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Verfasst am: 23.05.05, 22:54 Titel: Brustverkleinerung, ich bin damit nicht einverstanden
Guten Tag,
Ich bin Vater einer Familie.
Meine Tochter (Stieftochter, aber ich bin seit ihrem 7. Lebensjahr dabei), hat mir nun offenbart, dass sie bereits einen OP-Termin in einer Medical-one Klinik hat.
Ich bin vollkommen aus allem herausgefallen. Nie wäre mir eingefallen, dass so etwas notwendig sei. Sie ist ein schlankes hübsches Mädchen (OK ich bin da vielleicht ein wenig voreingenommen).
Vor 4 Jahren war ihre Akne das "einzige und schlimmste", danach das Muttermal am Mundwinkel, und nun die Brust. Ich hab einfach Angst, dass es sich hier um eine pupertäre Idee handelt (sie ist gerade 20 geworden). Die genannten Argumente (schöne Kleidung, aussehen wie alle anderen, Rückenschmerzen) haben mich noch nicht davon überzeugt, einen nach meiner Meinung so großen und Lebensveränderten Schritt zu unternehmen.
Die Rückenschmerzen wurden bereits vor zwei Jahren untersucht mit dem eindeutigen Ergebniss, dass massiver Bewegungsmangel und tägliches bis zu 12stündigem Sitzen die Ursache sind.
Nun gut, ich hab schon fast zuviel geschrieben.
Was mich interessiert, was ich bisher nicht finden konnte, welche Erfahrungen langfristig hier gemacht wurden. Die Berichte, die ich hier gesehen habe, sind alle im ersten Jahr nach der OP. Da greift aber auch noch eine Anfangeuphorie. Insbesondere was passiert bei einer späteren Schwangerschaft, z. B. in 10 oder 15 Jahren?
Und was mich auch beunruhigt. ich habe in anderen Ausführungen gelesen, dass fast 25% aller BrustOP's (da gings allerding um vergrößerungen) nicht gelingen. Im günstigsten Fall ist das Ergebnis unschön in anderen Fällen geht es massiv an die Gesundheit.
Auch verstehe ich nicht, warum ein Arzt bei einer 20jährigen ohne jegliche medizinische Untersuchung nach einem 20minütigen Beratungstermin, bei dem es vorrangig um OP-technische Fragen ging, einen solch gewaltigen Lebenseinschnitt durchführt. Jeder weiß doch, dass junger Mensch in diesem Alter noch nicht in der Lage ist, das Ausmaß solcher Entscheidungen einzuschätzen. Ich selbst ärgere mich seit Jahren über die Tätowierung die ich mir damals machen lies.
Ist das wirklich erlaubt? Ohne medizinischen Grund eine solche OP durchzuführen.
Ich bin einfach etwas verzweifelt und fühle mich grad ziemlich alleine gelassen.
Und ich stelle fest, dass sie immer öfter die Form ihrer Schenkel anspricht.....
Vielleicht ist das hier auch nicht die richtige Plattform, aber ich habe nichts besseres gefunden.
Ich schau die Tage mal rein, um zu sehen, ob ihr mir was positives mitgeben könnt.
Ich kann deine Sorge sehr gut verstehen. Ich denke jedoch kaum, das du deine Tochter von der OP abhalten kannst, egal welche Argumente du ihr entgegen bringst.
Schon alleine deine ablehnende Haltung stellt ihre Ohren auf Durchzug.
Bei einer gelungenen Brustverkleinerung sind auch langfristig keine Komplikationen zu erwarten. Eine Schwangerschaft ist kein Problem. Mit gelungen meine ich natürlich auch die Wundheilung, nicht nur die Operation.
Es ist erlaubt eine 20 jährige ohne medizinischen Grund zu operieren.
Es gibt wenige plastisch-ästetische Operationen, die medizinisch notwendig sind.
Du würdest deiner Tochter am meisten helfen, indem du versuchst dich für das was sie macht zu interessieren. Versuche sie zu unterstützen.
Mit unterstützen meine ich:
Akzeptiere ihren Entscheid, versuche sie aber davon zu überzeugen, sich nicht gleich vom erst besten Arzt operieren zu lassen.
Versuche sie dazu zu bewegen, sich noch einem anderen Arzt vorzustellen.
Vielleicht kannst du sie ja begleiten. Sie soll sich Bilder von bereits operierten Patientinnen zeigen lassen.
Ein Arzt der eine Patientin nach einem 20 minütigen Gespräch operiert, scheint mir nicht seriös.
Deine Tochter muß sich bewußt sein, das sie nach der OP Narben hat.
Der Arzt soll ihr auch die Risiken der OP aufzählen.
Wenn du ihren Entscheid akzeptierst, wird sie auch für deine Ängste offen sein.
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