Navigationspfad: Home
medizin-forum.de :: Thema anzeigen - Narkose und Mitralklappenprolaps
Deutsches Medizin Forum
Foren-Archiv von www.medizin-forum.de
Achtung: Keine Schreibmöglichkeiten! Zu den aktiven Foren wählen Sie oben im Menü "Foren aus!
 
 SuchenSuchen 

Narkose und Mitralklappenprolaps

 
Neuen Beitrag schreiben   Auf Beitrag antworten    medizin-forum.de Foren-Übersicht -> Anästhesie
Vorheriges Thema anzeigen :: Nächstes Thema anzeigen  
Autor Nachricht
Bea69
Interessierter


Anmeldungsdatum: 22.09.2008
Beiträge: 15

BeitragVerfasst am: 22.09.08, 12:15    Titel: Narkose und Mitralklappenprolaps Antworten mit Zitat

Hallo,
bei mir soll eine Abrassio der GM mit Vollnarkose gemacht werden. Ich habe einen Mitralklappenprolaps (eine leichten lt. Arzt) und oft Herzrassen und Herzstolpern. Gegen Herzrassen nehme ich nur bei Bedarf Betablocker .Ausserdem habe ich einen Blutdruck von manchmal 95/60, selten über 110/70. Ich habe panische Angst vor der Narkose (habe eine generalistierte Angststörung), da ich Komplikationen wg. der Herzgeschichte und dem Blutdruck befürchte. Ich weiß, dass bei Narkose immer ein Risiko besteht, aber welche Auswirkungen kann die Narkose in meinem Fall auf mein Herz und Blutdruck haben?
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
tricolor
DMF-Mitglied
DMF-Mitglied


Anmeldungsdatum: 28.01.2006
Beiträge: 586
Wohnort: CH

BeitragVerfasst am: 22.09.08, 21:59    Titel: Antworten mit Zitat

öhm, ...viele Anästhesisten haben sich ja noch nicht gemeldet.

Ich denke es ist wichtig zu wissen wie schwer dieser Mitralklappenprolaps ist ( an einen leichten glaube ich fast nicht mit der Symptomatik) und ob eine schwere Mitralinsuffizienz dabei mit vorliegt. Die Auswurfsleistung vom Herz würde mich dabei auch noch interessieren.

Wie alt sind Sie und haben Sie noch irgendwelche Nebenerkrankungen.

Die normalen Auswirkungen der Narkose auf Herz und Kreislauf. Es senkt für gewöhnlich Blutdruck und Herzfrequenz. Aber man kann dieser Senkung entgegensteuern mit einfach anderen Medikamenten.

Ich weiss nicht wie ich Sie beruhigen soll. Herzpatienten sind heut zu tage auf der Anästhesie keine Seltenheit. Mittels den zur Verfuegung stehenden Medikamenten kann man heut zu Tage so ziemlich alles auf der Anästhesie ausgleichen. Auch Herzrhythmusstörungen sieht man noch oft.

Sie sollten sich frühzeitig bei Ihrem Anästhesisten melden, damit dieser noch die Gelegenheit hat...ggf weitere Voruntersuchungen durchzufuehren.
VG
tricolor
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Bea69
Interessierter


