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Also ich habe folgendes Problem. Mein Opa (84) leidet seit einigen Jahren an Demenz - bis vor kurzem war sein Zustand so, dass der gegessen hat, den ganzen Tag auf dem Sofa saß, selten mal eine Antwort gab. Er lebte in seiner Welt.
Vor 2 Wochen begann er zu husten - und es entwickelte sich eine Lungenentzündung.
Seitdem liegt er nur im Bett, hustet und keucht. Ers hat er wenigstens getrunken und gegessen. Plötzlich aber verschluckte er sich dabei ständig. Jetzt nimmt er seit fast 3 tagen gar nichts mehr zu sich. Er liegt da, Mund auf, und atmet ganz schwer. Er ist aber nicht ansprechbar. Sein Hausarzt war das letzte mal Montag da und sagte man kann nichts mehr machen. Er würde wohl bald sterben. Auf die Frage, ob man nicht zumindest künstlich ernähren könnte, sagt er dass er dann ins Krankenhaus müsste.
Dass aber will die Oma nicht, er soll eben zu Hause sterben.
Ich weiß nicht was zu machen ist- einerseits will man nicht das Leiden ewig verlängern, andererseits kann man doch einen Menschen nicht einfach verhungern und verdursten lassen. Das ist alles so grausam.
Gibt es denn keine Möglichkeit zu Hause zumindest Flüssigkeit zuzuführen?
Was kann man denn tun?
Den Flüsigkeitshaushalt kann man auch zu Hause aufrecht erhalten, vorsicht ist nur geboten da sich der Patient ja "ständig" verschluckt!!!!!! Somit kann man mit dem Hausarzt abklären ob es möglich ist ihm nötige Infusionen von Flüssigkeit und evtl elekrolytlösungen zu Hause zu verabreichen!! Aber das ist wie gesagt entscheident bei dem Arzt. Besteht denn eine Patientenverfügung???? Das würde viele entscheidungen erleichtern. Welche Entscheidung die rictige ist ist immer schwer zu treffen besonders als naher angehöriger.
Wir haben für den Fall das es bei uns einmal soweit kommt eine Patienverfügung verfasst welche bei einem Notar beglaubigt wurde, denn ich /wir möchten diesen Weg wenn er nie wieder so sein wird wie vorher und nur durch erhebliche beschwernisse bestehen wird(künstliche Ernährungen, Bewusstseinsstörungen etc, ohne medizinische Unterstützung gehen. _________________ Herzliche Grüße die Fee
Vorsicht aber, wenn ihr schreibt, dass ihr "keine Palliative Behandlung" wollt.
Sonst könnte es sein, dass damit auch eine u.U. erforderliche Schmerzmittelgabe unterlassen wird.
Vorsicht aber, wenn ihr schreibt, dass ihr "keine Palliative Behandlung" wollt.
Sonst könnte es sein, dass damit auch eine u.U. erforderliche Schmerzmittelgabe unterlassen wird.
so etwas wird und ist im Normalfall bis in das kleinste Detail in den Patienverfügungen geregelt. Genau deswegen ist es auch wichtig solche Verfügungen nicht allein, sondern mit fachlicher Unterstützung auszufüllen und zu erstellen _________________ Herzliche Grüße die Fee
in meiner Praxis als Palliativkraft im Seniorenheim habe ich schon mehrere Fälle gehabt, welche mit "Demenz und palliativer Behandlung" den Kernpunkt hatte. Es ist erwiesen, dass ab einem gewissen cerebralem Verfall ein Mensch Hunger und Durst nicht mehr empfindet. Wohl aber ein austrocknen der Schleimhäute ist qualvoll. Eine gute Mundpflege ist viel mehr wert als Essen und Trinken. Ausserdem möchte ich erwähnen dass Demenzerkrankungen nicht reversibel sind.
Meiner Meinung nach würde man durch eine künstliche Ernährung via PEG nur ein Leiden verlängern. Sicherlich ist dies ein Thema, über welches sehr viel Diskutiert wird, siehe auch dem Fall im Paulusstift in Neuötting.
Es wird immer diskutiert werden, aber ich habe auch schon sehr gute und würdevolle Begleitungen erlebt, wo ein kranker Mensch im Kreise seiner Familie oder auch allein, wenn er es wünsche (Biographiearbeit), gut begleitet und behandelt wurde. man sollte sich ja auch einmal selber in so eine Situation hineinversetzen. Das Sterben in einer vertrauten Umgebung finde ich würdevoll.
ich möchte auch gerne noch etwas zur Medikation sowie zu der Flüssigkeitsgabe sagen. Im Falle einer Lungenentzündung wird sehr viel Sekret produziert, was die Atmung behindert und für den Patienten qualvoll ist. in solch einem fortgeschrittenen präfinalem Stadium ist eine Menge von 500 ml Flüssigkeit sinnvoll. Sollte sich die Atmung weiter verschlchtern, ebenso wie der allgemeine Zustand ist eine Flüssigkeitsgabe nicht mehr indiziert.
ferner ist noch zu bemerken, dass der Wirkstoff Butylscopolamin via sc. oder transdermale Scopolaminpflaster den Sekretfluss einschränken. Die Atmung kann sehr leicht mit Morphinsulfat und/oder Midazolam kontrolliert werden( in der INfusion oder per sc. Gabe).
Für weitere Fragen stehe ich gern zur Verfügung.
Mit besten Wünschen
Ihr Hr. Sosch, Bert
Palliativbetreuer _________________ Ist das wirklich nötig?
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