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Gehirnblutung durch Bluthochdruck und jetzt ???

 
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Sven28
noch neu hier


Anmeldungsdatum: 09.09.2005
Beiträge: 3

BeitragVerfasst am: 09.09.05, 09:50    Titel: Gehirnblutung durch Bluthochdruck und jetzt ??? Antworten mit Zitat

Hallo !

Der Vater meiner Freundin erlitt vor etwa 4 Wochen eine Gehirnblutung ! Ein Freund von ihm der zufälliger Weise in seiner Nähe war verständigte geistesgegenwärtig sofort den Notarzt. Er wurde dann sofort mit dem RTW in die Uniklinik Köln gebracht.

Diagnose eine geplatzte Arterie wegen Bluthochdruck versursachte eine Hirnblutung ! Er wurde sofort operiert um das Blut an der betreffenden Stelle (rechte Gehirnhälfte)abzusaugen.Ich schätze mal daß man dafür den Schädel auf machen musste !?

Nach mehreren folgenden CT´s sah man daß er nun zuviel Nervenwasser produziert. Es wurden für die linke und rechte Gehirnkammer 2 Trenagen gelegt die mit 2 Schläuchen durch die Schädeldecke nach aussen verlegt wurden um das Nervenwasser abzuführen. Die beiden Schläuche wurden mitlerweile entfernt und am Montag soll dann ein shunt gelegt werden der das Nervenwasser in de Magen abführt.

Über diese ganze Zeit lag er im künstlichen Koma. Nun hat man vor etwa einer Woche die Medikamente für das künstliche Koma abgesetzt. Aber er wird nicht wach. Er öffnet zwar die Augen spricht aber nicht und scheint auch nicht zu reagieren. Er liegt also im Wachkoma.

Der Arzt erklärte uns über eine halbe Stunde lang ne Menge Dinge die ich mir leider nicht alle auf einmal merken konnte. Er sagte z.B. daß auf Grund der Blutung doch einige Bereiche in der rechten Hälfte abgestorben wären diese Teile konnte man auch ganz gut auf dem CT mit hellen weißen Flecken erkennen. Ich weiß aber nicht mehr warum er nun eigentlich nicht aufwacht und im Wachkoma liegt ! Ich glaube er sagte was daß die Kommunikation zweier Teile im Gehirn gestört wäre ! Aber welche ? Und warum ?
Über die Heilungchancen konnte und wollte der Arzt keine Auskunft geben ! Er sagte die Möglichkeiten reichen von der Zustand bleibt wie er ist nämlich im Wachkoma bis hin zur fast vollständigen Genesung. Das würde aber erst die Reha zeigen und kann u.U. lange dauern.

Kann mir jemand erklären was genau im Gehirn jetzt nicht funktioniert daß er nicht wach wird bzw. daß er im Wachkoma ist. Und wodurch das verursacht wird !? Kann man wirklich nicht mehr über die Chancen einer Heilung sagen ? Was macht man jetzt am Besten ?
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Joachim Wagener
DMF-Mitglied
DMF-Mitglied


Anmeldungsdatum: 15.09.2004
Beiträge: 864

BeitragVerfasst am: 09.09.05, 17:45    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Sven28,
Zitat:
(...)Ich schätze mal daß man dafür den Schädel auf machen musste !? (...)

Da haben sie recht; ohne eine Eröffnung des Schädels (und das Wieder-Einsetzen des entsprechenden Knochenstücks nach der operativen Ausräumung der Blutung) geht´s leider nicht.
Zitat:
(...)am Montag soll dann ein shunt gelegt werden der das Nervenwasser in de Magen abführt.(...)

Ich denke, dass in die Bauchhöhle, aber nicht in den Magen abgeleitet wird.
Zitat:
(...)Er öffnet zwar die Augen spricht aber nicht und scheint auch nicht zu reagieren. Er liegt also im Wachkoma.(...)

Nach so kurzer Zeit zwischen dem schädigenden Ereignis bzw dem Absetzen der Medikamente für das „künstliche Koma“ und heute sollte man den Begriff des Wachkomas noch nicht benutzen; der Behandler hat Recht, wenn er sagt, „
Zitat:
(...)die Möglichkeiten reichen von der Zustand bleibt wie er ist ... bis hin zur fast vollständigen Genesung. Das würde aber erst die Reha zeigen und kann u.U. lange dauern. (...)


Versuchen sie, über die Suchfunktion hier im Forum z.B. Beiträge zu den Begriffen „Wachkoma“, „basale Stimulation“ zu finden.
Lassen sie sich vom ärztlichen und pflegerischen Team der Intensivstation beraten, ob und welche Gegenstände, Lieblingsmusiken, Lieblingsgetränke und –Speisen sie mitbringen können; beraten sie im Gegenzug das Team, was der Patient besonders mag und was er besonders ablehnt (z.B. bestimmte Berührungen oder Anreden). Sprechen sie mit ihrem Angehörigen in der Form, die er bisher auch akzeptiert hat. Berühren sie den Angehörigen in der Form, die er bisher gewünscht/geduldet hat.
Besprechen sie mit dem Behandlungsteam, welche Einrichtungen für die Reha in´s Auge gefasst werden und beginnen sie mit den Planungen für diese Zeit: wer kann wann unter welchen Bedingungen besuchen? Wie gestaltet sich hier die Anreise/Unterbringung? Sprechen sie auch mit den Mitarbeitern des Sozialdienstes der Klinik: hier gibt es oft wertvolle Hilfen.

