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Verfasst am: 13.03.08, 12:49 Titel: Rheuma oder was?
Hallo,
wisst ihr vielleicht weiter, was könnte hier dahinterstecken:
Jemand hat über Monate Schmerzen in den Oberarmen später auch in den Hüften, im Knie und im ganzen Rücken. Der Schmerz fühlt sich an wie ein extrem starker Muskelkater und ist nachts am schlimmsten.
Die Entzündungswerte (vor allem crp > 50, aber auch BSG 50) sind stark erhöht, Rheumafaktoren sind nicht nachweisbar, gängige reaktive Werte werden abgeklärt - Ergebnis: alles unauffällig.
Zunächst wird angenommen, die Schmerzen stammen aus den Gelenken und strahlen nur aus, ein Skelettszintigramm ergibt aber, dass kein einziges Gelenk entzündet ist. Ein EMG zeigt ebenfalls unauffällige Werte.
Eben nur die Entzündungswerte und die Schmerzen...
Was könnte dahinterstecken, was könnte noch abgeklärt werden?
Anmeldungsdatum: 04.11.2004 Beiträge: 599 Wohnort: Wien
Verfasst am: 26.03.08, 13:18 Titel:
hallo xanadu,
hast du auch rückenschmerzen, die sich in ruhe und nachts verstärken?
Zitat:
Die Entzündungswerte (vor allem crp > 50, aber auch BSG 50) sind stark erhöht, Rheumafaktoren sind nicht nachweisbar, gängige reaktive Werte werden abgeklärt - Ergebnis: alles unauffällig.
es gibt rheumaformen bei denen der rheumafaktor nicht gefunden werden kann- diese nennen sich dann "seronegativ". dafür wird hier häufiger der humangenetische marker HLA B27 festgestellt.
in diese krankheitsgruppe der seroneg. spondarthriden fallen u.a. krankheitsbilder wie der morbus bechterew und die psoriasisspondarthritis.
hier kannst du dich über diese krankheitsgruppe informieren:
ja meine Schmerzen sind vor allem nachts unerträglich oder wenn ich längere Zeit in einer Position bleibe.
Spondarthritis hab ich auch schon gedacht, aber da müssten doch im Szinti entzündete Gelenke zu sehen sein? Außerdem bin ich HLA b 27 - negativ und seronegativ.
Myalgie könnte ich mir vorstellen, ich bin aber erst 32 - könnt ich das trotzdem haben? Wie kann man sowas denn zweifelsfrei diagnostizieren oder gibts da auch nur wieder so eine Ausschlussdiagnose?
Ich bin zwar bei einer internistischen Rheumatologin, die sich am Anfang auch viel Zeit mit der anamnese gemacht hat und sie hat ja auch allerhand Tests durchgeführt, aber nachdem jetzt alles unauffällig ist, lässt sie meiner Meinung nach mit ihrem Eifer etwas nach... hat mich halt jetzt mit Tabletten nach Hause geschickt, ich soll das Ergebnis der nächsten Kernspinuntersuchung abwarten. Aber die ist erst in zwei Monaten und ich hab trotzdem Schmerzen. Außerdem widerstrebt es mir, einfach Tabletten zu schlucken, ohne zu wissen was ich überhaupt hab.
Anmeldungsdatum: 04.11.2004 Beiträge: 599 Wohnort: Wien
Verfasst am: 28.03.08, 11:48 Titel:
hallo Xanadu,
eine szintigraphi kann eine krankheit nie ausschliessen, sondern sollte nur unterstützend zur diagnosefindung gesehen werden. zudem ist sie nur eine momentaufnahme, einen tag später oder früher, hätte der befund schon anders aussehen können....
Zitat:
Außerdem bin ich HLA b 27 - negativ und seronegativ.
seroneg. bedeutet, dass kein rheumafaktor gefunden werden konnte, und er ist sowieso nicht spezifisch für eine spondarthritis.
das HLA b 27 wäre zwar spezifisch, wird aber auch nicht bei allen pat. gefunden.
eine diagnose sollte nicht alleine nur anhand blut- röntgenbefunden gestellt werden. wichtig ist das beschwerdebild und die vorgeschichte des pat.
