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Shunt verrutscht ???

 
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Ratlos76
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Anmeldungsdatum: 07.05.2008
Beiträge: 3
Wohnort: Thüringen

BeitragVerfasst am: 07.05.08, 19:47    Titel: Shunt verrutscht ??? Antworten mit Zitat

Mein Freund hatte 02/07 einen schweren Unfall. SHT III° - generalisierendes Hirnödem mit Hirnwasserstau. Ihm wurde komatös 05/07 ein Shunt(Unikl. DD) eingesetzt. Daraufhin erwachte er aus dem Koma und machte sehr langsame aber stetige Fortschritte, die bis heute anhalten. Er kann mit Hilfe wieder gehen, er isst teilweise selbstständig(die Konsistenzen werden immer fester), ist räumlich orientiert und nicht verwirrt. Altgedächtnis teilweise intakt. Natürlich ist die Liste der Probleme länger: Aphasie und, und, und..... aber wir hoffen weiter und arbeiten daran und ich bin überzeugt davon, das noch einiges zu erwarten ist, weil er auch selber will.

Aber jetzt das: letzten Freitag hatte er einen 1minütigen Krampfanfall -Riesenschreck bei Ergotherapeutin und Papa- Notarzt kam und nahm ihn mit ins KH - jetzt bekommt er Mittel gegen Epi. und es wurde ein CT gemacht. Da man keinen Vergleich hatte(CD mit letzten Aufnahmen aus der Reha ließ sich nicht öffnen) erklärte man uns, das der Shunt an einer Stelle sitzt, wo er nicht hingehört. Man ist sich aber nicht sicher, ob er so dort implantiert wurde. Deswegen hat man sich mit dd in Verbindung gesetzt aber es ist noch keine Antwort da. Werde langsam wahnsinnig - wenn ich daran denke ,das der kopf noch mal....

Mein Freund ist auch sehr schlapp und wirkt müde - er gefällt mir gar nicht. Bis jetzt wurde immer kein Krampfpotential festgestellt. Als Medis bekam er was gegen seine linksseitige Spastik und was gegen übermäßigen Speichelfluss - mehr nicht. Jetzt ist das Mittel gegen den Speichel abgesetzt und es geht auch und er bekommt eben ein mittel gegen Epilepsie.

Ich habe viele Fragen:
Wie kann ein Shunt verrutschen - ist das überhaupt möglich? Wie ist er überhaupt im Gehirn befestigt, dass er an seiner Position verbleibt?
Kann die Müdigkeit auch von dem neuen Medikament kommen oder ist es wirklich der Shunt?
Muss dann der Shunt neu verlegt werden? was sind dann wieder die Risiken - wird er dann schlechter?

Bin ziemlich fertig - will endlich das es aufwärts geht. Wir haben so gekämpft und haben bis jetzt alle schlechten Prognosen hinter uns gelassen.

Würde mich sehr über Antworten freuen

Viele Grüsse
Kathrin
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AnnettLoewe
DMF-Moderator


Anmeldungsdatum: 16.09.2004
Beiträge: 871

BeitragVerfasst am: 09.05.08, 08:44    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Kathrin,
Hut ab vor Ihrer Geduld und Ihrem Durchhaltevermögen!
Da haben Sie alle ja eine Menge mitgemacht im letzten Jahr!
Ich wünsche Ihnen, dass der Shunt nicht gewechselt werden muss und alles wieder "gut" wird!

Ich will versuchen, einige Ihrer Fragen zu beantworten, so gut das eben aus "angelernter Laiensicht" geht:
Mitunter kommt es wohl vor, dass Krampfanfälle erst längere Zeit nach einem SHT auftreten, das muss nicht unbedingt auf ein Problem mit dem Shunt hindeuten, kann aber. Es ist wohl so, dass bei weit über 80% der Patienten nach einer traumatischen Hirnschädigung irgendwann Krampfanfälle auftreten.
Gab es einen Auslöser für den Krampfanfall oder war Ihr Freund vielleicht schon in den Tagen davor irgendwie "komisch"?

Von "Verrutschen" eines Shunts habe ich eigentlich noch nie was gehört. So, wie man mir das damals mit der Implantation erklärt hat, kann ich mir das auch schlecht vorstellen. An der Schädeldecke ist der Shunt jedenfalls fest (bei meinem Freund ist da so ein kleines "Reservoir" unter der Haut, das da fest "eingelassen" ist). Das spitze Ding, was dann zu den Ventrikeln führt, wird bei der Implantation durch das Gewebe geschoben. Auf meine Frage, ob da nich noch mehr kaputt geht oder ob es da auch schon "nicht mehr drauf ankommt", hat man mir erklärt, das Teil wäre so dünn, dass die Zellen eher "beiseite geschoben" würden. Wenn dem aber so ist, dann müsste das Ding eigentlich ziemlich fest sitzen und kann nicht einfach so von selbst verrutschen.

Mein Freund war nach Krampfanfällen, immer wenigstens eine Woche lang total müde und KO. Die genaue Einstellung der antiepileptischen Medikamente dauert in der Regel eine ganze Weile, weil erst ein "Wirkspiegel" im Blut aufgebaut werden muss.Wenn Ihr Freund länger so müde bleibt, kann man vielleicht anregen, dass da noch einmal was an der Dosierung verändert wird.

Allgemein kann man wohl sagen, dass antiepileptische Medikamente auch schlapp machen.Es ist dann immer eine Gratwanderung, sie so einzustellen, dass sie wirken und den Patienten nicht komplett lahmlegen. Was schwierig ist, weil SHT-Patienten ohnehin zu einer gewissen Antriebsarmut und Verlangsamung neigen.

