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Verfasst am: 24.06.08, 10:09 Titel: Weggsperrt nach Suizitversuch
Meine Lebensgefährtin hat nach einer Kurzschlußreaktion einen Suizitversuch unternommen.
Nun wird Sie im Klinikum [Namen entfernt] in der Geschlossenen Abteilung festgehalten.Es werden weder Psychologische Aufbauespräche noch sonstige Therapeutische Massnahmen getätigt.Die Patienten werden einfach mit Medikamenten ruhig gestellt damit die Pfleger ihre Ruhe haben.Meine Bekannte hat den Suizitversuch schon wärend der Tat bereut und dies auch dem Arzt berichtet, aber der stellt meine Bekante nur als bekloppt hin. Es wurden meiner Lebensgefährtin sogar die Handcreme weggenommen, da sie sich an der Verpackung verletzen könnte, obwohl im Gemeinschaftsraum offen Messer und Gabel für jeden frei zugänglich rumliegen. Wie passt daß denn zusammen.
Kann ich irgent etwas tun um meine Lebensgefährtin aus dieser Lage zu helfen?
Sollte Sie noch länger in dieser sogenannten Klinik bleiben, kann ich für Ihre Gesungheit nicht garantieren.Ich bin der meinung dass Wegsperren keine Lösung für meine Lebensgefärtin ist.
Sollte ich ev. einen Anwalt einschalten?
Anmeldungsdatum: 11.07.2007 Beiträge: 48 Wohnort: Deutschland - hoher Norden
Verfasst am: 29.06.08, 17:23 Titel:
Hallo @bigman, wie lange hat deine Lebensgefährtin denn ihre Unterbringung bekommen? Ihr Fall müsste nach dieser Zeit wieder geprüft werden. Was Du beschreibst an Maßnahmen bzw. nicht geleisteten Therapien ist leider so.
lieber Gruß Arianrhod _________________ Andere sehen ins Licht; ich schaue ins Dunkel und da ist immer etwas drin.....
Viele Grüße Arianrhod
Hallo,
vieleicht kann ich ein paar deiner Fragen beantworten.
Ich war bisher dreimal (nach Suizidversuch) in einer geschlossenen Station. Außer, dass ich in den ersten Tagen nicht raus durfte, hatte ich eigentlich keine Einschränkungen. Es gab täglich Gespräche mit Psychotherapeuten, Gruppentherapien usw. Es wurde versucht - gemeinsam mit mir - einen Plan auszuarbeiten, wie es weiter gehen könnte. Meine Familie wurde ebenfalls zu Gespräcen eingeladen.
So weit das positive. Das negative war, dass auf dieser Station zu 90 % Alkoholiker auf Entzug waren. Das heißt es war sehr laut, sehr aggresiv und man hatte nirgends Platz für sich und seine Gedanken. Allein dies Aggressivität machte mich schier wahnsinnig und ich wollte so schnell wie möglich wieder weg. Meine Ärztin verstand mein Problem (zu viele Gewalterfahrungen in der Kindheit) und überwies mich anstandslos an eine andere, offene Klinik.
Vieleicht wäre das auch eine Möglichkeit für deine Freundin? Die Alternative gar nichts tun und einfach nach Hause entlassen werden wollen ist nicht gut und kein verantwortungsbewußter Arzt macht da mit. Ein Suizidversuch ist kein Versehen oder dummer Ausrutscher!
.....vieleicht sollte ich noch erklären, warum ich dreimal auf dieser Sation gelandet bin?
Ich war der Ansicht dass dieser dumme Selbstmordversuch lediglich eine Folge von Stress, Überarbeitung und ein paar kleineren Problemen mit meiner Familie war. So zumindest die Version die ich meinem Mann, meinen Kindern und den Ärtzten erzählt habe. Meine Familie hat mir das auch anstandslos geglaubt (sogar mein Mann nach fast 25 jähriger Ehe). Ich wußte dass mehr dahinter steckt - ich wollte Schluss machen aber ich wollte mit niemandem darüber reden weil ich mich für meine Schwäche schämte.
Ich hab natürlich nichts unversucht gelassen um so schnell wie möglich weg zu kommen, ich wollte diese ganzen unangenehmen Fragen nicht beantworten. Ich machte mich lustig über diese offensichtlichen Widersprüche wie z. Bsp. dass Gabel und Messer offen herum liegen aber man nicht mal allein duschen und sich die Haare fönen durfte.........
Heute weiß ich warum das so war. Ich hab dreimal gebraucht um zu begreifen dass Flucht keine Lösung ist. Mein Mann ist immer noch der Überzeugung das alles nur ein Versehen war. Wir sind inzwischen geschieden.
Es handelt sich bei mir tatsächlich um eine sehr gute Freundin von mir. Bei ihr waren es bisher angeblich nur Suizidgedanken bzw. pläne wie sie es machen wollte. In die Tat hat es sie nach ihren eigenen Angaben bisher noch nicht versucht. Sie hat aber panische Angst vor Kliniken, Ärzten... (schweren Unfall überlebt). Sie geht dabei an die "Decke" und würde vermutlich sogar schon dann als suizidgefährdet eingestuft werden, wenn sie nur darüber nachdenken sollte in eine Klinik zu gehen. Lieber möchte sie sterben bevor sie nocheinmal in ein Krankenhaus geht.
Wir (Mann, ich, Geschwister, Eltern) versuchen unser bestmöglichstes ihr diesen ersten Schritt so einfach wie möglich zu machen. Wir wissen bisher nur aus dem Netz was in einer Traumatherapie alles gemacht wird und sind uns einig, dass ihr nur soetwas hilft darüber hinwegzukommen. Die Gefahr mit dem Suizid ist uns bewußt! Wir befürchten, dass wenn sie in ein Krankenhaus muß, sich vorher versucht das Leben zu nehmen. Deshalb ist das nicht ganz so einfach.
Wir möchten hier alle wieder, dass es ihr baldmöglichst wieder besser geht.
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