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Pränatale Diagnostik-Entscheidung über das menschliche Leben
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jasmin781
Gast





BeitragVerfasst am: 27.04.07, 20:02    Titel: Pränatale Diagnostik-Entscheidung über das menschliche Leben Antworten mit Zitat

Guten Abend,

Mich beschäftigt auch aufgrund meiner kürzlich erlittenen Fehlgeburt ein Thema,vor allem
da sowas meist durch Gendefekte ensteht.Gerade in so einer Situation hört man oft (tröstende)Sätze wie:Wer weiss wofür das gut war!
Es war noch so klein!
Hättest du ein krankes Kind haben wollen?etc.
Nun gibt es ja die pränatale Diagnostik.Humangenetiker freuen sich über jeden Erfolg,doch frage ich: Ab wann ist ein Leben lebenswert?Wann beginnt das menschliche Leben?Beginnt es mit der Verschmelzung von Ei und Samenzelle?Beginnt es erst wenn das Herz anfängt zu schlagen?Haben wir ein Recht über das menschliche Leben zu entscheiden?Ist ein Kind egal
ob krank oder behindert von Gott in die Hände gelegt?Legt er uns dies nicht als Aufgabe in die Hand?Ich meine ja.Was meinen Sie dazu?Ich würde mich über eine rege Diskussion freuen!Liebe Grüsse Jasmin781
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Dienel
DMF-Mitglied
DMF-Mitglied


Anmeldungsdatum: 06.02.2007
Beiträge: 196
Wohnort: Magdeburg

BeitragVerfasst am: 28.04.07, 18:57    Titel: Antworten mit Zitat

Ich denke, dass es uns Menschen in keinster Weise zusteht, über ein Leben zu entscheiden, egla wie klein oder groß es ist. Es ist von Gott in unsere Hände gegeben worden, praktisch ein Geschenk. Wer hat das Recht, dieses abzulehnen? Wer sagt uns denn, dass die Menschen, die in unserer Gesellschaft als "normal" bezeichnet werden wirklich "normal" sind?
Für mich ist jedes Leben lebenswert, egal wie klein, wie behindert oder sonst wie. Für mich lebt das Kind ab dem Verschmelzen der Eizelle mit der Samenzelle.
Ich denke sogar, dass man ein behindertes Kind mehr lieben kann, als ein gesundes Kind, da einfach das "Beschützenwollen" im Vordergrund.
Meines Erachtens darf man nicht einfach so über ein Menschenleben entscheiden, d.h keine Abtreibung, egal wie "krank" das Kind sein mag!
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Doris74
DMF-Mitglied


Anmeldungsdatum: 20.03.2007
Beiträge: 44
Wohnort: Allgäu

BeitragVerfasst am: 01.05.07, 15:26    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo zusammen,

ich kann mich der Meinung von Dienel nur anschließen! Es steht uns Menschen nicht zu, Herr über Leben und Tod zu spielen - wir SIND es definitiv nicht, auch wenn wir so tun!
Ich habe selbst jahrelang in der Betreuung von Kindern mit schweren Behinderungen gearbeitet und habe viele Eltern gehört - eigentlich alle - die froh waren, dass sie ihr Kind zur Welt gebracht haben. Auch wenn es oft schwer ist, so schenken gerade solche Kinder Dinge, die so genannte "normale" Kinder nicht schenken können. Da treten ganz andere Werte in den Vordergrund - und keineswegs geringere Werte.
Ja, das Leben beginnt mit der Verschmelzung von Samen- und Eizelle... wäre ja komisch, wenn wir die ersten paar Wochen (wie viele auch immer) nur ein "Zellklumpen" wären und daraus würde dann plötzlich ein Mensch werden...

