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Zustände in deutschen Krankenhäusern

 
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Fink
DMF-Mitglied


Anmeldungsdatum: 11.10.2007
Beiträge: 27

BeitragVerfasst am: 08.07.08, 15:25    Titel: Zustände in deutschen Krankenhäusern Antworten mit Zitat

Hallo Forum,

ich erlaube mir einfach einmal, in loser Reihenfolge einige Passagen aus folgendem Thread zu zitieren:

http://www.medizin-forum.de/phpbb/viewtopic.php?t=85270


Mandy3 hat folgendes geschrieben::
Bei mir wurde vor 2 Jahren eine Magenspiegelung mit Sedierung im Krankenhaus vorgenommen. Ich hatte auch niemanden, der mich abholen konnte. 50 Minuten durfte ich dort auf einer Liege verbringen. Dann wurde die Liege gebraucht, und ich musste aufstehen. Ich kann mich daran nur sehr ungenau erinnern. Ich weiß nur, dass ich auf dem Flur auf dem Fußboden lag und mich eine Schwester anschnauzte, ich solle aufstehen. Irgendwie habe ich dann die Treppe gefunden und bin runtergegangen. Dabei bin ich gestürzt und habe mir die Nase und das Kinn aufgeschlagen. So hab ich dann auf dem Treppenabsatz gelegen, und niemand half mir. Es gingen Ärzte und Schwestern vorbei, auch einige Besucher. Ich wurde nur angeglotzt, weil man wohl glaubte, ich sei betrunken.


Henrietta hat folgendes geschrieben::
Hallo,

interessante Diskussion. Auch ich bin alleinstehend.
Als meine Mutter vor einigen Jahren schwer krank auf der Intensivstation lag und ich mir über viele Dinge sorgen machte, sagte mir der leitende Arzt dort: Sie brauchen sich überhaupt keine Sorgen zu machen. wir tun alles Menschenmögliche für Ihre Mutter. Sie kommen ja jeden Tag.'
Auf meine Frage: 'Was wäre, wenn meine Mutter keine Angehörigen hätte?' sagte er: 'Dann wäre sie gar nicht auf der Intensivstation.'
Und im weiteren Verlauf des Gespräches sagte er: 'Wenn Sie wüssten, was wir hier alles sterben lassen.' Er sagte 'was', nicht 'wen'! Ich fragte ihn dann, völlig entsetzt, 'Wenn jemand keine Angehörigen oder sehr gute Freunde hat, die sich für ihn einsetzen können, dann lässt man ihn früher sterben?' Ja, natürlich, sagte er, wir haben ja so schon viel zu wenig Platz.'
Auf meine Frage;' Da gehen sie also den Weg des geringsten Widerstandes' sagte er: 'Natürlich. Wenn man sieht, dass sich niemand um einen Patienten kümmert, dann schaltet man die Geräte sehr früh ab.' 'Auch wenn noch Hoffnung auf Besserung oder Genesung besteht?' - 'Ja'.
'Wird ein solcher Patient auch auf einer normalen Station nicht optimal versorgt?' - 'Man wird ihm sicherlich nicht dieselbe Aufmerksamkeit und Behandlung zukommen lassen wie jemandem, dessen Angehörige jeden Tag kommen'.


Patty1 hat folgendes geschrieben::
In dem Krankenhaus gibt es keinen 'ruhigen Raum.' Die Patienten liegen schon auf den Fluren und in den Aufenthaltsräumen, selbst die frisch Operierten, weil alle Zimmer ständig überbelegt sind.



Kalli hat folgendes geschrieben::
Hallo, Forum!
Ich habe erhebliche Schwierigkeiten, diesen Thread zu verstehen oder zu glauben. In welchem Land und in welcher Stadt soll das alles stattgefunden haben?
Ärzte lassen Patienten unversorgt im Treppenhaus liegen!? Komisch, unterlassene Hilfeleistung kann die Approbation kosten. Alle Flure und Aufenthaltsräume sind belegt? Hat da gerade eine Epidemie stattgefunden?


tricolor hat folgendes geschrieben::
Kalli, das ist deutscher Medizinalltag. Wenn Sie in anderen Foren nachlesen rollen sich Ihnen die Fussnägel hoch, ich meine hier geht es "nur" um Aufsicht.
Ich staune hier auch immer wieder was es nicht alles gibt. Deutschland und Medizin tönt wie ein Entwicklungsland und verfehlte Politik.


Patty1 hat folgendes geschrieben::
Übrigens, ich kenne die englischen Krankenhäuser sehr genau. Hab bei einem englischen Arzt als au-pair gearbeitet. Die medizinische Behandlung an sich ist genau so gut wie in Deutschland, nur gibt es für alle Eingriffe elendig lange Wartezeiten. Was aber in England anders ist, das ist die menschliche Betreuung. Da passiert es nicht, dass eine Patientin 35 Stunden tot im Bett liegt. So geschehen aber in unserem besagten Krankenhaus.
In Deutschland stehen die Apparate im Mittelpunkt, nicht der Patient.