Anmeldungsdatum: 22.09.2008
Beiträge: 15

BeitragVerfasst am: 23.09.08, 08:06    Titel: Antworten mit Zitat

Vielen Dank für die Nachricht. Ich wollte noch meinen Beitrag ergänzen. Ich bin 39 Jahre alt. Hier Zitat v. d. Befund der Kardiologen vor 4 Jahren:"Supraventrikuläre Tachykardien,grenzwertiger Mitralkappenprolaps des mittleren vorderen Segelanteils. Bei Fahrradergometrie waren damals vereinzelt SVES da. Letzte woche bei BelastungsEKG war Puls bei 170 Schlägen nach 6 Min. bei 75 Watt.
Vor 4 Jahren beim Farbdopler: Keine antagrade Flußbeschleunigung an der Aortenklappe,norm.Flußprofil an Mitral und Trikuspidalklappe,kein Hinweis auf eine bedeutsame Stenose oder Insuffizienz..
Ich hoffe, die ANgaben bringen etwas Klarheit. Mein Arzt meinte, dass bei mir der Veget. Nervensystem sehr empfindlich ist und ich dann it der Herzsymptomatik so reagiere. Der Termin zur der Voruntersuchung ist ein Tag vor der OP.
Noch eine Frage, der Arzt hat mir empfohlen Atenolol jetzt jeden Tag einzunehmen. Geht das auch vor der OP? Oder muß ich die Tabletten vorher absetzen?
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Coza
DMF-Mitglied
DMF-Mitglied


Anmeldungsdatum: 31.10.2005
Beiträge: 343

BeitragVerfasst am: 23.09.08, 11:34    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Bea!

Atenolol ist ein Betablocker und kann und soll regelmäßig eingenommen werden. Auch am Op-Tag. Betablocker bitte nie abrupt absetzen!.

Der geschilderte kardiale Befund würde mir bezüglich der Anästhesie keine Probleme bereiten. Eine Abrasio dauert in der Regel 2 bis maximal 10 Minuten und wird regulär in Maskennarkose (in seltenen Fällen Larynxmaske) durchgeführt (also keine Intubation und über die Maske meist nur Sauerstoff) durch Injektion eines kurzwirksamen Schlafmittels und eines kurzwirsamen Opiats. Ein Opiat wirkt, als in dem Fall positive Nebenwirkung, auch gut gegen zu schnellen Herzschlag (Tachykardie). Ich denke, Sie müssen sich keine Sorgen machen und so gut voruntersuchte Patienten haben wir selten zur Narkose.

Liebe Grüße

Coza
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden E-Mail senden
Bea69
Interessierter


Anmeldungsdatum: 22.09.2008
Beiträge: 15

BeitragVerfasst am: 23.09.08, 20:23    Titel: Antworten mit Zitat

Vielen Dank für die Erklärung, sie hat mich schon sehr beruhigt
Ich war heute bei meinem Hausarzt, da er sehen wollte wie sich der Atenolol auf mein EKG auswirkt. EKG war dann auch OK. Ich soll jetzt jeden Tag die Tabletten nehmen, mein Puls ist dann aber zwischen 50-65 pro Min. Am OP-Tag soll ich sie nicht nehmen , hat er gesagt.
Jetzt bin ich wieder etwas unsicher:
1. wenn ich die Tabletten am OP-Tag nehme und der Puls geht auf 50-65 runter und dann noch Narkose dazu, wie langsam geht dann der Puls ?
2. Wenn ich die nicht nehme, dann bekomme ich wieder Herzrasen mit Puls 120 und dann eine Panik.
Ich nehme eine Hälfte von der 25 mg Tablette am Tag (bis jetzt nur bei Bedarf beim Herzrasen, ab heute soll ich sie jeden Tag nehmen)
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Coza
DMF-Mitglied
DMF-Mitglied


Anmeldungsdatum: 31.10.2005
Beiträge: 343

BeitragVerfasst am: 23.09.08, 20:54    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Bea!

Nirgendwo wird man so gut überwacht wie bei einer Narkose. Ein Puls von 50 ist noch normal und bei noch niedrigeren Puls gibt es auch mehrere medikamentöse Möglichkeiten, gegenzuregulieren.

Am Tag vor der Op findet das Vorgespräch mit dem Anästhesisten statt. Dieser wird festlegen, welche Medikamente Sie am Op-Tag nehmen. Und ich bin mir eigentlich ziemlich sicher, daß er den Betablocker nicht absetzen wird. Ich würde ihn definitiv nicht absetzen, wenn Sie bei mir in der Anästhesiesprechstunde wären Winken.

