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vorhaut rekonstruktion

 
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Dr_Shadow
Interessierter


Anmeldungsdatum: 17.07.2007
Beiträge: 8

BeitragVerfasst am: 17.07.07, 22:24    Titel: vorhaut rekonstruktion Antworten mit Zitat

hallo alle zusammen!

ich bin seit meiner frühesten kindheit beschnitten, kenne es also nicht anders. ich habe mich schon ein paar jahre mit dem thema beschäftigt und auch ein halbes jahr versucht durch mechanische dehnung meine vorhaut zu reknstruieren, jedoch ohne erfolg.
daher habe ich mich entschlossen durch chirurgenhand zu erwirken.

wer kann mir da weiterhelfen? bin 26 und komme aus hamburg.
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Sixtus Allert
DMF-Moderator


Anmeldungsdatum: 15.09.2004
Beiträge: 953
Wohnort: Hannover

BeitragVerfasst am: 18.07.07, 07:12    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo,
die kürzeste und beste Antwort aus plastischer Sicht: lassen Sie alles so, wie es ist.
Es gibt konservative (schmerzhafte, frustrane, entstellende) Versuche der Rekonstruktion. So habe ich einmal einen Patienten gesehen, der sich selbstgebastelte Gewichte zur Hautdehnung angebracht hat.
Man könnte auch Haut transplantieren. Die schrumpft meist, macht unschöne Narben und funktionelle Beschwerden. Das Risiko für Fehlschläge ist deutlich zu groß!
Beste Grüße
Dr. Sixtus Allert
_________________
Arzt für Plastische und Ästhetische Chirurgie, Handchirurgie
Chefarzt der Klinik für Plastische und Ästhetische Chirurgie am Sana Klinikum Hameln - www.dr-allert.de
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Dr_Shadow
Interessierter


Anmeldungsdatum: 17.07.2007
Beiträge: 8

BeitragVerfasst am: 18.07.07, 13:17    Titel: Antworten mit Zitat

sehr geehrter herr dr. dallert,

sie sind sich sicherlich darüber im klaren, dass es eine mehr als nicht befriedigende und unzureichende antwort ist, wenn sie mir sagen, ich solle alle so lassen wie es ist.
es wurde ein medizinischer eingriff an mir vorgenommen ohne mein einverständnis. sicherlich wollten meine eltern nur das beste für mich, aber darum geht es nicht.
mein sexualleben ist durch meine beschneidung nicht sonderlich toll, da meine eichel durch die beschneidung sowas von unsensibel ist, dass ich nur schwer zum höhepunkt kommen kann. sicherlich hat alles ein risiko, da ich aber selber vom fach bin, denke ich, dass ich die risiken ausreichend gut einschätzen kann.

zum thema hauttransplantat: es gibt auch andere operationsverfahren auf diesem gebiet.
viel spass bei der weiterbildung!

THE JOURNAL OF SEX RESEARCH, Volume 18, Number 4: Pages 324-330,
November 1982.

A Technique for Foreskin
Reconstruction and Some
Preliminary Results

DONALD M. GREER, JR., PAUL C. MOHL, AND KATHY A. SHELEY

ich möchte nicht ihre fähigkeiten oder ihre autorität auf dem gebiet der plastischen chirurgie anzweifeln, nur ich denke insgesamt, wäre es dem thema hilfreicher, wenn sie mir einen kollegen vermitteln könnten der solche eingriffe mit einer gewissen häufigkeit macht und darüber auch eine gewisse aussage treffen kann. ich habe auch in meinem berufsleben schon alles mögliche gesehen, wer was gemacht hat und prinzipiell könnte jeder arzt alles operieren, aber man sollte auch nur das wirklich machen von dem man ahnung und erfahrung hat.
daher mein bitte an sie: ich wäre ihnen sehr verbunden, könnten sie mir einen kollegen vermitteln, der solch einen eingriff mt einer gewissen häufigkeit durchführt bzw. sich auf sowas spezielisiert hat.

vielen dank im voraus!
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Sixtus Allert
DMF-Moderator