Liebe Grüße
Doris
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jasmin781
Gast





BeitragVerfasst am: 01.05.07, 22:34    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Dienel,hallo Doris,

Ihre Aussagen zu diesem Thema finde ich sehr gut.Deshalb bin ich auch immer wieder entsetzt über Aussagen zur FG wie ich sie oben Beschrieben habe.Auch bin ich entsetzt,wieviel Eltern,ich drücke dies mal vorsichtig aus,freudig und ohne bedenken zur pränatalen Diagnostik gehen.Denn die pränatale Diagnostik ist für mich ein Instrument um Herr über Leben und Tod zu entscheiden.Auch für mich beginnt das menschliche Leben bereits mit der Verschmelzung von Ei und Samenzelle.Und heisst es denn nicht auch:Vor Gott sind alle Menschen gleich?Ausserdem ,hat nicht bereits so ein kleiner Mensch der sich da entwickelt,eine Würde die unantastbar ist?Im Grundgesetz steht dies geschrieben,es beginnt
mit Paragraph 1:Die Würde des Menschen ist unantastbar.Ausserdem darf kein Mensch egal welcher Rasse,Hautfarbe,Behinderung etc.benachteiligt werden.Warum wird dann mit der pränatalen Diagnostik so über das Leben entschieden?Ist das nicht alles in allem ein Widerspruch?Zumal sie noch nicht einmal ein Garant für ein gesundes oder krankes Kind ist!
Wieder freue ich mich über ein paar Antworten.
Liebe Grüsse Jasmin781
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Dienel
DMF-Mitglied
DMF-Mitglied


Anmeldungsdatum: 06.02.2007
Beiträge: 196
Wohnort: Magdeburg

BeitragVerfasst am: 02.05.07, 15:43    Titel: Antworten mit Zitat

Es wäre ganz toll, wenn sich hierzu auch Männer einmal äußern würden. Dies würde mich sehr interessieren, wie sie darüber denken! Also Männer, los geht`s, meldet euch zu Wort!
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jasmin781
Gast





BeitragVerfasst am: 02.05.07, 18:18    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Dienel,

Ja,das fände ich auch toll,wenn sich mal die Männer melden würden.Ich finde es auch recht schade das sich allgemein so wenige zu diesem Thema melden.Liebe Grüsse Jasmin781
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Doris74
DMF-Mitglied


Anmeldungsdatum: 20.03.2007
Beiträge: 44
Wohnort: Allgäu

BeitragVerfasst am: 03.05.07, 13:09    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo,

bin zwar kein Mann aber melde mich dennoch nochmals zu Wort Winken
Die Sache mit der pränatalen Diagnostik ist sicher in manchen Situationen ein Segen (gewisse Fehlbildungen können ja schon im Mutterleib operativ behandelt werden)... aber dennoch wird sie auch immer mehr zum Fluch. Ich möchte nicht wissen, wieviele Fehldiagnosen es da auch gibt und wie viele Kinder deswegen dann abgetrieben werden...
Ich möchte hier einfach noch ein Zitat von Mutter Teresa von Kalkutta schreiben, das mich selbst sehr nachdenklich gestimmt hat... und Mutter Teresa kannte das Leid nun wirklich! Ein Journalist fragte sie mal ganz provokant, warum denn der liebe Gott keinen Wissenschafter schicke, der Aids erforscht und Antworten auf all die leidvollen Fragen (oder zumindest auf viele) habe. Mutter Teresas Antwort: "Gott wollte immer wieder welche schicken, aber sie wurden abgetrieben!"
Übrigens: auch Genies wie Beethoven würden heute wohl nicht geboren werden... seine Behinderungen wären heute eine medizinische Indikation zur Abtreibung!

Liebe Grüße
Doris
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Philoktet
Gast





BeitragVerfasst am: 03.05.07, 20:18    Titel: Antworten mit Zitat

Ich melde mich mal als Mann:

Wer schon jemals eine frühe Fehlgeburt mitmachen mußte, ob als Mann oder Frau, weiß, dass dieses kleine Leben schon in Woche 1 unangetastet bleiben sollte, weil es bedeutend ist.
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Dr. A. Flaccus
DMF-Moderator


Anmeldungsdatum: 06.03.2005
Beiträge: 3181
Wohnort: Hildesheim

BeitragVerfasst am: 04.05.07, 21:41    Titel: Antworten mit Zitat

Guten Abend!

Mit Interesse verfolge ich diese sehr spannende Diskussion.

