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[schnecke1979]

Hallo,

eine Freundin hat ca. 3 Wochen tgl. 25mg Diazepam eingenommen (wegen dissoziativen Anfällen mit Selbstverletzung). Seit 2 Wochen ist das Medikament abgesetzt, es wurde ziemlich schnell (in 5 Tagen) "ausgeschlichen", jetzt wurde in einer Blutuntersuchung festgestellt, dass der Medikamentenspiegel im Blut bei 1100ng/ml (!!!!!!) liegt. Meine Freundin wiegt ca. 160kg auf 1,70m, sie nimmt noch Antidepressiva, ein Neuroleptikum und einen ACE-Hemmer. Sie hat mir versichert, dass sie kein Diazepam mehr nimmt, ich bin mir nicht so sicher.

Wenn sie tatsächlich keine Tabletten mehr nimmt, wie kann solch ein hoher Wirkspiegel erklärt werden? Könnte es sein, dass der Wirkstoff und die Metaboliten im Körperfett gespeichert werden und nach und nach freigesetzt werden?

Ciao Schnecke1979

[Schnatti]

Hallo,

Sie sind ganz recht in der Annahme, dass irgendwas auf dem langen Ausscheidung vom Diazepam dafür sorgt, dass der Wirkstoff und dessen Metabolite noch recht lange im Körper "nachhallen".
Wo genau die Ursache liegt, ob bei einer Umverteilung in's Fettgewebe, einer allgemein langsamen Ausscheidung oder einer hohen Wiederaufnahmerate nach "vorerstiger Ausscheidung", weiß ich aus dem Stegreif nicht zu sagen - die nachgewiesene Tatsache aber, dass Diazepam nach Gabe sehr lange noch zu wirken vermag, haben Sie aber erstmal richtig so erahnt.

Wenn weitere Recherchen angestellt werden sollen, empfehle ich den Begriff "Halbwertzeit" mit in die Internetsuchen einzubinden.

Nicht zuletzt aufgrund dieser enorm relevanten Eigenschaft ist Diazepam auch heutzutage etwas verpönt.

viele Grüße,
Schnatti