Allen Betroffenen und Beteiligten die besten Wünsche!
_________________
Joachim Wagener
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Sven28
noch neu hier


Anmeldungsdatum: 09.09.2005
Beiträge: 3

BeitragVerfasst am: 10.09.05, 11:07    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo !

Zitat:
Ich denke, dass in die Bauchhöhle, aber nicht in den Magen abgeleitet wird.


Sind Sie sicher ? Das Nervenwasser muß ja irgendwohin abgeleitet werden wo es auch abfliessen kann oder ?

Zitat:
Nach so kurzer Zeit zwischen dem schädigenden Ereignis bzw dem Absetzen der Medikamente für das „künstliche Koma“ und heute sollte man den Begriff des Wachkomas noch nicht benutzen.


Den Begriff des Wachkomas haben die Ärzte in den Mund genommen. Außerdem lese ich hier öfters das kurze Zeit nach Absetzten der Medikamente für das künstliche Koma die Patienten wach geworden sind ! Warum wurden diese Patienten wach ? Die Ärzte sagten zu uns "eigentlich müßte er wach werden er wird es aber nicht"
Wie kann man den derzeitigen Zustand sonst beschreiben ?

Und vor allem wodurch kommt das Wachkoma zustande ? Was genau im Gehirn funktioniert nicht oder nicht richtig ?
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TinaK
DMF-Mitglied


Anmeldungsdatum: 02.09.2005
Beiträge: 42

BeitragVerfasst am: 11.09.05, 21:24    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Sven28

Es gibt keine Richtwerte, wann Patienten nach einer "Langzeitnarkose" wieder wach werden.
Wir sehen immer wieder, dass manche Patienten nach 1 Tag wieder wach sind und sprechen, andere dagegen erstmal keinerlei Reaktionen auf das Ausschalten der Medikamente zeigen. Manchmal kommt man schon in Versuchung zu denken, dass sich da "nichts mehr tut", weil es einfach nach unserem Ermessen zu lange dauert. Aber die Erfahrung hat mir gezeigt, dass das von Patient zu Patient so unterschiedlich sein kann, dass man wirklich keine Vorhersagen treffen kann, wann und ob ein Patient aufwacht. Manche brauchen einfach mehr Zeit. Warum kann ich Dir nicht beantworten.
Wichtig sind auf jeden Fall wie mein Vorschreiber ja gesagt hat, dass man möglichst viel von dem was der Patient gewöhnt ist und gern hat wieder in seinen Alltag einbring. Ob das jetzt sein Lieblingsduschgel oder der Kaffee mit 2 Extrastück Zucker ist (sobald er schlucken kann natürlich - vorher kann man Z.B. mit Kaffee getränkten Wattetupfern anfangen...). Auch Musik, Gespräche, die Nachrichten hören, alles was ihm vertraut ist, sollte man, wenn möglich, zur Verfügung stellen.
Achja. Noch was. Manchmal sind es nur klitzekleine Reaktionen, die der Patient zeigt. Vielleicht ein Blinzeln, die Herzfrequenz steigt kurz, eine kleine Bewegung, den Mund verziehen, Unruhe oder ruhiger werden...

Ich wünsche ihm gute Besserung und der Familie die Kraft ihm beizustehen.

Gruß Tina
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Sven28
noch neu hier


Anmeldungsdatum: 09.09.2005
Beiträge: 3

BeitragVerfasst am: 13.09.05, 14:45    Titel: Antworten mit Zitat

Vielen Dank erstmal für Deine beistehenden Worte TIna !

Heißt das jetzt je länger er im Wachkoma liegt desto schlimmer ist es bzw. desto größere Auswirkungen hat es ?

Diese Reaktionen von denen Du geschrieben hast, die zeigt er ! Er macht die Augen auf er blinzelt er dreht sich weg wenn er etwas nicht mag. Die Schwester meiner Freundin meinte letztens sogar, als sie gesagt habe er soll die Augen wieder zu machen und ein bischen schlafen, da hätte es das getan. Ob das nun Zufall war oder nicht, weiß man natürlich nicht. Sein Blutdruck steigt bei bestimmten Leuten usw. Er registriert wohl schon Dinge, aber eben nicht wie im wachen Zustand ! Davon ist er noch weit entfernt !
Dieser Zustand ist für alle Betroffenen irgnedwie ganz schön belastend vor allem weil man überhaupt nicht sagen kann wie es weitergeht ! Bleibt er nun so oder erholt er sich wieder ? Die Ungewissheit ist das schlimmste.


Ich wollte noch wissen wie dieses Wachkoma zustande kommt !

Ich habe gelesen daß man wohl vermutet daß sich das Stammhirn vom Großhirn abkoppelt ! Ist das richtig so ?
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