniger...

Wenn wir Pflegenden nicht ein neues Selbstbewusstsein bekommen und mit dem auch an die Öffentlichkeit gehen, wird es immer wieder Beiträge wie den Link von Elisabeth oder das Zitat in ihrem Posting geben.
Wir werden als die kleinen Marionetten der großen Ärzte... und nicht als eine eigenständige, absolut wichtige Berufsgruppe angesehen.

Nachdenkliche Grüße und ein schönes Wochenende

Bettina
_________________
Du brauchst keinen Lehrer, der dich lehrt, dich beeinflussen zu lassen... du brauchst einen Lehrer, der dich lehrt, dich N I C H T beeinflussen zu lassen.
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