Während der Schwangerschaft unseres dritten Kindes haben wir auch "Gewissenskonflikte" durchgemacht und obwohl ich selbst Arzt bin, sind Dinge passiert, die so nicht hätten laufen dürfen:

    - es wurde ein abgewandelter "Triple-Test" gemacht, der aber gar nicht in den dafür passenden Zeitrahmen der Schwangerschaft fiel. Außerdem wurden wir nicht gefragt ("ist Routine, machen wir immer so").
    - dieser Test war "grenzwertig" und es wurde dringend zu einer Fruchtwasseruntersuchung geraten
    - Die FW-Untersuchung selbst war dann o.B. und hätte nach Auskunft des Untersuchers (anderer Frauenarzt!) eigentlich gar nicht gemacht werden müssen, da der Test vorher "Quatsch" war.


Wir haben uns in der Zeit die Fragen gestellt, die sich wohl alle Eltern stellen: Was wäre wenn...?

Die Kernfrage ist doch: Würde man aufgrund eines Untersuchungsergebnisses eine Abtreibung aus med. Indikation durchführen lassen? Diese Entscheidung ist eine absolut persönliche Entscheidung der betroffenen Eltern und das muß man respektieren!

Es geht nicht nur um das Leben des ungeborenen Kindes. Es geht hier auch um den bereits geborenen und lebenden "Rest" der Familie: Kinder, Partner und nicht zuletzt spielen auch das soziale Gefüge (Beruf, Nachbarn etc.) eine Rolle!

Ein behindertes Kind kann die Lebensperspektive von sehr vielen Menschen gleichzeitig verändern. Und es gibt Menschen, die möchten so eine Veränderung nicht. Das Gesetz gibt ihnen die Möglichkeit aus medizinischer Indikation die Schwangerschaft abzubrechen. Und diese Entscheidung ist nicht leicht. Umso mehr muß man die dann getroffene Entscheidung respektieren.

Ich persönlich habe sehr, sehr großen Respekt vor den Menschen, die in einer solchen Situation eine Entscheidung für das Leben des noch ungeborenen Kindes treffen! In der Tat haben manche dieser Kinder durch den medizinischen Fortschritt sogar die Chance, ein langes Leben zu führen und mit etwas Glück sind sie sogar nicht vollständig abhängig/pflegebedürftig.

Und dann gibt es da noch eine Seite der Medallie, die vielleicht viele nicht kennen: Behinderte Kinder, die nach der Geburt sofort zu Adoption freigegeben wurden. Diese Kinder werden von Adoptiveltern gepflegt und größtenteils in Pflegeheimen versorgt, von Fachkräften - weil Pflege im häuslichen Bereich nicht möglich ist.
Wir haben mehrere solcher Institutionen hier in der Nähe und ich kann nur sagen: Das sind keine Einzelfälle!

Was ich am Ende damit sagen will: Das Thema pränatale Diagnostik hat viele Facetten. Man darf es nicht nur darauf fixieren ob man "für oder gegen" das Leben ist.

Medizinischer Fortschritt und gesellschaftlicher Wandel spielen hier ebenso ein Rolle.

Gruß

A. Flaccus
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J.K.
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Anmeldungsdatum: 07.12.2006
Beiträge: 26

BeitragVerfasst am: 05.05.07, 08:38    Titel: Präimplantationsdiagnostik vs. Pränatale Diagnostik Antworten mit Zitat

Wieder einmal besteht ein gewisser Erklärungsbedarf: Warum ist das Töten eines bereits lebenden Embryos erlaubt, während einem nur rein biologisch, also pseudo-lebendem Zellhaufen durch ein Verbot der Präimplantationsdiagnostik (PID) unbegrenzter Schutz gewährt wird?
Naja, ich bin ja nun wahrlich nicht gerade der erste, dem diese logische Diskrepanz auffällt.
Einen Zellhaufen, welcher über keine einzige Gehirnzelle (also über kein ethisch relevantes Leben) verfügt, diesen Zellhaufen also nun zu selektieren ist eine Sache, aber ein schon lebendes vorgeburtliches Kind - das schon über ein Gehirn, also über Empfindungsfähigkeit verfügt - nun so ein Kind zu töten ist in der Tat eine ethisch relevante und äußerst schwierige Frage. - Es ist ja schließlich eine Form der vorgeburtlichen Euthanasie.
Aber die Präimplantationsdiagnostik (PID) würde ich ganz im Gegenteil sogar - ohne mit der Wimper zu zucken - auch z.B. zur Geschlechtsbestimmung zulassen. - Warum nicht?
(Könnten sich die Menschen in Entwicklungsländern das leisten, wäre es da sinnvoll.)
Ich werde nicht sentimental wenn ich sehe wie sich Zellen teilen.
- Und wenn man auf diese Weise verhindern kann, dass mal eine Pränatale Diagnostik notwendig wird, bei der ein fühlendes Wesen getötet wird, ist das erst recht angebracht.