Anmeldungsdatum: 15.09.2004
Beiträge: 953
Wohnort: Hannover

BeitragVerfasst am: 18.07.07, 14:10    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo,
besten Dank für die erhellenden Hinweise.
Wenn ich jemanden aus unserer Fachgesellschaft kennen würde, der die Verfahren der Vorhautrekonstruktion (die uns im übrigen aus der Rekonstruktion von Epi- und Hypospadien bekannt sind) mit gutem (!!) Erfolg praktizieren würde, hätte ich Ihnen einen Hinweis gegeben.
Ich empfehle Ihnen gerne, sich bei unserem Berufsverband unter www.dgpraec.de weiter zu erkundigen.
Ihre Arbeit aus 1982 ist möglicherweise interessant; die ZB Med in Köln war nicht in der Lage, mir die Quelle zu bestätigen. Sind die Quellenangaben korrekt? Da von vorläufigen Ergebnissen (preliminary...) die Rede ist, wäre die Überprüfung der langfristigen Ergebnisqualität wichtig. Vielleicht haben die Autoren hierzu auch etwas veröffentlicht? Der Erstautor, jedenfalls nach Recherche in der Medline hat bisher dazu nichts geschrieben.
Beste Grüße
Dr. Sixtus Allert
_________________
Arzt für Plastische und Ästhetische Chirurgie, Handchirurgie
Chefarzt der Klinik für Plastische und Ästhetische Chirurgie am Sana Klinikum Hameln - www.dr-allert.de
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Dr_Shadow
Interessierter


Anmeldungsdatum: 17.07.2007
Beiträge: 8

BeitragVerfasst am: 18.07.07, 14:37    Titel: Antworten mit Zitat

hier noch eine weitere arbeit zu diesem thema. ein wenig aktueller, selbe technik anderer autor!

JOURNAL OF UROLOGY, Volume 144: Pages 1203-1205,
November 1990.

UNCIRCUMCISION: A TECHNIQUE FOR PLASTIC RECONSTRUCTION
OF A PREPUCE AFTER CIRCUMCISION
WILLARD E. GOODWIN
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Schneewittchen7
lernt Mediquette


Anmeldungsdatum: 12.07.2007
Beiträge: 14

BeitragVerfasst am: 18.07.07, 17:20    Titel: Antworten mit Zitat

wenn ich als frau mal etwas dazu sagen darf.

ich habe mal 1 jahr bei einem urologen gearbeitet.
normalerweise sagt man, dass das empfinden beim sex ohne vorhaut sogar intensiver sein soll, für die frau so wie für den mann.
viele männer lassen sich aus ästhetischen gründen sogar die vorhaut entfernen, wären froh, wenn sie sie schon als kind losgeworden wären.

mein mann musste als kind auch beschnitten werden, und ich finds toll!

ausserdem hat die sache einen positiven nebeneffekt:

unter der vorhaut sammeln sich nämlich auch bei gründlicher körperpflege bakterien an.
auch ist die partnerin deshalb wohl ohne vorhaut beim mann nicht so stark von gebärmutterhalskrebs gefährdet.

vielleicht überdenkst du das ganze noch mal, und kannst dich doch damit abfinden...anfreunden...
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Dr_Shadow
Interessierter


Anmeldungsdatum: 17.07.2007
Beiträge: 8

BeitragVerfasst am: 18.07.07, 17:51    Titel: Antworten mit Zitat

hier vielleicht mal ein analogon damit eine frau es nachvollziehen kann worum es mir geht.
meine intentionen, warum ich so einen eingriff vornehmen lassen will sind zum einen die unempfindlichkeit meiner eichel zum anderen, und auch zum grösseren teil mein selbstverständnis als mann und mein menschenrecht auf körperliche unversehrtheit.

