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Angstpatient nach Trauma/Mut zum Arztbesuch finden?
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Bernadette-Th.Pr
Account gesperrt


Anmeldungsdatum: 07.10.2007
Beiträge: 75

BeitragVerfasst am: 21.04.08, 05:45    Titel: Antworten mit Zitat

grka hat folgendes geschrieben::
... Die Mehrheit der Mediziner haben sich darüber lustig gemacht bei mir und mich angeschrien ich soll mich nicht so anstellen.


hallo grka, danke für Deine Erfahrungen, auch wenn diese mich für Dich betroffen machen und für mich noch ängstlicher.

Ich habe es bisher immer vermieden, zum Arzt zu gehen, habe auch nie eine Krankschreibung gebraucht, gehe auch mit schwerer Erkältung oder tiefen Narben von SVV zur Arbeit. Doch irgendwann wird es vermutlich nicht zu umgehen sein und meine Angst steigt, wenn ich daran denke, dass es mir so gehen könnte wie Dir und mein 1. Arztbesuch so ablaufen würde. Das wäre das Ende.

Ich bin wohl nicht imstande, zu jemandem ein Vertrauensverhältnis aufzubauen.

Danke für alle Wortmeldungen, Bernadette
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grka
Interessierter


Anmeldungsdatum: 10.07.2006
Beiträge: 8

BeitragVerfasst am: 21.04.08, 06:42    Titel: Antworten mit Zitat

Glaub mir, auch für mich ist es momentan nach den letzten Erfahrungen nicht möglich zu einem fremden Arzt zu gehen.

Das letzte Erlebnis hatte ich mit einer Freundin, die stark übergewichtig ist. Sie hat auf grund ihres Gewichts sehr große Probleme sich untersuchen zu lassen weil sie sich schämt. Der eine Arzt meinte doch tatsächlich sie solle sich auf den Boden legen weiler Angst um seine Möbel hätte *kopfschüttel*

Aber um dir etwas Mut zu machen: Ich hab SEHR gute Erfahrung mit dem Briefe/emails schreiben gemacht. Ich hab dadurch einen super Zahnarzt und Gyn gefunden. Ich habe damals als ich merkte, daß ich einen brauche einfach alle FAs und ZAs in meiner Umgebung angeschrieben, hab ihnen von meinen teils echt miesen Erfahrungen erzählt und auch wieviel Angst ich habe angeschrien, ausgelacht oder angelogen zu werden und wieviel Probleme ich damit habe mich vor Fremden auszuziehen und untersuchen zu lassen. Von über 40 Gyns haben 2 geantwortet. einer davon war der absolute Glückstreffer. Wir haben einige echt nette emails geschrieben bis ich soviel Vertrauen hatte zu einem Gespräch hinzugehen. Wir haben fast 2 Stunden gesprochen über Gott und die Welt, ich hätte es nie geglaubt, aber er hat es damals geschafft, daß ich vergessen hab WO ich eigentlich bin. Er hat mir erzählt, ßda er ähnliche Probleme hat wenn er selber krank ist und mich daher sehr gut versteht. Alles in allem kenne ich ihn nun seit 6 Jahren. Er hat sich irre viel Mühe gegeben und nach gut 2 Jahren hat er es geschafft, daß ich ohne Angst und Selbstverletzung freiwillig zu ihm gehe wenn ich krank bin.

Ähnlich war es auch mit dem zahnarzt. Da war mein Hauptproblem, daß ich Angst vorSchmerzen und Nadeln hatte. Wir haben uns viel vorher via email darüber unterhalten und er hat mir dann erzählt, dßa es ein Gel gibt mit dem man das Zahnfleisch betäuben kann so daß man die Betäubungsspritze nicht merkt und danach auch nicht mehr das bohren.

Den Vorteil, den ich bei dem email schreiben gemerkt habe ist: Die Vollidioten antworten dir gar nicht erst. Nur diejenigen Ärzte, die mit so einem Problem umgehen können und vorallem auch wollen antworten. Daher kennt man sich schon gegenseitig beim ersten Termin und der Arzt weiß auch schon im Vorfeld was los ist und kann sich vorbereiten. Die Gefahr einer negativen Erfahrung ist damit doch schon sehr gering.

Grüße
Grit
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Inara79
noch neu hier


Anmeldungsdatum: 21.04.2008
Beiträge: 1

BeitragVerfasst am: 21.04.08, 11:30    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Bernadette,

ich habe gerade Deine Beiträge gelesen....
Du sagst, dass Du Angst vor Berührungen von anderen hast.
Darf ich mal fragen, wie es für Dich ist, wenn Du einen Menschen berührst? Könntest Du z.B. mir den Blutdruck messen, oder bekommst Du dann auch Panik?

Ich bin angehende Ärztin (8.Semester) und musste schon mal eine Patientin untersuchen, die Panik vor Ärzten hatte. Wir hatten es dann zuerst umgekehrt gemacht, d.h. ich habe mir von der Frau den Blutdruck messen lassen. Das hat gut funktioniert, da ich dann diejenige war, die ihr sozusagen ausgeliefert wurde. Nach einer Weile hatte sie sich daran gewöhnt mich zu berühren und hat dann später auch meine Berührungen zugelassen.

