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Verfasst am: 27.03.08, 19:43 Titel: Narbengewebe nach Verbrühung sehr dünn
Hallo,
ich hab mir vor 10 Wochen am Oberschenkel rechts ca. 6% KOF Grad 2b bis 3 verbrüht mit kochendem Wasser aus einem Wasserkocher.
Die Wundheilung dauert immer noch an, zur Zeit ist noch eine offene Wundfläche von ca. eineinhalb Handflächen vorhanden. Schon zweimal wurde die Wunde wegen Hypergranulation mit Clobetasol-17-propionat 0,5mg/1g behandelt, dadurch schwoll das Gewebe auch ab.
Mein größeres Problem ist, dass das vernarbte Gewebe sehr empfindlich ist, also das Gewebe reißt bei leichtem Reiben unter Druck sofort ein (wie "Pergamenthaut"). Außerdem bilden sich an Druckstellen (Kante der Kompresse) dunkelblaue Stellen wie Hämatome. Die Narbe creme und massiere ich bei jedem VW (jeden oder alle zwei Tage) mit Dexpanthenol ein.
Durch die starke Spannung des Narbengewebes kann ich mein Bein im Knie bis auf einen Winkel von ca. 40° beugen, die Streckung im Knie ist normal.
Wie kann ich mein Narbengewebe noch pflegen, dass sich das Gewebe festigt? Leider kann ich noch immer keine Druckbandage tragen, weil die Wundfläche dadurch zu stark gereizt wird (ich probiere es zwischendurch immer wieder mal aus).
Hallo,
Verbrühungen der von Ihnen genannten Tiefe sollten operiert werden. Alles andere dauert deutlich länger und endet in unschönen und instabilen Narben - wenn überhaupt. Sie können zwar versuchen, diese mittels fetthaltiger Salben zu verbessern, Dexpanthenaol ist dabei sicher eine gute Wahl. Dennoch halte ich das von Ihnen beschriebene Verfahren nur für die zweite Wahl, zumal 10 Wochen in meinen Augen schon eine recht lange Heilungszeit ist. Möglicherweise kann Ihnen ein Besuch bei einem Plastischen Chirurgen, der auch Verbrennungen behandelt, hier weiterhelfen.
Beste Grüße
Dr. Sixtus Allert _________________ Arzt für Plastische und Ästhetische Chirurgie, Handchirurgie
Chefarzt der Klinik für Plastische und Ästhetische Chirurgie am Sana Klinikum Hameln - www.dr-allert.de
Vielen Dank für Ihre Antwort!
Ich war direkt nach dem Unfall zur Erstversorgung in einer Klinik für Schwerbrandverletzte, dort wurde ich primär ambulant behandelt, nachdem sich die Wunde infiziert hatte, wurde ich in dieser Klinik 3 Wochen stationär behandelt. Die plastischen Chirurgen dort waren der Meinung, dass die Wunde sekundär heilen muss, da durch die Wundheilungsstörung der Erfolg einer Transplantation fraglich sei. Auch nach der stationären Behandlung stehe ich immer noch in Kontakt mit der Klinik und die Ärzte sind weiterhin der Meinung, dass eine OP nicht sinnvoll ist.
Daher bin ich froh, von Ihnen eine zweite Meinung bekommen zu haben. Mir ist bewusst, dass die Heilung nicht optimal verläuft und das "Endergebnis" nicht wirklich gut sein wird.
Verfasst am: 12.04.08, 18:20 Titel: Narbengewebe reißt immer weiter ein!
Hallo Herr Sixtus Allert,
Die oben beschriebene Wunde ist zwar weiter zugeheilt, aber an schon verheilten Stellen (Narbengewebe) reißt das Gewebe wieder auf. Das Problem ist, dass die Ärzte in der Klinik für Brandverletzte immer noch keine Notwendigkeit sehen, die Wunde weiter zu behandeln. Es soll so zuheilen.
Wie muss Ihrer Meinung nach die Wundfläche behandelt werden? Müsste das Narbengewebe abgetragen und frische Haut transplantiert werden? Ich trage seit 2 Wochen die angepasste Druckbandage, aber das Einreißen des Gewebes hat sich dadurch nicht verringert.
Hallo, wie Ihre Wunde behandelt werden sollte, hängt vom klinischen Befund ab. Ich kann hier aufgrund von Beschreibungen keine Therapieempfehlungen geben. Allerdings bin ich bei instabilen Narben eher für eine Operation, aber nochmals: vor einer solchen Entscheidung steht eine vernünftige Untersuchung.
Beste Grüße
Dr. Sixtus Allert _________________ Arzt für Plastische und Ästhetische Chirurgie, Handchirurgie
Chefarzt der Klinik für Plastische und Ästhetische Chirurgie am Sana Klinikum Hameln - www.dr-allert.de
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