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Hypoxämie (Ultraschall, MRT)

 
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Swissmiss
noch neu hier


Anmeldungsdatum: 25.09.2008
Beiträge: 3
Wohnort: Schweiz

BeitragVerfasst am: 26.09.08, 19:00    Titel: Hypoxämie (Ultraschall, MRT) Antworten mit Zitat

Sehr geehrtes Radiologie-Team,

Auf folgende Fragen konnte ich in hiesigen Aerztekreisen leider keine befriedigende Antwort erhalten und hoffe nun auf Ihre Erklärungen:

1) Ist nach einem Anfall akuter Hypoxämie (mit Pupillenstarre und sich dunkel verfärbenden Gliedmassen) eine Hirnschädigung entstanden, liesse sich diese dann unmittelbar nach dem Zwischenfall bereits mittels Schädel-Ultraschall bestätigen??

2) Bestätigt ein späterer Schädel-MRT einen solchen Zwischenfall ("generalisierte cerebrale Hypotrophie mit erweiterten inneren und äusseren Liquorräumen, keine Liquorzirkulationsstörung, keine Raumforderung, keine Mittellinienveränderung, Befunde vereinbar mit Folge einer akuten Hypoxämie"), liesse sich der Zeitpunkt dieses Zwischenfalls dann mittels dieser Bildgebung in etwa grob abstecken?

Ich danke Ihnen im voraus für Ihre Bemühungen und bin gespannt auf Ihre Antwort.
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Dr. A. Flaccus
DMF-Moderator


Anmeldungsdatum: 06.03.2005
Beiträge: 3181
Wohnort: Hildesheim

BeitragVerfasst am: 26.09.08, 19:13    Titel: Antworten mit Zitat

Guten Abend,

ein Schädel-Ultraschall ist meines Wissens nur bei Kindern möglich, wenn die Fontanellen noch nicht geschlossen sind.
Mögliches Zeichen einer Hypoxie könnte eine Hirnschwellung sein - der zeitliche Verlauf ist aber nicht klar definierbar und hängt von vielen Faktoren ab. Eine Hirnschwellung würde man auch ohne Ultraschall anhand der Veränderungen an der Fontanelle bemerken.

Ein später angefertigtes MRT lässt m.E. keinen exakten zeitlichen Rückschluss auf eine Hypoxie zu. Es beschreibt nur Veränderungen, die man zwar zeitlich eingrenzen kann - aber "auf den Punkt" bringen kann man es mit einem MRT auch nicht.

Mit freundlichen Grüßen

Dr. A. Flaccus
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Dr. A. Flaccus
Facharzt für Anästhesie
- Notfallmedizin -
DMF-Moderator
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Swissmiss
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Anmeldungsdatum: 25.09.2008
Beiträge: 3
Wohnort: Schweiz

BeitragVerfasst am: 27.09.08, 08:07    Titel: Antworten mit Zitat

@ alle
und Herrn Dr. Flaccus, mit Dank für Ihre rasche Antwort!

Erlauben Sie mir bitte eine Präzisierung und zwei Zusatzfragen:

Beim betroffenen Patienten handelt es sich in der Tat um ein Kind, welches zum Zeitpunkt der Hypoxie-Anfalls (durch zu spät erkannte Manipulation des Beatmungstubus) sechs Monate alt ist. Die anschliessend durchgeführte Blutgasanalyse dokumentierte einen Abfall des arteriellen pHs auf 6,86 mit einem Anstieg des Co2 auf 25,5 kPa. Laktat 2,0 umol/l. Der unmittelbar nach dem Hypoxie-Anfall durchgeführte Schädel-US zeigte eine unveränderte Hirnparenchymveränderung und keine Hinweise auf eine Blutung.

FRAGE: Liesse sich eine allfällige Hirnschädigung/-schwellung wirklich unmittelbar nach dem Zwischenfall bereits via Schädel US bestätigen, respektive ausschliessen??


Wie bereits erwähnt wurde rund vier Jahre später mittels Schädel-MRT dann doch eine Hirnschädigung festgestellt ("generalisierte cerebrale Hypotrophie mit erweiterten inneren und äusseren Liquorräumen, keine Liquorzirkulationsstörung, keine Raumforderung, keine Mittellinienveränderung, Befunde vereinbar mit Folge einer akuten Hypoxämie").

FRAGE: Wieviel Spielraum lässt eine solche Bestimmung zu, d.h. wäre es z.Bsp. möglich, Rückschlüsse auf den vorerwähnten (und u.W. einzigen) Zwischenfall zu ziehen? In anderen Worten: lässt sich eine Schädigung, insbesondere bei einem Kind, auf einen groben Entwicklungszeitraum (z.Bsp. zwischen Geburt und zweitem Lebensjahr...) eingrenzen?


Im voraus herzlichen Dank für Ihre Antwort und Expertise und freundliche Grüsse.
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Dr. A. Flaccus
DMF-Moderator


Anmeldungsdatum: 06.03.2005
Beiträge: 3181
Wohnort: Hildesheim

BeitragVerfasst am: 27.09.08, 14:38    Titel: Antworten mit Zitat

Guten Abend,

ich bin auf dem Gebiet der Ultraschall-Diagnostik kein Fachmann. Ich kann Ihnen also leider nicht sagen, was man wann eventuell sehen kann.

Ihre BGA beschreibt erstmal nur einen Anstieg des CO2 - wie war denn das pO2 als Zeichen der Sauerstoffversorgung ? Wie war die Sättigung in dieser BGA ?
Wie lange bestand dieser Zustand? (Sekunden / Minuten / Stunden) ?

Insgesamt denke ich aber, das man nach vier Jahren anhand bildgebender Befunde keine Aussage zu einem bestimmten Zeitpunkt in der Vergangenheit treffen kann.

Aber eventuell äußern sich hier ja noch versierte Fachkollegen aus der Radiologie.

Mit freundlichen Grüßen

Dr. A. Flaccus
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Dr. A. Flaccus
Facharzt für Anästhesie
- Notfallmedizin -
DMF-Moderator
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