Also: Die Präimplantationsdiagnostik (PID) ist verboten. Die Pränatale Diagnostik nicht.
Es erkläre mir mal einer diese Ethische Diskrepanz.
Natürlich ist die Pränatale Diagnostik häufiger "erfolgreich" als die Präimplantationsdiagnostik (PID). ...

Aber nur weil Prof. Ratzinger behauptet, dass Gott so irre mächtig sei, dass es ihm sogar gelänge, in einen bloß 4-8-zelligen Embryo bereits eine Seele reinzuquetschen, muss das ja noch lange nicht stimmen.
Ich persönlich denke, dass erst dann die Seele - also die Empfindungsfähigkeit - kommt, wenn die ersten Gehirnnerven ihre Arbeit aufnehmen.
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SusanneG
DMF-Mitglied
DMF-Mitglied


Anmeldungsdatum: 25.03.2005
Beiträge: 1332
Wohnort: Saarland

BeitragVerfasst am: 05.05.07, 08:52    Titel: Antworten mit Zitat

Ich hatte 4 Fehlgeburten/Aborte.

Ich hab nichts getan sie aufzuhalten, denn es war die Natur, die da ihren Lauf nahm.

Und wenn der Embryo einen Gendefekt hatte, nicht richtig angelegt war und es hat halt nicht gehalten...das ist Schicksal.

Mag vielleicht hart erscheinen, aber ich habe es nicht als übermässigen Verlust empfunden.
denn wenn die Kinder in Ordnung gewesen wären - dann hätte es gehalten.

Susanne

PS: Pränataldiagnostik war für mich nie ein Thema.
ich hätte ein kind so akzeptiert wie es ist.
Auch ein nicht lebensfähiges Kind hätte ich auf jeden Fall ausgetragen - auch diese Kinder haben das Recht auf einen würdigen Tod im Arm ihrer Mutter.
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J.K.
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Anmeldungsdatum: 07.12.2006
Beiträge: 26

BeitragVerfasst am: 05.05.07, 16:30    Titel: I.Ü.: Behinderte sind nicht immer behindert. Antworten mit Zitat

Ich erinnere mich noch gut an meinen Banknachbar im Gymnasium: Nun, er konnte zwar nicht gehen, hatte & hat (hoffentlich) aber doch ein gutes, würdiges Leben.
Also, daraus folgt: Behinderte sind nicht immer so behindert wie es scheint.
Es gab also eigtl. keinen Grund, mit ihm "Mitleid" zu haben, weil er ja eben gar nicht gelitten hat.
Eigtl. war ich neidisch auf ihn, weil er nicht zum Sportunterricht musste. Winken
Naja, das nun auch wieder nicht ... aber ... was soll's: Glücklich ist wer glücklich ist.
Hätte er ständig unbehandelbare Schmerzen gehabt und echtes Leiden ertragen müssen dann wäre das natürlich etwas ganz anderes.
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jasmin781
Gast





BeitragVerfasst am: 05.05.07, 21:18    Titel: Antworten mit Zitat

allo und guten Abend zusammen,
Hier ist ein Beitrag meinerseits an einen jungen Mann den ich verfasste,bei seiner Lebensgefährtin wurde eine SS festgestellt.Es handelt sich hierbei um eine junge gesunde Frau von 29 J.Die FÄ empfahl hier die pränatale Diagnostik.Dieser junge Mann stellte meiner Meinung nach völlig zurecht dies in Frage,eionmal aufgrund des Alters und in der Familie gab es keiner Prädispositionen.
Hallo,
In welcher Woche ist Ihre Freundin denn?ich denke das Ersttrimesterscreening kann eine gute Sache sein,aber was an pränataler Diagnostik vorgeschlagen wird, hängt immer vom Gynäkolgen
selbst ab.Meistens wird sie aus folgenden Gründen durchgeführt:Höheres Alter der Schwangeren.Die Wahrscheinschlichkeit,das das Ungeborene ein Downsyndrom hat,wächst mit steigendem Alter der Mutter z.b.von 0,15% bei einer 31 jährigen Frau ,über 1% mit 38 Jahren,auf 9% bei 46 Jahren.

