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Umrechnung Schmerztabl.(tilidin) auf Opiat-Pflaster

 
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MS
DMF-Mitglied


Anmeldungsdatum: 14.09.2005
Beiträge: 62

BeitragVerfasst am: 28.01.08, 22:15    Titel: Umrechnung Schmerztabl.(tilidin) auf Opiat-Pflaster Antworten mit Zitat

Sehr glücklich Liebe Experten,
Sehr glücklich liebe Forumsnutzer,

ich habe eine Frage an die Experten, bezgl. der Umrechnung des Bedarfs von Schmerz-Tabl. auf Opitatpflaster. Ich hatte tägl. 600mg eines Tilidin/Naloxon- Präparats, und wurde auf ein Fentanyl-Pflaster 25µg umgestellt. Der Schmerztherapeut sprach dabei von einer Umrechnung nach Tabelle.
Im Beipackzettel des Fenta`s fand ich eine Umrechngs.-Tabl., mit der ich aber nicht zurecht komme. Anfragen an Apotheken halfen nicht weiter. Sie sagen, das sich Tilidin so! nicht umrechnen läßt.

Frage Wie nun wird von den Ärzten/Schmerztherapeuten der Bedarf ermittelt?

Falls das wichtig ist: Ich nehme noch Etoricoxib und Gabapentin ein.
Schmerzart: Nervenschmerz

Mit freundlichen Grüßen
MS
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Winfried Gahbler
DMF-Moderator


Anmeldungsdatum: 15.09.2004
Beiträge: 1640

BeitragVerfasst am: 29.01.08, 15:37    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo MS,

Mit sog. Umrechnungstabellen versucht man etwa die Wirkstärke der Opioide zu vergleichen. Das ist für den Einzelnen nicht immer exakt zutreffend. Daher sind auch verschiedene Angaben "im Umlauf". Mir ist allerdings auch die Äquivalenzdosis von 600 mg Tilidin/Naloxon für 25 µg/h Fentanyl-Pflaster geläufig. Und dies entspricht durchaus auch meiner praktischen Erfahrung.
Ich kenne den Beipackzettel Ihres Präparates nicht. In der Fachinformation des Originalanbieters steht eine Äquivalenzdosis zu oralem bzw. parenteralem Morphin. Das ist natürlich kein Tilidin.
In der Praxis gibt es immer eine gewisse Bandbreite, die man als vergleichbare Wirkstärke ansehen kann.

MfG W.Gahbler
----------------------

Hinweis unter Bezug auf §7(3) der Berufsordnung für Ärzte:
1. Der voranstehende Beitrag ist eine allgemeine Stellungnahme, die, ausgehend von Ihrer Anfrage mit größtmöglicher Sorgfalt verfasst wurde.
2. Bitte wenden Sie Sich unabhängig davon persönlich zur Beratung, Untersuchung und Behandlung an eine Ärztin oder einen Arzt Ihres Vertrauens!
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aus der Gemeinschaftspraxis
E.Mertens/Dr.W.Gahbler/F.Becker
http://www.schmerzkreis.net
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MS
DMF-Mitglied


Anmeldungsdatum: 14.09.2005
Beiträge: 62

BeitragVerfasst am: 31.01.08, 02:54    Titel: Re - Pflaster oder Lutscher- was macht schneller Süchtig? Antworten mit Zitat

Hallo Dr. Gahbler,

vielen Dank für Ihre schnelle Antwort auf meine Frage. Sehr glücklich

Sicher können Sie sich vorstellen, das sich hinter meiner Frage ein tieferer Grund verbirgt.
Genauso wenig, wie ich mit der Umrechnungstabl. zurecht gekommen bin, komme ich mit der jetzigen Pflasterdosis aus.
Die 600mg Dosis Tilidin sollte mit Hilfe des Pflasters eigendlich erhöht werden.

Ich erhielt zunächst Pflaster der Stärke 12,5µg, die trotz mehr Schmerzen, nur zögerlich auf die 25ger erhöht wurde.
Zusätzlich standen mir "Lutscher" gegen die Schmerzspitzen zur Verfügung. Die Anzahl wurde Anfangs auf zwei Lutscher pro Tag festgelegt. Die halfen schnell, aber nur kurz. Außerdem bekam ich mehrere Lidocaininfusionen, die aber nur 2 Tage lang Besserung brachten.

Theoretisch müsste ich tägl. sehr viele Lutscher lutschen, weil ich häufig Schmerzspitzen habe. Doch trotz stärkerer Schmerzen, als vor der Pflaster- Umstellung, soll ich nun mit 3 Lutschern 10 Tage lang auskommen und das Pflaster ist meiner Meinung nach, zu niedrig dosiert.

Trotz eines unnötig durchgemachten Entzuges Geschockt (lange Geschichte), wünsche ich die Erhöhung eins der beiden Opiat-Medikamente.
Frage Nun mache ich mir Gedanken von welcher Medikamenten-Art eine größere Gefahr ausgeht, tatsächlich abhängig zu werden.
Vielleicht ist es Ihnen möglich, mir auch hierzu eine Antwort nach der allgemeinen Praxis/ Erfahrungen der Ärzte, zu geben.
Ich würde mich sehr freuen. Danke.