Zitat:
Myalgie könnte ich mir vorstellen, ich bin aber erst 32 - könnt ich das trotzdem haben? Wie kann man sowas denn zweifelsfrei diagnostizieren oder gibts da auch nur wieder so eine Ausschlussdiagnose?
myalgie ist keine diagnose in diesem sinne, denn das wort bedeutet "muskelschmerzen" und beschreibt nur ein symptom.
hat dir dein arzt schmerzmittel verordnet oder welche tabl. sind das?
ich nehm Indometacin 150 mg pro Tag, also so weit ich weiß, die Höchstdosis (2x 75 mg retard), aber die schmerzen sind trotzdem da. Tagsüber gehts ja noch, aber nachts kann ich mich überhaupt nicht rühren vor lauter Schmerzen. Morgens dauert es 5 Minuten, bis ich aus dem Bett gekrabbelt bin und dann nochmal ca. 2 Stunden bevor ich z.B. Socken alleine anziehen kann oder was runtergefallenes aufheben.
Dass das Szinti eine Momentaufnahme ist, ist mir schon klar, aber als ich es machen lassen hab, hatte ich grad arge Schmerzen im ganzen Körper, da hätte man doch zumindest irgendwo eine Entzündung sehen müssen? Deshalb vemute ich ja jetzt auch eher ein Problem an den Muskeln.
Zu meiner Vorgeschichte: in meiner Familie hatte niemand Rheuma und ich war bis vor einem knappen Jahr, als es anfing auch beschwerdefrei, ab und zu hatte ich mal ein bisschen Verspannungen im Nacken aber nie schlimm.
Es fing dann relativ plötzlich (innerhalb 1 Monat) mit zwei schmerzenden Stellen an und seitdem werden es laufend mehr.
Könnte es denn auch was anderes sein außer Rheuma?
Anmeldungsdatum: 04.11.2004 Beiträge: 599 Wohnort: Wien
Verfasst am: 28.03.08, 12:44 Titel:
hallo Xanadu,
editiere bitte den firmennamen des medikaments, und schreibe nur den wirkstoff- sonst macht es das DMF- team ...
Zitat:
Dass das Szinti eine Momentaufnahme ist, ist mir schon klar, aber als ich es machen lassen hab, hatte ich grad arge Schmerzen im ganzen Körper, da hätte man doch zumindest irgendwo eine Entzündung sehen müssen? Deshalb vemute ich ja jetzt auch eher ein Problem an den Muskeln.
müssen- nein - der körper- das unbekannte wesen....
ich habe schon von so vielen fällen gehört- gelesen, wo auch trotz starker beschwerden im szinti nichts gesehen wurde.
gerade bei den seroneg. spondarthriden ist es ja so, dass entzündungen an gelenken auch ohne schwellung und erhöhten entzündungsfaktoren im blut ablaufen können.
irgenwann dann, nach vielen jahren, erkennt man dann die erkrankung anhand von typischen gelenkschäden im röntgenbild.
Zitat:
Zu meiner Vorgeschichte: in meiner Familie hatte niemand Rheuma und ich war bis vor einem knappen Jahr, als es anfing auch beschwerdefrei, ab und zu hatte ich mal ein bisschen Verspannungen im Nacken aber nie schlimm.
gibt es in deiner familie vielleicht verwante 1 oder 2 grades mit der hautkrankheit psoriasis (schuppenflechte)- auch hier könnte dann ein zusammenhang bestehen.
entzündl. rheumatische erkrankungen treten oft nach einem infekt auf. wurde dein blut auf bakterielle und virale infektionen hin untersucht?
deine beschwerden, die auch nachts, in ruhe und früh- morgens am ausgeprägtesten sind, in verbindung mit den hohen entzündungswerten im blut, lassen schon an eine entzündl. rheumatische erkrankung denken.
(nachzulesen in den links, die ich dir gesendet habe)
wie lange hält die morgensteifigkeit an?
ich weis es nicht, ob es sich dabei auch um etwas ganz anderes handeln könnte, ich bin kein arzt....
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