Ich muss aber auch sagen, dass wir im Studium auf solche Patienten leider nicht vorbereitet werden.
Du solltest versuchen, in kleinen Schritten Vertrauen in Ärzte aufzubauen. Dazu ist es aber wichtig, den Ärzten Deine Ängste zu schildern, erst dann können sie sich auf Dich einstellen.
Wenn ich mal Ärztin bin und meine Patienten hätten Angst vor mir, könnte ich mich selbst nicht mehr leiden...... versuch einfach mal "uns Ärzten" zu vertrauen, solange Du in unseren Händen bist, wird Dir nichts geschehen!!!!

Ich wünsche Dir Glück!

Beste Grüße aus der Uniklinik Homburg.....
_________________
"Wir müssen bereit sein, uns zu verabschieden von dem Leben, wie wir es geplant haben, damit wir das
Leben führen können, dass auf uns wartet."
[joseph campbell]
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grka
Interessierter


Anmeldungsdatum: 10.07.2006
Beiträge: 8

BeitragVerfasst am: 21.04.08, 14:14    Titel: Antworten mit Zitat

Hi

hab ne PN geschickt

LG
Grit
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Bernadette-Th.Pr
Account gesperrt


Anmeldungsdatum: 07.10.2007
Beiträge: 75

BeitragVerfasst am: 23.04.08, 20:08    Titel: Antworten mit Zitat

hallo Grit,

vielen Dank für Deine Berichte. Es ist schön, dass Du auf diese Weise verständnisvolle Ärzte ausselektiert hast und sich das auch bestätigt hat. Vor einer unsensiblen Reaktion und dem Vorwurf der Anstellerei habe ich eben auch große Angst. Ich bin ja kein schüchterner Teenager mehr aber ich hasse meinen Körper und habe den mein Leben lang auch malträtiert, überall Narben.


Hallo Inara,

ich vermeide jegliche Berührungen auch von anderen. Ob ich Dir den Blutdruck messen könnte, weiß ich nicht, es würde mir extrem schwerfallen. Doch ich glaube, es ginge noch besser als selbst passiv ausgeliefert zu sein. Doch mich erinnert jede Nähe an frühere Gewalterfahrung, auch wenn eine ärztliche Untersuchung nichts mit den Übergriffen aus der Kindheit zu tun hat. Rational ist mir das schon klar. Mir ist auch nie bei einem Arzt etwas Schlimmes passiert bzw. es gab noch nie einen Arztbesuch.

Ich finde es sehr gut, dass Du Dir Gedanken machst über Patienten, die Angst haben. In aller Regel steckt dahinter ein massives Problem, eine Traumatisierung und kein störrisch sein.

Darf ich Dich fragen wie Du (oder Deine Ausbilder) einer Patientin gegenüber reagieren würdest, die solche Angst hat, bei der Du schwere Selbstverletzungen und akute Suizidalität feststellst? Könntest Du es verantworten, sie wieder gehen zu lassen? Das ist nämlich auch eine große Angst, dass man mich wegen dieser Symptome als selbstgefährdend einschätzt und mich womöglich in eine Klinik zwangseinweist. Das würde ich niemals überleben.

Danke, Bernadette
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nail
DMF-Mitglied
DMF-Mitglied


Anmeldungsdatum: 26.05.2008
Beiträge: 151

BeitragVerfasst am: 29.05.08, 12:41    Titel: Angst/Traumatisierung Antworten mit Zitat

Hallo Bernadette,
wenn ich das alles hier lese, mußt du wirklich so extrem Unerträgliches durchgemacht haben, dass du jetzt, wie versteinert, mitten im Licht, die schwärzeste Dunkelheit um dich herum erlebst, die man sich vorstellen - oder eigentlich schon fast nicht mehr -vorstellen kann. Und trotzdem: Du hast es geschafft, bis hierher zu "funktionieren"! das ist eine enorme Leistung! Aber ich glaube, auf Dauer kann man das ohne einen "guten Freund" nicht aushalten. Vielleicht auch ein Grund, weshalb du dich hier im Forum gemeldet hast. Vielleicht magst du Tiere, Hunde, Katzen oder ein anderes Tier?
Tiere sind ohne Vorurteile und ehrlich in ihren Reaktionen, vielleicht wäre das eine Hilfe für dich, erstmal wieder überhaupt etwas zu empfinden und die Nähe eines anderen Lebewesens zu spüren und nach und nach vielleicht auch geniessen zu lernen. Viele traumatisierte Patienten haben über diesen Weg schon Hilfe gefunden.
Liebe Grüße nail
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Satchmo.
DMF-Mitglied


Anmeldungsdatum: 06.07.2008
Beiträge: 26

BeitragVerfasst am: 18.07.08, 07:59    Titel: Antworten mit Zitat

mich macht das auch betroffen zu lesen. ich hoffe, sie können ihre angst überwinden. wie geht es ihnen denn jetzt?

meine partnerin wurde auch mal bedrängt und hat jahrelang darunter gelitten,bis sie es in nen therapie aufgearbeitet hat. es war schwierig,unsere beziehung stand auf der kippe,doch sie hat es geschafft und ist heute weitgehend drüber weg.ganz vergessen kann man es ja nicht.

vg s.
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