hier nun die analogie: nehmen wir an eine frau (alter egal) muss mastektoiert werden (amputation der brust) aus welchem medizinischen grund auch immer, so wird sie dann doch den wunsch haben, dass ihr körper möglichst in einen endzustand versetzt wird, der dem nätürlichen möglichst nahe kommt. gewisse aspekte (i.e. öberflächen aussehen, sensibilität u. a.) gehen bei dem eingriff einfach verloren, was an der natur der sache liegt. ein weiterer punkt ist, dass der eingriff an ihrem köper vorgenommen wurde und sie eine einverständniserklärung (informed consent) abgegeben hat.
bei einer beschneidung gibt es sicherlich gewisse unterschiede. eine mastektomie ist sicherlich entstellender als eine circumzision. nichtsdestotrotz wurde, aus reinem guten willen oder purer dummheit ein eingriff vorgenommen, der nicht tollerabel ist.

es steht hier nicht zur debatte, dass es auch menschen gibt, die sich im vollen besitzt ihrer geistigen kräfte beschneiden lassen. dem sei so.
mich hat man nicht gefragt, es bestand keine einverständniserklärung meinerseits und meine körperlichunversehrtheit wurdemissachtet.

soll man meiner mastektomierten etwa in deinem sinne dann auch sagen:"hey, freunden sich sich doch einfach damit an, dass sie nun nurnoch eine brust haben." oder zynisch "lassen sie die andere doch auch abnehmen, dann kann da nichts mehr passieren und es sieht wieder symetrisch aus!" gut das ist sicherlich unsachlich was ich gesagt habe, aber was schneewitchen gesagt hat ist nicht minder besser!

zum thema gebärmutterhalskrebs: krebs wird durch viren oder sonstigen onkogenen verursacht, aber nie durch bakterien...

ich hoffe, dass hier meine position und motivation ein wenig deutlicher wurde.
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Schneewittchen7
lernt Mediquette


Anmeldungsdatum: 12.07.2007
Beiträge: 14

BeitragVerfasst am: 18.07.07, 21:09    Titel: Antworten mit Zitat

hallooo!
ich wollte vielleicht nur einen rat geben, und meine ansicht dazu darstellen.
ich bin kein mann, und weiss nicht wirklich wie ein mann sich in deiner situation fühlen kann...

wenn du meinst, dass du dich mit einer vorhaut erst vollständig als mann fühlst, und mehr gefühl hast als jetzt...dich einfach besser fühlst, dann machs...warum nicht...
ich wünsch dir ehrlich ganz viel glück!!! auch wenn du's mir nicht glaubst...

ich selbst hab auch 2 ops hinter mir, die mir ein besseres lebensgefühl (auch als frau) geben.

also warum sollte ich deinen wunsch nicht verstehen können?

ps: ich bin übrigens nicht schuld, das dir ein wichtiger teil deines körpers fehlt...brauch mich deswegen nicht angreifen zu lassen.
und auch sollte keins meiner worte zynisch rüberkommen!
ich würde nie auf die idee kommen einer frau zu raten sich nach einer lebensnotwendigen abnahme einer brust auch noch zur abnahme der 2. brust zu raten.
das ist doch ... halloo!
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Dr_Shadow
Interessierter


Anmeldungsdatum: 17.07.2007
Beiträge: 8

BeitragVerfasst am: 19.07.07, 13:49    Titel: Antworten mit Zitat

hi bobbele,

mir ist schon klar, dass es faktisch nie wieder so wird, wie es mal war bzw. es gewesen wäre. was für mich wichtig ist, dass ich mich aber diesem zustand wenigstens annähere. perfekt wird nie etwas sein oder nur für den moment. es geht mir einfach nur um meine köperliche integrität, die, aus welchem grund auch immer, angetastet wurde. selbst im grundgesetzt wird einem doch das recht auf köperliche unversehrheit garantiert?!?!

die empfindlichkeit der eichel wird sich sicherlich erhöhen, da sie dann ja nicht mehr einem dauerhaften mechanischen reiz ausgesetzt ist und die epidermis nicht aus schutz hypetrophiert bzw. sich verdickt. das ist wie mit schwielen an händen und füssen. wo mech. belastung ist verdickt sich die haut!

auch wenn sich die empfindlichkeit nicht ändern sollte wäre ich zufrieden damit, wenn meine köperliche integrität zumindest optisch wiederhergestellt ist... und alleine dafür find ich lohnt es sich... oder etwa nicht?!
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SusanneG
DMF-Mitglied
DMF-Mitglied


Anmeldungsdatum: 25.03.2005
Beiträge: 1332
Wohnort: Saarland

BeitragVerfasst am: 19.07.07, 14:56    Titel: Antworten mit Zitat

auch schon mal dran gedacht das seine Beschneidung im Kindesalter durchaus medizinisch notwendig sein kann?!

