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Verfasst am: 04.02.08, 12:38 Titel: Schilddrüsenhormone: Nebenwirkung durch Generika?
Wegen einer Schilddrüsenunterfunktion muss ich täglich L-Thyroxin nehmen. Bislang habe ich immer das Produkt von einem Markenhersteller (Namen darf man hier ja nicht nennen, fängt aber mit H an). Ich habe bei Einnahme dieser Medikamente nie Nebenwirkungen gehabt.
Nun bekomme ich aufgrund eines Abkommens meiner Krankenkasse mit einem bestimmten Hersteller ein Generikum (Herstellername fängt mit r an.).
Um es vorweg zu nehmen: Grundsätzlich habe ich kein Problem damit, ein Generikum zu nehmen, wenn es denn die gleiche Wirkung ohne zusätzliche Nebenwirkungen hat. Für mein Asthma bekomme ich auch schon einige Zeit nicht mehr das Originalprodukt, sondern ein „Nachmacher-Produkt“, welches nur die Hälfte kostet – und es hilft genauso gut.
Nun habe ich aber bei Einnahme der Generika-Schilddrüsenhormone Probleme. Kaum hatte ich diese einige Tage eingenommen, hatte ich massive Schluckbeschwerden und ständig das Gefühl, mein Hals würde zugeschnürt. Da die Tabletten eigentlich das einzig Neue war, liegt der Verdacht nahe, dass es davon rührt. Meine Mutter hatte noch eine Packung L-Thyroxin von H, die sie selbst nicht mehr nehmen kann, in der für mich richtigen Dosierung und noch im Datum. Also habe ich diese genommen und die Beschwerden sind verschwunden.
Nachdem nun auch diese Packung aufgebraucht ist, musste ich ja nun wieder auf das Generikum umsteigen. Und siehe da, kaum sind ein paar Tage vergangen, sind die Beschwerden wieder da.
Kann es denn sein, dass hier das Generikum doch anders wirkt, als das gewohnte Medikament?
Ich habe zwar schon einen Termin bei meinem Arzt und werde das selbstverständlich auch ansprechen, wollte aber doch mal hören, was die Experten hier so dazu sagen. Vielleicht gibt es auch jemanden mit ähnlichen Erfahrungen.
Es ist schon möglich, dass es unter generika zu anderen NW oder einer abgeschwächten/verstärkten wirkung kommen kann.
Das kann an der Galenik, anderen zusatz-/Füllstoffen u.ä. liegen. Wenn sie unter den NW leiden, pochen sie auf ein anderes generikum. Weiß nicht genau, wieviele es von l-thyroxin gibt, aber mehr als 2 werden es sicher sein.
Welche NW machen sich denn bei ihnen bemerkbar? Und sind diese auch in der Packungsbeilage aufgelistet?
Nein, „meine“ Nebenwirkungen sind nicht in der Packungsbeilage aufgelistet. Seit ich das Generikum nehme, habe ich verstärkt ein Kloßgefühl im Hals und anfallsartig das Gefühl, einen Krampf im Hals zu haben. Dann bleibt die Stimme weg, ich muss husten und kann kaum schlucken. Das ist zwar meist in wenigen Sekunden wieder weg, ist aber sehr unangenehm.
Diese Beschwerden habe ich unter dem gewohnten Medikament noch nie gehabt.
Ich war übrigens inzwischen auch beim Arzt. Der hat das Ganze aber abgetan, meint, dass könne er sich nicht vorstellen, die Medikament sind identisch - er dürfe halt nur noch das Generikum aufschreiben. Ich solle meine Beschwerden weiter beobachten.
Ich fühle mich hier von ihm irgendwie ganz schön allein gelassen. Zwar weiß ich, dass heutzutage in unserem Gesundheitssystem alles eine Kostenfrage ist, und ich bin sehr dafür, da zu sparen, wo es nötig ist. Aber wenn es mir mit den Generika schlechter geht als vorher, kann das soch nicht Sinn der Sache sein, oder?
Der hat das Ganze aber abgetan, meint, dass könne er sich nicht vorstellen, die Medikament sind identisch - er dürfe halt nur noch das Generikum aufschreiben.
Beides falsch!
1. Es hat sich herausgestellt, dass sich die Levothyroxin-Präparate in der Resorption deutlich unterschiedlichen (bis zu 20%). Das wurde auch ausführlich in den Fachzeitschriften diskutiert - ich habe ehrlich gesagt überhaupt kein Verständnis, dass das bei einem Großteil der Schilddrüsenhormone verschreibenden Ärzteschaft nicht registriert wurde.
Wie sind daher die Empfehlungen:
Ein Wechsel sollte vermieden werden.
Falls ein Wechsel stattfindet, sollte nach etwa 6 Wochen eine Kontrolle der Werte stattfinden.
2. Bei einem wie unter 1. beschriebenen verantwortungsvollen Vorgehen ergeben sich keine Einsparungen eher Mehrkosten für die Kasse.
Die Einsparungen bei einem Wechsel zu einem günstigeren Präparat liegen in etwa bei 1,80€ pro Jahr. Wer sich mit den Verschreibungsvorgaben (Richtgrößen...) ein wenig auskennt, weiß, dass diese Beträge völlig unerheblich für eine "Budgetüberschreitung" sind.
3. Die aufgetretenen Beschwerden könnten möglicherweise durch einen reduzierten Hormonspiegel verursacht werden. Dagegen spricht das sofortige Auftreten nach der Einnahme, da es in der Regel einige Tage dauern würde ehe man Unter-/oder Überfunktionssymptome entwickelt.
Es könnte aber auch sein, dass die Beschwerden tatsächlich durch eine Unverträglichkeit gegenüber einem der Hilfsstoffe verursacht werden. Genau für diesen Fall hat der Arzt die Möglichkeit durch ein "autidem-Kreuz" den Austausch zu untersagen - das entspricht im übrigen auch den Empfehlungen der Krankenkassen.
Vielleicht ist es auch psychogen, aber das ändert nichts an dem Resultat.
Schade, wenn immer wieder und zunehmend vor dem Reglementierungsdschungel derart kapituliert wird, dass der Patient alleine gelassen wird.
Ich verstehe es immer nicht, wenn sich ärzte so quer stellen.
Haben sie schonmal darüber nachgedacht, eine weitere Meinung einzuholen? vielleicht findet sich noch ein gnädigerer arzt.
Wenn ihre nw nicht mal in der packungsbeilage verzeichnet sind, bestünde auch die möglichkeit, sich an den hersteller zu wenden. Ob das nun was bringen würde, bezweifle ich aber.
hat sich bei ihnen denn ein kropf heraus gebildet?
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