Viele Grüße

Coza
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden E-Mail senden
Winfried Gahbler
DMF-Moderator


Anmeldungsdatum: 15.09.2004
Beiträge: 1640

BeitragVerfasst am: 24.09.08, 20:50    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo bea69,

im grunde wurde alles schon gesagt.
1. Ohne Rücksprache mit dem Anästhesisten kein Medikament absetzen.
2. Nehmen Sie die verfügbaren Informationen zu Ihrer Vorerkrankung zu dem Aufklärungsgespräch mit.
3. Stellen Sie dem Kollegen die Fragen, die Ihnen wichtig sind.
Grundsätzlich sähe ich kein gravierendes Problem bei einem Mitralklappenprolaps der beschriebenen Art eine Allgemeinanästhesie für eine Abrasio durchzuführen.
Alles Gute für die geplante Op und Anästhesie wünsche ich Ihnen

MfG W.Gahbler
----------------------

Hinweis unter Bezug auf §7(3) der Berufsordnung für Ärzte:
1. Der voranstehende Beitrag ist eine allgemeine Stellungnahme, die, ausgehend von Ihrer Anfrage mit größtmöglicher Sorgfalt verfasst wurde.
2. Bitte wenden Sie Sich unabhängig davon persönlich zur Beratung, Untersuchung und Behandlung an eine Ärztin oder einen Arzt Ihres Vertrauens!
_________________
aus der Gemeinschaftspraxis
Dr.W.Gahbler/F.Becker/Dr.K.Sieben
http://www.schmerzkreis.net
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Bea69
Interessierter


Anmeldungsdatum: 22.09.2008
Beiträge: 15

BeitragVerfasst am: 29.09.08, 13:12    Titel: Antworten mit Zitat

Guten Tag,
ich war heute zur Voruntersuchung im KH. Morgen soll die Abrassio gemacht werden. Der Anästhesiearzt hat mir alles erklärt. Normalerweise nehme ich die Atenolol Tabl .nur wenn ich Herzrasen habe (normal zu Hause Puls OK) Ich soll morgen selbst entscheiden ob ich sie nehme oder nicht. Dann im KH soll ich noch eine Tabl Midazolam [ der Moderator - bitte verwenden Sie keine Handelsnamen - s. Mediquette] bekommen. Als Narkosemittel Propofol. Er hatte mal Bedenken gehabt, ob es nicht zu viel "Gutes" sein wird, meinte dann aber, dass es mit Med. regulierbar wäre. Was halten sie von Midazolam [ der Moderator - bitte verwenden Sie keine Handelsnamen - s. Mediquette], habe mal gelesen, dass es sogar Atemstillstand verursachen kann? Und dann noch mit Atenolol? Reicht es vielleicht nur eine von den Beiden?
Morgen bei der Narkose soll wieder ein anderer Arzt anwesend sein und wahrscheinlich für Fragen was ich machen soll (Tabl nehmen , welche usw?) gar nicht die Zeit ist. Ist Atenolol und Narkose überhaut ok? Was halten Sie von Propofol und meiner Herzgeschichte? Es scheint ein Standart-Mittel in dieser Klinik zu sein.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Coza
DMF-Mitglied
DMF-Mitglied


Anmeldungsdatum: 31.10.2005
Beiträge: 343

BeitragVerfasst am: 29.09.08, 13:51    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Bea!

Midazolam (bitte weiter keine Präparatenahmen nennen, das ist das Medikament, welches bei Ihnen mit D anfängt) dient zur Beruhigung vor der Narkose und sollte in der üblicherweise angewendeten Dosierung keine Probleme machen, insbesondere auch keinen Atemstillstand.

Propofol ist die teuerste Variante, einem Patienten Fett zuzuführen Winken. Ernsthaft: es ist ein gut steuerbares intravenöses Narkotikum.

Also keine Panik, es wird mit Sicherheit alles gut gehen, mit oder ohne Atenolol.

