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Verfasst am: 30.07.08, 08:15 Titel: Guten Tag, ich bin der Neue....
Guten Tag,
ich bin der Neue
Mein Geschichte:
Ich hatte Anfang des Jahres einen leichten Schlaganfall. Im Krankenhaus wurde bei einer Blutzuckeruntersuchung ein hoher Zuckerwert festgestellt ( 266 ).
Dies wurde aber von meinem Arzt als Stressbedingt abgetan. Mittlerweile sind die Folgen des Schlaganfalls fast weg. Da ich aber schon seit Jahren bestimmt Syntome aufweise, Harndrang, ständig Durst usw, habe ich mich in einer Diabetologischen Praxis vorgestellt.
Dort wurde ein BZ Test gemacht (400) und der HbA Wert (10,9 ) festgestellt.
Aufgrund meines Übergewichts meinte der Arzt ich wäre ein Typ 2. Blut wurde mir auch noch abgenommen. Beim nächsten Termin teilte mir der Arzt mit meine Antikörper wären erhöht und ich wäre ein Typ1.
Ich habe auch gleich ein "Starterpaket" bekommen ( Stechhilfe und BZ Meßgerät ) und eine umfangreiche Einweisung. Außerdem konnte ich mich gleich zur nächsten Schulung anmelden.
Nun steche ich mich seit knapp 3 Wochen und die Werte sind deutlich runtergegangen ( zwischen 100 -220 ) Leider habe ich jetzt auf einem Auge ab und zu so einen Schleier. Ansonsten sind die Augen ok. Der Diabetologe hat mich auch gleich zum Augenarzt geschickt. Mit dem Augenschleier meinte er das würde sich geben. Das wäre nur am Anfang die Umstellung. Ich bin jetzt erstmal eine Woche Krank geschrieben, weil ich nicht Autofahren soll - das muß ich aber beruflich.
Alles in allem fühle ich mich trotz diesem Schlag ins Kontor ( ich dachte bisher immer: Diabetes ist was für alte Leute) in der Praxis sehr gut behandelt. Wenn ich hier im Forum lese was anderen so passiert ist, habe ich wohl Glück gehabt.
dann mal willkommen im Club! Um die Mitgliedschaft hat sich wohl keiner von uns gerissen, aber beim Lesen durch dieses und andere Foren wird Dir schnell auffallen, dass sich die defekte Blutzucker-Automatik manuell & "kopfuell" erstaunlich gut ersetzen lässt. Das wird Dir umso besser gelingen, je aufmerksamer und systematischer Du mit Messgerät und ausführlichen Tagesaufschrieben beobachtest, wie sich Dein Blutzucker nach welchem Essen und welchem Spritzen und mit welchen Aktivitäten zu welchen Tageszeiten jeweils verhält. Die ärztliche Einstellung kann sich nämlich vor allem beim Autofahren als recht unzureichend erweisen, und zwar auch beim besten Arzt. Denn der hat immer nur ein allgemeines Behandlungsschema, und von dem kann jeder Diabetes sowieso und vor allem auch dann meilenweit abweichen, wenn das tägliche Aktivtätenprofil nicht so einfach sesselpupsmäßig verläuft
Ja, es ist so, dass dicke Leute nicht immer einen sogenannten "Altersdiabetes" haben, sondern auch schon im fortgeschrittenen Alter einen Typ1 entwickeln.
Die Symptome vor der Manifestation sprechen neben den Antikörpern auch dafür.
Was du nun brauchst, ist eine gute Schulung für insulinpflichtige Diabetiker.
Während der ersten Einstellphase ist man nicht unbedingt zum Führen eines Kfz geeignet, da man immer mit Blutzuckerschwankungen und etwaigen akuten Komplikationen rechnen muss. Das weitere Vorgehen wird dir hoffentlich das erfahrene Team in der Schwerpunktpraxis vermitteln. Hier kannst du auch immer fragen nach allgemeinen Erkenntnissen für das Diabetesmanagement. Das optimale Insulinregime kann jedoch individuell sehr unterschiedlich sein.
Allzeit gute Werte! _________________ Mit freundlichen Grüßen
Hans Reuter
Als mein BZ nach meiner Diagnose vor nun gut 17 Jahren von HBA1c 16,5 mit Riesenschritten Richtung normal ging, waren meine Arme plötzlich nicht mehr lang genug für's Zeitunglesen. Brauchte am Schluss ne deutlich andere Brille. Damals hatte ich noch keine Ahnung, dass man den Abstieg aus größeren Höhen gemächlicher angehen lassen und vielleicht auf 2 Quartale strecken sollte. Zum Glück hat's mir in keiner Weise feststellbar geschadet. Nur ärgert mich halt immer wieder, wenn ich an die Zeit zurückdenke, dass mir damals alle den HBA1c um 7 als absolut gesunden Goldstandard verkauft haben. Die 10 Jahre, die ich meinen Organismus damit dann noch belastet hab, wären wirklich nicht nötig gewesen. Zudem wäre mir im ersten Jahr nach meiner Diagnose sehr viel leichter gefallen, gleich bis zum wirklich gesunden HBA1c um 5 mit nahezu gesundem alltäglichem BZ-Verlauf durchzustarten.