Falls der Shunt neu verlegt werden muss, wird Ihr Freund auch nicht zwangsläufig "schlechter". Vorübergehend im Zuge der OP bestimmt, aber wenn die richtige Druckstufe bestimmt ist, müsste er eigentlich so werden wie vorher. Die Risiken sind eigentlich dieselben wie immer bei einer Hirn-PO (allerdings kenne ich sie nur für einen ventrikulo-peritonealen Shunt): es kann zu Blutungen kommen, sowohl im Gehirn, als auch dann, wenn versehentlich bei der "Unter-Putz-Verlegung" der Leitung ein Gefäß getroffen wird. Wenn sich was infiziert, muss das ganze Teil wieder raus und nach Abklingen der Infektion wieder rein...
Ich würde mir aber darum keine so furchtbar großen Gedanken machen, schon weil das heutzutage "Routineeingriffe" sind und weil es ja ganz ohne Shunt gar nicht geht.

Herzliche Grüße,
Annett Löwe
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Ratlos76
noch neu hier


Anmeldungsdatum: 07.05.2008
Beiträge: 3
Wohnort: Thüringen

BeitragVerfasst am: 09.05.08, 12:53    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Annett Löwe,

vielen Dank für die Antwort - bin jetzt auch etwas entspannter.
Ja das letzte Jahr war der reinste Horror.

Habe vorgestern mit dem Arzt kurz gesprochen und er sagte mir, der Shunt wäre nicht verrutscht - sondern nicht an der Stelle wo er normalerweise hingehört. Deswegen wollte man sich mit DD austauschen, ob der Shunt(VP-Shunt_Ableitung in den Bauch) dort schon so mit Absicht eingesetzt wurde. Wenn er aber dort nicht hin kam ist er ja doch gewandert oder so....Der Arzt ist allerdings auch kein Neurochirurg.
Gibt es denn einen vorgesehen Ort für die Dinger ??-ich hab immer gedacht die kommen dahin wo es nötig ist.
Gestern kamen die Unterlagen an und heute erhofft man sich eine Aussage der Neurochirurgen - wenn die sagen es ist so kommt er morgen noch heim, ansonsten nach DD - wir hoffen natürlich das Beste.

Er war in der Zeit davor nicht komisch - ich fand das er wieder besser geworden ist. Auch am Tag davor(1.Mai) war er gut drauf. Allerdings hat er seit einigen Wochen so seltsame Zucker. Dabei ist er immer zusammengezuckt, so wie wenn man erschaudert. Wir haben uns dabei aber nichts gedacht.

Was erstaunlich ist sind seine Augen. Er hat ja eine Lidheberschwäche - im Bereich dieser Nerven waren Kontutionsblutungen und er hatte Probleme die Augen zu öffnen - sie waren immer nur einen Spalt auf - nach Reduzierung des Spastikmittels öffneten sie sich weiter und jetzt seit dem Anfall ist das Rechte komplett auf und das Linke auch über die Hälfte. Was uns natürlich freut. Kann das auch mit im Zusammenhang des Anfalls stehen? Hat sich vielleicht eine gequetschte Nervenbahn wieder befreit. Kann so ein Anfall auch positive Prozesse auslösen?

Liebe Grüsse + vielen Dank für die Antwort

Kathrin
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Ratlos76
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Anmeldungsdatum: 07.05.2008
Beiträge: 3
Wohnort: Thüringen

BeitragVerfasst am: 10.05.08, 07:59    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo,

mein Freund kommt heut heim. Es ist wohl so wie es ist. Der Shunt wurde so implantiert. Die ganze Verwirrung war umsonst - Gott sei dank. Aber Fragen bleiben trotzdem. Sein Vater hat mit dem Arzt gesprochen und er neigt nicht dazu grossartig nachzufragen oder zu hinterfragen. Mich hätte schon interessiert, warum das KH annahm der Shunt liegt falsch. Warum die Chirurgen ihn dorthin implantiert haben.

Jetzt muss er eben erstmal mit dem neuen Mittel klarkommen und wir warten noch einige Zeit - wenn er so schlapp bleibt muss eben die Neurologin die Dosis verändern. Ich hätte mir schon gewünscht das ihm diese Unfallfolgen(Krampfanfälle)erspart bleiben. Es reicht so schon....

Viele Grüsse
Kathrin
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muffin69
DMF-Mitglied
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Anmeldungsdatum: 20.11.2005
Beiträge: 269

BeitragVerfasst am: 10.05.08, 13:46    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo,

also ich bin der Meinung, das es für einen Shunt keine "übliche" Stelle gibt.

Ich hatte meinen hinter dem rechten Ohr - also der Eintritt in den Schädel war etwa auf der Höhe wo das Ohr anfängt. Er verlief bis zum Ende des Ohrs. Dann kam die Ableitung, die bei mir ursprünglich ins Herz ging.

Diese Ableitung war dann irgendwann mal verschwunden - wohin konnte keiner sagen.
Daraufhin bekam ich eine neue Ableitung - diese ist dann gut 10 Monate nach der Inplantation gerissen. Was mir die Docs aber nicht glaubten.
Erst nach ca 1 Jahr wurde dann eine Shuntprüfung durchgeführt, welche meine Aussage bestätigte.
Und so richtig fest war mein Shunt ja auch nicht, also die Ableitung wandere im Bauchraum umher und stach in die Organe.

Daraufhin - und auch weil der Shunt nicht funktionstüchtig war - wurde mir dann der gesamte Shunt explantiert. Bis heute (fast 10 Jahre) lebe ich nun ohne Shunt.
Und das obwohl mir immer gesagt wurde, das ich bei der Diagnose - Aquäduktstenose -
nie ohne Shunt werde auskommen können!

Wünsche Deinen Freund alles Gute und das er wieder auf die Beine kommt

Gruß
muffin
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