Liebe Grüße

Coza
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden E-Mail senden
Bea69
Interessierter


Anmeldungsdatum: 22.09.2008
Beiträge: 15

BeitragVerfasst am: 02.10.08, 11:35    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo,
ich wollte nur kurz berichten , dass ich alles gut überstanden habe, um Anderen die Angst zu nehmen. Ich habe beide Präparate bekommen und war fast sofort weg. Das aufwachen war nicht so angenehm, da ich eine Panik bekam und zitterte wie verrückt. Sogar der Chefarzt kam nach mir gucken. Nachmittags war ich aber schon wieder zu Hause, bin noch etwas wackelig auf den Beinen , aber die Ängste haben mich einfach "ausgesaugt".
Kann ich vom Krankenhaus einen OP Bericht verlangen (Anästhesie-Bericht)?
Ich würde schon gerne wissen, wie alles verlaufen ist, während ich schlief um bei nächter Narkose etwas ruhiger sein können.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Ela5
DMF-Mitglied
DMF-Mitglied


Anmeldungsdatum: 09.08.2005
Beiträge: 172

BeitragVerfasst am: 07.10.08, 22:08    Titel: Antworten mit Zitat

Hi Bea,
wie schön, dass du alles so gut überstanden hast, ich habs noch vor mir, Ausschabung und Gebärmutterspiegelung auch ambulant.

Ist dir nach der Narkose schlecht geworden? Wie lange warst du insgesamt im Krankenhaus - weisst du, wie lang der Eingriff gedauert hat? Mir wurde gesagt, ich solle mir was zu essen mitbringen, also kann doch die Narkose so tief nicht sein, oder? Bei meiner Leistenbruch-OP durfte ich erst spät abends ne leichte Suppe essen.

LG E
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Bea69
Interessierter


Anmeldungsdatum: 22.09.2008
Beiträge: 15

BeitragVerfasst am: 08.10.08, 09:05    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Ela5,
ich kann Dir leider nicht sagen wie lange der Eingriff gedauert hat, da der Arzt , der im OP war kam mich besuchen, als ich noch benohmen im Aufwachraum lag und da habe ich nicht genu danach gefragt. Man hat mir vorher gesagt, dass es so zwischen 10 und 30 Min dauert (hängt davon ab was genau gemacht wird-ich hatte Polypen).
Nach dem Eigriff war mir nicht übel, aber ich zitterte sehr stark und hatte Angst ob alles gut verlaufen war. Ich war im Op gegen 8:40 , geschlafen habe ich bis ca. 10:30 und um 13:30 bin ich nach Hause gegangen. Essen dürfte ich erst spät nachmittag und nur was leichtes, hat der Arzt gesagt. Zu Hause war mir dann etwas übel, aber das war wahrscheinlich von der extra Portion Antibiotika, die ich bekommen mußte wg. meinem Herz (Prophylaxe)
Es war also alles viel harmloser als ich gedacht hatte. Ich wünsche Dir alles Gute.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Beiträge vom vorherigen Thema anzeigen:   
Neuen Beitrag schreiben   Auf Beitrag antworten    medizin-forum.de Foren-Übersicht -> Anästhesie Alle Zeiten sind GMT + 1 Stunde
Seite 1 von 1

 
Gehen Sie zu:  
Sie können keine Beiträge in dieses Forum schreiben.
Sie können auf Beiträge in diesem Forum nicht antworten.
Sie können Ihre Beiträge in diesem Forum nicht bearbeiten.
Sie können Ihre Beiträge in diesem Forum nicht löschen.
Sie können an Umfragen in diesem Forum nicht mitmachen.


Powered by phpBB © 2001, 2005 phpBB Group
© Deutsches Medizin Forum 1995-2019. Ein Dienst der Medizin Forum AG, Hochwaldstraße 18 , D-61231 Bad Nauheim ,HRB 2159, Amtsgericht Friedberg/Hessen, Tel. 03212 1129675, Fax. 03212 1129675, Mail jaeckel@medizin-forum.de.