Dass eine Nicht-Beschneidung in manchen Fällen einer Körperverletzung gleichkommt?

ich hab jahrelang in der Kinderchirurgie gearbeite. Eingriffe ohne med. indikation gab es nur aus Glaubensgründen - und das fällt bei dem Durchschnittsdeutschen kaum ins Gewicht.

Oder bist du (Shadow) Moslem und deine Eltern haben ddich nicht gefragt?

Susanne
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Schneewittchen7
lernt Mediquette


Anmeldungsdatum: 12.07.2007
Beiträge: 14

BeitragVerfasst am: 19.07.07, 22:58    Titel: Antworten mit Zitat

ich frage mich nur ernsthaft wie man ein stück haut, bei einem erwachsenen mann handelt es sich um ca. 4 x 4 cm, die bei einer zirkumzision verloren gehen, wieder rekonstruieren will, so dass die haut gut durchblutet und beweglich ist.

sollte das wirklich möglich sein, würde ich gerne mehr darüber erfahren...
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Ben
Interessierter


Anmeldungsdatum: 15.02.2005
Beiträge: 16

BeitragVerfasst am: 21.07.07, 15:46    Titel: Antwort Antworten mit Zitat

Hallo zusammen!

@ Schneewittchen7
Im Prinzip wird das, was von der Schafthaut übrig ist zur neuen Vorhaut. Die Schafthaut wird an der Basis rundherum umschnitten und nach oben geschoben, bis die GLans bedeckt ist. Die entstandene Lücke wird quasi durch "Umklappen" eines Hautlappens des Skrotums geschlossen.
Das Ergebnis ist bei normalem Verlauf eine Art 'Ersatzvorhaut', die von der Beweglichkeit her annähernd identisch mit dem Original ist. Ebenso verhält es sich mit der Durchblutung. Was leider nicht zu rekonstruieren ist, sind die Nerven. Man hat zwar nach einigen Monaten wieder Gefühl in der Ersatzvorhaut, leider ist dieses aber nicht mit dem Original zu vergleichen.

@ Dr. Sixtus Allert:
In einem Punkt bezüglich Ihres Beitrages:
"die kürzeste und beste Antwort aus plastischer Sicht: lassen Sie alles so, wie es ist.
Es gibt konservative (schmerzhafte, frustrane, entstellende) Versuche der Rekonstruktion. So habe ich einmal einen Patienten gesehen, der sich selbstgebastelte Gewichte zur Hautdehnung angebracht hat.
Man könnte auch Haut transplantieren. Die schrumpft meist, macht unschöne Narben und funktionelle Beschwerden. Das Risiko für Fehlschläge ist deutlich zu groß!"
muß ich Ihnen wiedersprechen.
Die oben beschriebene Rekonstruktionsmethode ist bei mir angewandt worden und ich bin mit dem Ergebnis schon sehr zufrieden. (Ich gebe zu, daß ich in diesem Punkt ein Perfektionist bin, und im weiteren versuchen werde, daß es irgendwann genau so aussieht, wie es jetzt aussehen würde, wenn ich nie Beschnitten [was ich als Verstümmelung empfinde] worden wäre). Wenn es jemand machen lassen will, sollte er es auch tun!
Ich kann in diesem Fall nur für mich sprechen wenn ich sage: Alles was an Risiken vor der Rekonstruktion hätte eintreten können empfand und empfinde ich noch immer als ein viel kleines Übel, als wenn ich noch immer Beschnitten wäre.

Eine operative Rekonstruktion birgt gewisse Risiken, das steht außer Frage; dennoch denke ich, daß der Nutzen die möglichen Risiken in den allermeisten Fällen bei weitem überwiegt, wenn ein Arzt mit entsprechender Erfahrung die Rekonstruktion durchführt.

Gruß
Ben
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