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Trachialkanüle und minimale Sauerstoffversorgung

 
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SasaM
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Anmeldungsdatum: 23.08.2005
Beiträge: 4

BeitragVerfasst am: 23.08.05, 23:38    Titel: Trachialkanüle und minimale Sauerstoffversorgung Antworten mit Zitat

Hallo,

mein Großvater befindet sich zur Zeit in einer Frührehaklinik nachdem er eine Kopfoperation wegen eines Sturzes hatte. Er hat eine TK und bekommt 2 l Sauerstoff. Sein Sauerstoffgehalt schwankt jedoch sehr stark. Zur Zeit ist er so zwischen 80-90 % ohne Sauerstoff (wenn die Nase der TK mal abgemacht wird) ist er bei 70-80 %. Es gab auch schon Tage an denen sein Sauerstoffgehalt auf 60 % gesunken ist !

Mit wieviel Prozent an Sauerstoffgehalt kann man ein annährend normales Leben führen? Woran liegt es das er so wenig Sauerstoff einatmet? (Er hat zum Beispeil Wasser in der Lunge, doch das kann doch nicht die alleinige Ursache sein, oder?)

Am Donnerstag wird eine Schluckdiagnostik gemacht. Was ist dies genau? Und woran erkennt der Arzt das die Kanüle "abgesetzt" werden kann? Was ist die Gefahr wenn man sie zu früh absetzt?

Hat jemand einen Link für mich der die genaue Funktionsweise einer solchen Kanüle beschreibt (evt. mit Bildern)?

Vielen Dank
SasaM
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Dr. Ch. Erbschwendtner
DMF-Moderator


Anmeldungsdatum: 30.01.2005
Beiträge: 970

BeitragVerfasst am: 24.08.05, 06:52    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo SasaM !

Zu den Ursachen der schlechten Sauerstoffversorgung gehören in erster Linie Lungen - und Herzerkrankungen. "Wasser in der Lunge" ist meist Symptom für eine ausgeprägte Herzschwäche, dadurch kann der Gasaustausch beeiträchtigt sein und zuwenig Sauerstoff kommt ins Blut. Dieses Problem sprechen Sie am besten direkt mit den behandelnden Ärzten, die können die Ursachen bei Ihrem Opa sicher am besten erklären, weil sie ihn kennen.

Zum Schluckakt. Jier geht es darum, ob nach einer Verletzung des Gehirns (ich gehe von einer traumatischen Hirnblutung mit Beatmung als Ursache aus) noch Schluckstörungen bestehen. Man g ibt dem Patienten Kontrastmittel zum trinken und überwacht (Röntgendurchleuchtung), ob alles in die Speiseröhre rinnt, oder ob es zu einem "Verschlucken" mit Kontrastmittel in den Kehlkopf / Luftröhre kommt. Sollte es dazu kommen, wird man die Kanüle noch belassen, um einem Verschlucken (Aspiration) vorzubeugen.

Zu dem Links (was ich auf die schnelle gefunden habe)

Link 1

Link 2

Link 3

mit freundlichen Grüßen und den besten Wünschen für Ihren Opa
_________________
Dr.Ch. Erbschwendtner
Internist, LNA
Rett-Med
DMF-Moderator im Forum Rettungsdienst und präklinische Notfallmedizin


Zuletzt bearbeitet von Dr. Ch. Erbschwendtner am 27.08.05, 10:01, insgesamt 1-mal bearbeitet
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SasaM
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Anmeldungsdatum: 23.08.2005
Beiträge: 4

BeitragVerfasst am: 24.08.05, 19:57    Titel: Antworten mit Zitat

Danke für die Antwort!

Doch wie sieht es mit der minimalen Sauerstoffversorgung aus? Kann man mit 70-80% ein normales Leben führen ? Wie schädlich ist es die Sauerstoffversorgung zu unterbrechen wenn er dann bis auf 70-80 % abrutscht?

Lg SasaM
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Dr. Ch. Erbschwendtner
DMF-Moderator


Anmeldungsdatum: 30.01.2005
Beiträge: 970

BeitragVerfasst am: 24.08.05, 21:42    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo SasaM !

Die Pulsoxymetrie ist eine sehr gute Überwachungsmöglichkeit. Bezüglich der von Ihnen gewünschten Antwort ist die Aussage jedoch schwierig.

Dazu wäre eine Bestimmung der Blutgase mit und ohne O2 sinnvoll.

Solange seine Herz-Kreislauf-Funktion nicht wieder gebessert ist (Wasser in der Lunge), ist eine eingeschränkte Sauerstoffversorgung häufig. Es gibt allerdings chronische Erkrankungen (COPD, Herzfehler), bei denen sich die Personen an den niedrigeren Sauerstoffgehalt gewöhnen, wenn sie auch an Belastbarkeit verlieren.

Ich weiß, daß das jetzt nicht die Antwort ist, die Sie gerne hätten, aber in Zahlen (soviel Sättigung ...) läßt es sich leider nicht so leicht fassen. Allerdings denke ich, daß der Heilungsprozeß noch dauert. Daher dürfte es für eine endgültige Aussage bzw. Prognose noch zu früh sein.

mit freundlichen Grüßen

Gruß

Erbschwendtner
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Dr.Ch. Erbschwendtner
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DMF-Moderator im Forum Rettungsdienst und präklinische Notfallmedizin
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SasaM
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Anmeldungsdatum: 23.08.2005
Beiträge: 4

BeitragVerfasst am: 25.08.05, 09:33    Titel: Antworten mit Zitat

Von einer COPD sprach der Arzt! Ich weiß nur das dies eine Lungenkrankheit ist, doch was ist dies genau? Und kann man dies nicht behandeln?

Lg SasaM
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Dr. Ch. Erbschwendtner
DMF-Moderator


Anmeldungsdatum: 30.01.2005
Beiträge: 970

BeitragVerfasst am: 27.08.05, 10:13    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo !

COPD:

C wie chronisch
O wie obstruktiv
P wie Pulmo (lateinisch Ausdruck für Lunge)
D wie disease (englisch Krankheit)

auf Deutsch chronisch obstruktive Lungenerkrankung.

Hier kommt es (meist auf Basis einer chronischen Entzündung) zu einer Schwellung der kleinen Luftwege (chronische Bronchitis / Bronchiolitis).

Die Einatmung mit Muskelunterstützung funktioniert ganz gut, aber die Ausatmung ist erschwert, hier wird die Lunge passiv (wie ein aufgeblasener Luftballon) zusammengezogen. Die kleinen Lungenbläschen werden durch den Druck überdehnt, es entstehen dann große Blasen, die teilweise auch platzen.

In Summe wird die Oberfläche (Gesamtoberfläche aller Bläschen) kleiner. Der Gasaustausch dadurch schlechter. Da das jedoch ein relativ langsamer Prozess ist, gewöhnen sich die Patienten daran und können relativ lange noch ein normales Leben mit schlechteren objektiven Meßwerten führen.

In Summe hat Ihr Opa, was ich so aus Ihren Fragen entnehmen kann, Wasser in der Lunge, eine COPD und möglicherweise ja auch eine (abklingende ?) Pneumonie. Insoferne glaube ich, daß hier wirklich noch einige Zeit vergehen wird, bis man sicher sagen kann, wie die Lungenfunktion "unter Alltagsbdingungen" sein wird.

Gruß

Erbschwendtner
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