Ich finde solche Machenschaften höchst bedenklich, ja sogar krimninell, unterlassene Hilfeleistung ist bekanntlich strafbar und das ist auch gut so.
Sind derartige Zustände tatsächlich normal in deutschen Krankenhäusern oder handelt es sich um Einzelfälle (was das Geschehen keinesfalls besser macht)? Wird solches Geschehen tatsächlich stillschweigend geduldet? Daß das Gesundheitssytem sehr teuer ist und an allen Ecken und Enden gespart werden muß ist mir klar, aber bisher gab ich mich trotzdem noch der Annahme hin, daß letzlich doch das Menschenleben Vorrang hat.

Fassungslos,
Fink


Zuletzt bearbeitet von Fink am 08.07.08, 22:49, insgesamt 1-mal bearbeitet
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Kalli
DMF-Mitglied
DMF-Mitglied


Anmeldungsdatum: 15.01.2007
Beiträge: 218
Wohnort: NRW

BeitragVerfasst am: 08.07.08, 16:24    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo, Fink!
Ich habe in besagtem thread bereits gesagt, das ich das nicht glauben kann.
Ich würde in dem Fall darauf bestehen, das Ross und Reiter genannt werden.
Ein Arzt, der wildfremden Angehörigen erzählt, das man Alleinstehende einfach mal eben so sterben lässt oder mindestens schlecht versorgt, redet sich um Kopf und Kragen. So dämlich ist ein Arzt normalerweise nicht....
Ärzte, die hilflose Personen im Krankenhausgang liegen lassen...bitte, in welchem Krankenhaus war das? Da kann man dann gleich eine Klage wegen unterlassener Hilfeleistung anstrengen.
Ich bin sicher nicht unkritisch den Ärzten gegenüber, aber das ist mir zu starker Tobak!!!
Kann natürlich sein, das ich das Glück habe, in einer Stadt zu wohnen, wo alles ganz anders und unendlich viel besser ist.
Allerdings wäre ich doch neugierig, was unsere Ärzte hier im Medizin Forum dazu zu sagen hätten.
Mfg, Kalli
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jaeckel
Administrator


Anmeldungsdatum: 15.09.2004
Beiträge: 4711
Wohnort: Bad Nauheim

BeitragVerfasst am: 10.07.08, 09:03    Titel: Antworten mit Zitat

Lieber Kalli,

Zitat:
Ich habe in besagtem thread bereits gesagt, das ich das nicht glauben kann.


und damit liegen Sie richtig. Wir haben in letzter Zeit zahlreiche Hinweise darauf, dass die Anonymität des Internets dazu genutzt wird um gefakte/gefälschte angebliche Fallschilderungen/Erfahrungen zu platzieren. Auch Scheindiskussionen ein und derselben Person mit sich selbst sind so möglich. Wir bemühen uns so etwas möglichst zu unterbinden. Aber es gelingt leider nicht immer.

Solche Charaktere machen sich nicht klar, dass Sie damit den Menschen, die nach Hilfe und Information suchen nicht nur keinen Dienst erweisen. Indem manchmal grob irreführende Behauptungen aufgestellt werden schadet man letztlich dem irregeführten Patienten, der unnötige Ängste hat.

Über die Motivation solcher "Fälscher" kann man nur spekulieren. Eine gesunde Portion Skepsis ist aber sicher notwendig.

Immer wenn Threads in diesem Stil betitelt werden "Zustände in deutschen Krankenhäusern" oder ein bestimmtes pauschales Resümee gezogen werden soll, sollte man sich der Motivation fragen, die dahinter steckt. Das führt in die richtige Richtung. Denn verantwortliche Aufklärung und Pauschalurteile passen einfach nicht zusammen.
_________________
Herzlichen Gruss
Ihr Achim Jäckel
www.medizin-forum.de
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jaeckel
Administrator


Anmeldungsdatum: 15.09.2004
Beiträge: 4711
Wohnort: Bad Nauheim

BeitragVerfasst am: 10.07.08, 17:42    Titel: Antworten mit Zitat

Liebe Leser,

Fink hat folgendes geschrieben::
Ich finde solche Machenschaften höchst bedenklich, ja sogar krimninell, unterlassene Hilfeleistung ist bekanntlich strafbar und das ist auch gut so.


mein Beitrag in Zusammenhang mit diesem Zitat könnte den Verdacht begründen, der Threadersteller wäre ebenfalls ein "Fälscher". Das wollte ich nicht behaupten, war von mir nicht beabsichtigt und inzwischen ist durch PN klargestellt, dass dem nicht so ist.
_________________
Herzlichen Gruss
Ihr Achim Jäckel
www.medizin-forum.de
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