Vorherige Geburt eines (erb-)kranken kindes
Vorkommen einer erblichen ERkrankung in der Familie eines Elternteils.
Zurzeit sind etwa 4000 vererbare Erkrankungen bekannt,von denen höchstens 5-10 % während der Schwangerschaft erkannt werden können
(Eventuelles)Einwirken einer schädlichen Substanz,insbesondere während der anSchwangerschaft
Allgemeine Angst der werdenden Eltern vor einem behinderten Kind.
Eine Garantie für ein gesundes Kind kann auch die pränatale Diagnostik nicht geben.
Alle Methoden erfassen immer nur einen kleinen Bereich aller möglichen Schädigungen und sind zu dem mit einem gewissen risiko falsch-negativer Ergebnisse behaftet.Hinzu kommt,dass bei invasiven Verfahren der pränatalen Diagnostik wie der Amniozentese das Ungeborene selbst gefährdet wird.Es besteht also für die Eltern stets das Risiko durch die Diagnostik ein gesundes Kind zu verlieren.Pränatale Diagnostik sollte nur dann durchgeführt werden,wenn das Risiko einer Fehlgeburt durch die pränatale Diagnostik geringer ist als das Risiko,ein behindertes Kind zu bekommen.
Hinzu kommt der ethische Aspekt:Wann ist ein Leben lebenswert?Vorgeburtliche Therapie ist heute nur selten möglich und die pränatale Diagnostik nur dann sinnvoll wenn die Frau infolge einer schweren Schädigung des Kindes zu einem Schwangerschaftsabbruch bereit ist.Die Entscheidung müssen sie selbst treffen.Da Sie schreiben,das trotz einer möglichen Behinderung sie bereit sind das Kind trotzdem zu anzunehmen,sollten sie sich nicht verrückt machen und sich über die Schwangerschaft freuen und sie sind ja noch jung! Ich drücke Ihnen beiden fest die Daumen und wünsche Ihnen alles Gute für die Schwangerschaft und die darauffolgende Zeit mit Ihrem Kind Jasmin781
Zur Tripeldiagnostik :
Tripeldiagnostik bezeichnet die die Bestimmung von AFP,HCG und E3(Östriol,wird u.a. in der fetalen Nebennierenrinde und in der Plazenta prodoziert9 im Blut der Mutter.Ein Computer berechnet aus den Untersuchungsergebnissen bei Angabe von Alter und Gewicht der Schwangeren sowie der genauen Schwangerschaftsdauer das statische Risiko,dass das Kind unter einem Down-Syndrom leidet.Die Untersuchung ist wegen hoher Kosten und falsch positiver Ergebniise sehr umstritten.Selbst bei einem abgewandltem Test,sie haben recht,l Dr.Flaccus,wenn sie diese Untersuchung in Frage stellen.Zur Fruchtwasseruntersuchung schrieb ich bereits oben das das Ungeborene gefährdet ist und für die Eltern stets das Risiko besteht ein gesundes Kind zu verlieren.
Ich persönlich denke hierzu,wie es damals in der Pflegeschule unser Dozent in Gynäkologie tat,als wir Schwangerschaft und Geburt durchnahmen und hier auch auf die sogenannte Pränatale Diagnostik zu sprechen kamen.Betrachten sie die Pränatale Diagnostik genau und bedenken sie den Aspekt als ihre Urgrossmütter und Grossmütter ihre Kinder bekamen.Er war mittleren Alters.Er war kein Verfechter der modernen Medizin,das darf man nicht denken.Aber betrachten sie diesen Aspekt,als man einfach"guter Hoffnung war".Dann hätten wir diese Gewissenskonflikte nicht,auch ich habe grossen Respekt vor Menschen die diesen Gewissenskonflikt haben,was wäre wenn ?Damals konnte man auch nur der Natur den freien Lauf lassen.So wie die Natur heute ihren freien Lauf nimmt und das Kind sich zur Fehlgeburt entwickelt.Oder wie Susanne es hier schön beschreibt:Das Kind ist nicht lebensfähig,wird aber ausgetragen und stirbt würdig in den armen seiner Mutter.Ja,das haben diese Kinder verdient,wenn es so ist,wenn sie so krank sind und nach der Geburt versterben würden.Ich würde es auch nicht anders tun.
Die ansätze zur Präimplantationsdiagnostik wie J.k. hier sie beschreibt,bedingt mögen sie richtig sein,aber hier stellt sich mir die Frage:Sind wir berechtigt,das Leben zu "designen"?Hier werden nach einer in-vitro-Fertilisation(Reagenzglasbefruchtung)einzelne Zellen des Embryos entnommen und z.b.auf Chromosomenschäden oder Stoffwechseldefekte untersucht.Nur wenn der Embryo gesund ist,wird er in die Gebärmutter implantiert.In Deutschland ist dies zurzeit gemäss dem Embryonenschutzgesetz verboten,in einigen Nachbarländern (Grossbritannien,Belgien,Niederlande)erlaubt.Hier kommen wir wieder zu der Ausgangsfrage:Ab wann fängt das Leben an?Bei der verschmelzung von Ei und Samenzelle oder wenn das Herz anfängt zu schlagen.Embryonenschutz bedeutet auch das das Ungeborene im Ernstfall ein Recht auf Leben hat.Und nicht ausselektiert werden darf.Mir stellt sich eine Frage:Ich möchte sie vorsichtig ausdrücken:Ist der Mensch nicht ein wenig selbstherrlich?Herr über Leben und Tod?Sein Kind designen?Steht uns dies zu?Ist ein Mensch,ganz gleich welche Fehler oder Krankheiten er hat,weniger liebenswert?Wird die moderne Gesellschaft so vom Perfektionismus getrieben,das sie für ihn solche Instrumente anwenden?Ich würde mich freuen,ihre Meinung dazu zu hören!Liebe Grüsse Jasmin781
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mindpower
DMF-Mitglied


