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Verfasst am: 06.04.08, 15:47 Titel: Fremdblut bei OP trotz Eigenblutabnahme?
Hallo,
ich wurde vor einiger Zeit operiert und zuvor war ich bei der Eigenblutabnahme, mein Blut wurde allerdings nicht rechtzeitig zur OP in die Klinik geliefert, nun meine Frage: Darf der operierende Arzt in diesem Fall Fremdblut anwenden oder hätte er den OP-Termin verschieben müssen?
Warum nicht?
es hätte ja auch sein können, daß Komplikationen auftreten, und das Eigenblut viel zu wenig war, was vorhanden gewesen ist.
Ich wüsste jetzt nicht, daß dies ein Grund für eine Verschiebung des OP-Termins ausreichen würde.
Aber ich lasse mich diesbezüglich gerne belehren.
Ich denke das kein Arzt eine OP verschiebt, "nur" weil das Eigenblut nicht da ist. Falls Komplikationen auftreten und das Eigenblut nicht ausreicht, muß sowieso auf Fremdblut zurückgegriffen werden. Oder haben Sie etwas derartiges unterzeichnet, das Sie die Transfusion von Fremdblut nicht wünschen? Es werden die Patienten oftmals nicht mal darauf hingewiesen, das die Möglichkeit einer Eigenblutspende besteht.
Der Arzt ist verpflichtet, primär auf das gespendete Eigenblut zurückzugreifen.
Wenn die OP geplant war, muß sie ggfs. verschoben werden.
Die Spende von Eigenblut dient dem Schutz vor Infektionen mit HIV und Hepatitis, außerdem wird dafür gesorgt, daß wertvolles "Fremdblut" wirklichen Notfällen zu Verfügung steht.
Es ist sicher richtig, daß ggfs. die Eigenblutmenge nicht reicht, aber wenn nur 1 oder 2 Konserven benötigt werden - und diese durch das Eigenblut hätten abgedeckt werden können - dann hat der behandelnde Arzt ein echtes Problem, wenn Infektionen auftreten.
Einzig mögliche Ausnahme aus meiner Sicht: Der Pat. möchte unbedingt den OP-Termin halten und verzichtet (schriftlich) auf die Gabe seines eigenen Blutes.
Mit freundlichen Grüßen
Dr. A. Flaccus _________________ Dr. A. Flaccus
Facharzt für Anästhesie
- Notfallmedizin -
DMF-Moderator
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