Mit freundlichen Grüßen
MS
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Winfried Gahbler
DMF-Moderator


Anmeldungsdatum: 15.09.2004
Beiträge: 1640

BeitragVerfasst am: 31.01.08, 17:28    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo MS,

die für Sie erforderliche Dosis eines Medikaments können Sie nur mit Ihrem behandelnden Arzt besprechen.
Opioide soll man grundsätzlich nicht plötzlich absetzen, dass macht erhebliche Nebenwirkung, das ist aber kein Zeichen für eine "Sucht" - ein Wort, welches ich in diesem Zusammenhang eh nicht schätze Ausrufezeichen
Wenn ein Opioid als Retardtablette oder in einer anderen lang wirkenden Form (z.B. Pflastersystem) gegeben wird, gehen wir davon aus, dass kein "Sucht" besteht. Diesbezüglich ist kein Unterschied zwischen Tilidin/Naloxon und dem Fentanyl-Pflaster.

MfG W.Gahbler
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E.Mertens/Dr.W.Gahbler/F.Becker
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MS
DMF-Mitglied


Anmeldungsdatum: 14.09.2005
Beiträge: 62

BeitragVerfasst am: 02.02.08, 02:36    Titel: Re- Fentanyl-Lutscher, mehr Fragen zum Pflaster u. Tilidin Antworten mit Zitat

Lieber Dr. Gahbler, Sehr glücklich

herzlichen Dank für die Zeit, die Sie sich nehmen, um meine/unsere Fragen hier im Forum zu beantworten.

Selbstverständlich werde ich das weitere Vorgehen mit einem Arzt besprechen, aber mein langjähriger Therapeut hat sich kürzlich einen anderen Wirkungskreis gesucht. Sein "Nachfolger" will mich lieber in einer anderen Hand sehen, und möchte mich deshalb einer Schmerzambulanz zuführen.

Leider hab ich in einer Schmerzambulanz statt einer Einstellung, einen Entzug durchgemacht.
Ich wurde in 2 Tagen v. 300mg Tilidin auf 0 gebracht. Auch meine anderen Medis (Pregabalin, Coxib2) wurden abgesetzt. Nur sehr widerwillig erhielt ich nach vielen durchheulten Std. als Ersatz Paracetamol-Infus. + Tabl., die natürlich nicht halfen.
In dieser Situation hat man mich auch noch als nur Drogensüchtig beschimpft, und gesagt, das ich eh nur den Entzug unterbrechen wolle, und im übrigen auch selber daran Schuld sei. Geschockt

Trotzdem hab ich mich gestern in der neuen Schmerzambulanz vorgestellt. Mein HA möchte sich das Behandlgs.-Konzept aber erst noch von dort vorstellen lassen, bevor entschieden wird, wie es weiter geht.

Vor diesem Entzug wurde mein Tilidin immer problemlos durch meinen ersten Schmerztherapeuten ausgeschlichen!

Nur eine Woche nach dem Entzug wurde ich wieder operiert (SUS) und musste erneut Tilidin einnehmen(600mg).
Mit den 600mgTilidin bin ich seit der SUS- Op nicht mehr ausgekommen, deshalb wurde ich jetzt nach einer neuen Op, auf das Pflaster umgestellt.
Die Wirkung des 25ger Pflasters scheint Ihrer Aussage nach, der Höhe v. 600mg Tilidin in etwa gleichwertig zu sein.
Das es nicht stärker, besser wirkt, spüre ich. Deshalb brauche ich zusätzlich diese Fentanyl- Lutscher.

Dr. Gahbler,
Frage meinten Sie in Ihrer Antwort, das das vergleichbar hohe ret. Tilidin ein gleich großes Potenzial hat, süchtig zu machen, wie das entspr. Pflaster? Oder wird man durch die gleichmäßige Abgabe des Wirkstoffes beider Medikamente gar nicht süchtig?

Frage Wie ist es mit den Fentanyl-Lutschern? Besteht hier eine Sucht-Gefahr bei ordnungsgemäßem Gebrauch? Wenn ja, welche Dosis am Tag führt zu einer Gefährdung?
Frage Besteht bei Patienten, die schon einmal einen Entzug gemacht haben, ein erhöhtes Risiko süchtig zu werden?

Ich bedanke mich sehr für Ihre Geduld und dafür, das Sie Ihre Freizeit für mich und andere opfern. Sehr glücklich

Mit freundlichen Grüßen
MS
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Winfried Gahbler
DMF-Moderator


Anmeldungsdatum: 15.09.2004
Beiträge: 1640

BeitragVerfasst am: 03.02.08, 19:28    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo MS,

ich schätze die Diskussion um die Frage "Sucht" im Rahmen einer Schmerztherapie, wenn sie den Leitlinien entsprechend durchgeführt wird, überhaupt nicht. Und ob eine mittelstarkes Opioid ein höheres oder niedriges Suchpotential hat als ein stark wirkendes Opioid möchte ich persönlich auch bezweifeln.