Anmeldungsdatum: 14.03.2007
Beiträge: 24

BeitragVerfasst am: 05.05.07, 22:22    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo,

sehr interessante Beiträge


Das ungeborene Leben, wann immer es Definitionsgemäß Beginnt, ist der Teil von einem selbst.

Und die "Seele" hat sich auch die Eltern ausgesucht.

...Aber es gibt auch Menschen die um Ihr eigens Leben kämpfen müssen....


Grüße
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Dienel
DMF-Mitglied
DMF-Mitglied


Anmeldungsdatum: 06.02.2007
Beiträge: 196
Wohnort: Magdeburg

BeitragVerfasst am: 06.05.07, 13:49    Titel: Antworten mit Zitat

Ich möchte gern nocheinmal auf den Beitrag von Dr. A. Flaccus eingehen.
Sie schreiben, dass es auch noch einen "Rest" der Familie gibt, der beachtet werden muss, wenn man die Entscheidung zur Abtreibung eines behinderten kleinen Menschen geht. Ich denke, dass man da ein ganz klares NEIN setzen muss!!!! Die Eltern des ungeborenen Kindes müssen sich im Vorfeld bewusst sein, dass ihr Kind auch behindert zur Welt kommen kann. Man kann nicht städnig sagen, dass es schon gesund sein wird. Lieber vom Negativen ausgehen und vom Positiven überrascht werden. Wenn man natürlich mit dieser Konsequenz nicht leben kann, auch ein behindertes Kind zu haben, ob nun wegen der Gesellschaft, der Arbeitslage etc., dann sollte man sich auch kein Kind anschaffen oder zumindest kein eigenes. Es gibt immernoch den Weg der Adoption. Ich kann es überhaupt nicht verstehen, dass man als Eltern sagen kann, "Das Kind will ich nicht!". Das kann doch nicht sein!!!! Es ist das eigen Fleisch und Blut!!! Da sind wir bei der Auslese, praktisch die Tötung lebensunwerten Lebens. Auch wenn man das Kind vielleicht in ein Heim geben muss, weil es ständig Pflege benötigt, die man zu Hause nicht bieten kann, ist das noch immer besser, als ein Kind zu töten!!! Das Recht dürfen wir uns nicht herausnehmen!!!!
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