Zur Orientierung: Völlig stoffwechselgesunde Menschen wachen mit 60-80 mg/dl auf, erreichen in den ersten 60 Minuten nach einem Essen mit viel Stärke=Zucker (Brot und alles mit Mehl, Kartoffeln, Reis), vielen Obstsorten und selbstverständlich Zucker für ein paar Minuten an die 120 oder kurz darüber, aber praktisch nie über 140, und sind nach 2 Stunden längst wieder zurück bei gesunden um 80.
Die Idee, dass auch Gesunde sehr viel höhere BZ-Werte erreichen können, kommt daher, dass der Diabetes mit sehr viel höheren Werten definiert ist und dass man halt logisch alle Werte darunter als gesund annehmen kann. Sch... nur, dass die miesen Diabetes-Folgen sich nicht an solche Definitionen halten und schon etwa die Hälfte aller zeitnah (nicht so verschleppt wie bei Dir und mir!) diagnostizierten Diabetiker voll ausgebildet plagen
Dass der Typ2 nur ältere Menschen heimsuche, ist ein historisch nachvollziehbar gewachsener und heute längst unhaltbarer Mythos, der viele Betroffene völlig unnötig Gesundheit und Leben kostet. Aber das macht die Standard-Schulmedizin-Therapie mit ihren ungesund hohen Therapiezielwerten bis heute kaum besser.
Also: die defekte BZ-Automatik so ersetzen, dass eine zufällige Blutuntersuchung zu keiner Tageszeit auch nur einen Diabetes-Verrdacht begründet, ist mittelfristig ein absolut erstrebenswertes Ziel
Blutzuckerschwankungen können häufig Sehstörungen verursachen.
Deshalb sollte man auch während der Einstellphase sich keine neue Sehhilfe beschaffen, sondern warten bis sich die Stoffwechselführung stabilisiert hat.
Die Blutglukose ist jedoch kein statischer Wert, sondern unterliegt auch essensunabhängig einigen Schwankungen.
Bei einem LADA , wie du ihn hast , kann mitunter die gleichmäßige Blutzuckereinstellung etwas dauern oder sich schwierig gestalten wegen unregelmäßiger Insulin-Eigensekretion. Deshalb musst du sicherlich etwas Geduld mitbringen. Bist ja schon auf einem guten Weg. _________________ Mit freundlichen Grüßen
Hans Reuter
gestern war ich beim Arzt. Ich hatte 2 Stunden vorher ein Stück Kuchen gegessen und gespritzt. Beim Arzt wurde mir dann plötzlich ganz anders. Weiche Knie ( nicht wegen der Sprechstundenhilfe....) und ein Zittern. Mein BZ wurde gemessen ( 88 ). Da habe ich nur gedacht ...so fühlt man sich also "gesund" an. Da wird maein Körper sich aber noch gewaltig umstellen müssen wenn dies Werte "normal" sein sollen. Übrigens habe ich von meinem Doc gleich Obst und Müsli angeboten bekommen. Danach ging es mir auch gleich wieder besser.
Ja,
wenn der Blutzuckerspiegel von einem hohen Niveau schnell mit Antidiabetika gesenkt wird auf nun ungewohnte Werte, empfinden sehr viele Betroffenen Hyposymptome(Unterzuckerungsserscheinungen), obwohl sie von einer eigentlichen Unterzuckerung
( < 50 mg/dl) noch weit entfernt sind.
Deshalb sollte bei der Einstellung auch sachte vorgegangen werden unter anfänglicher Tolerierung eines höheren Blutzuckerspiegels als der von Fachleuten empfohlenen Zielwerte für Diabetiker:
Nüchtern und vor dem Essen : 80 bis 120 mg/dl.
Nach dem Essen: 1-2 Stunden 130-160 mg/dl bzw. 2 Stunden < 140 mg/dl,
bei einem HbA1c von <= 6,5 %. _________________ Mit freundlichen Grüßen
Hans Reuter
Da wird maein Körper sich aber noch gewaltig umstellen müssen wenn dies Werte "normal" sein sollen.
Dein Körper hat sich bestimmt nicht in wenigen Tagen an den hohen BZ gewöhnt. Also wirst Du ihm mit dem Absenken jetzt auch Zeit lassen müssen.
Dein "Unterzucker"-Erlebnis kann übrigens schon auf einen Zusammenhang weisen, den Du aufmerksamer beobachten solltest: Alles Insulin, was in Dir jeweils aktuell umläuft, verstärkst Du mit Bewegung - schon ganz normales Gehen wie zum Dok oder durch den Supermarkt - in seiner Wirkung um den Faktor 2 und mehr. Dafür musst Du nicht extra Sport machen. Und die selbe Bewegung außerhalb der Wirkzeit des Insulins kann sogar statt für ne BZ-Senkung für nen BZ-Anstieg sorgen.
Wenn Du dich also im Rahmen von ner Stunde bis zwei nach dem "Spritz-Kuchen" auf den Weg zum Dok gemacht hast, hast Du mit der Bewegung verstärkt, was bei Dir vom Insulin grad aktiv war. Und deswegen ist für Dich wichtig zu ergründen, wie lange wie intensiv Dein Insulin bei Dir zu welcher Tageszeit wirkt. Denn das ist von Mensch zu Mensch oft sehr verschieden.
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