Etwas irritiert bin ich von dem, was Sie über die Schmerzambulanz schreiben. Dort scheint man Gründe zu sehen, die auf einen nicht bestimmungsgemäßen Gebrauch der Opioide bei Ihnen schließen lassen. Ihre Schilderungen würden mir persönlich dafür zunächst keinen Hinweis geben. - Außer Ihrer letzten Frage vielleicht? - s. u.

Kriterien, die ich für die Auswahl eines Opioids anwende, beziehen sich in erster Linie auf die Wirksamkeit und auf beeinträchtigende Nebenwirkungen der Substanzen. Ich verwende Pflastersysteme bei Patienten, die ihre Medikamente regelmäßig einnehmen können, nur ausgesprochen selten. Das Kriterium "Sucht" spielt in meinen Entscheidungen hier praktisch keine Rolle. Pflastersysteme bewerte ist nicht anders als Retardtabletten. Nur kurzwirkende Tropfen geben ich auf keinen Fall zur Dauereinnahme - allenfalls bei Schmerzspitzen haben sie für mich eine Bedeutung. Ähnlich möchte ich die Lutscher beurteilen. Da diese sehr teuer sind, habe ich fast keine Erfahrungen damit.

Die Frage
Zitat:
Frage Besteht bei Patienten, die schon einmal einen Entzug gemacht haben, ein erhöhtes Risiko süchtig zu werden?
muss man eindeutig mit "ja" beantworten.

Gute Besserung und alles Gute wünsche ich Ihnen
MfG W.Gahbler
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MS
DMF-Mitglied


Anmeldungsdatum: 14.09.2005
Beiträge: 62

BeitragVerfasst am: 04.02.08, 04:57    Titel: Re Antworten mit Zitat

Lieber Dr. Gahbler,
Danke für die Guten Wünsche zur Besserung Sehr glücklich

Ich kann mit sehr reinem Gewissen behaupten, meine verordneten Medikamenten-Dosen niemals eigenmächtig verändert zu haben. Ich habe mich zu jeder Zeit genau an alle Verordnungen meines Schmerztherapeuten gehalten. Seine positive Einschätzung hierzu hat mein Therapeut auch im Brief an die Schmerzambulanz festgehalten (wo der Entzug stattfand)

Mein Pech ist wohl, Medikamente nicht gut zu vertragen. Auf einige Opiate u. Medikamente bin ich allergisch. Bei den Anderen nehmen die NW überhand. Meine Allergien, mein Asthma und die Unverträglichkeiten machten es meinem Schmerztherapeuten nicht möglich, mich vernünftig einzustellen.

Nach meiner 5. Op (Schulter) und gleichzeitiges SUS-Syndrom (deshalb:600mgTilidin, 450mg Pregabalin,120mgCoxib2,) ging es mir plötzlich körperlich sehr schlecht.
Mein HA führte dies auf die hohe Medikamentendosis zurück, und wollte, das sich das sofort ändert (per Entzug)
Mein Schmerztherapeut wollte das jedoch nicht. Beide einigten sich dann darauf, das ich in einer Schmerzambulanz viel besser eingestellt werden könnte. Man erzählte mir, dort hätte man sicher mehr Möglichkeiten, ein Medikament zu finden, auf das ich besser ansprechen würde.
Aber ich wurde dort wie geschildert, behandelt.

Der Nachfolger meines ersten Schmerztherapeuten möchte mich einfach an eine andere Schmerzambulanz weiterreichen, doch mein Lebenspartner und ich, sind immer noch geschockt, über die Art und Weise der ersten Schmerzambulanz. Wir haben jetzt der neuen, anderen Ambulanz gegenüber, noch viel Mißtrauen. Außerdem bin ich ärgerlich, das ich den Therapeuten, der die "Nachfolge" antrat, einfach wieder verlassen soll.

Ich wurde von dem Nachfolger umgestellt, weil mit 600mg Tilidin die Tageshöhstdosis des Medis erreicht war, ich aber mehr bekommen sollte. Auch haben die eingenommenen Medikamente begonnen, meinen Magen anzugreifen, trotz 2x40mg/Tg. Magenschutz.

Da ich nun die "Unannehmlichkeiten" eines Entzuges kennen lernen musste, möchte ich alles tun, um niemals wieder in so eine Situation zu geraten.
Ich habe einfach Sorge, jetzt mit den stärkeren Opiaten, und vor Allem wegen der Lutscher, sehr gefährdet zu sein.
Meine Situation ist zur Zeit nicht befriedigend, da ich aus Angst meistens auf die Lutscher verzichte, obwohl ich mehrmals am Tag Schmerzspitzen habe.

Ihre Antwort auf meine letzte Frage beunruhigt mich.
Frage Ich verzichte auf den Einsatz der Lutscher, und halte mich wie immer an die Anweisung, doch kann man wirklich darauf Vertrauen, nicht abhängig zu werden, wenn man sich strikt an die Verordnung hält?

Mit freundlichen Grüßen
MS
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