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Verfasst am: 17.10.08, 17:56 Titel: Vll. wieder auf Intensiv nach OP?
Guten Abend,
Ich hatte in den letzten 3 Jahren 6 Vollnarkosen wegen div. OPs. Zweimali wurde ich danach für 24 Stunden nach der OP auf die Intensivstation verlegt weil laut dem Arzt "mein Kreislauf schlapp gemacht hätte"(was immer das bedeutet). Ich selbst kann mich nur sehr undeutlich daran erinnern, ich wurde irgendwann wach und lag auf der Intensiv. Jetzt steht mir demnächst die nächste OP bevor, ebenfalls in Vollnarkose. Das Narkose-Vorgespräch hat noch nicht statt gefunden. Kann es passieren, dass ich nach dieser OP "sicherheitshalber" auf die Intensiv gelegt werde?
was waren das denn für OP´s, bei denen Sie auf der intensivstation lagen ?
Und was für eine OP ist jetzt geplant ?
Alter, Vorerkrankungen, Grösse, Gewicht, Medikamente ?
Man braucht einiges an Informationen, um auf eine solche Frage vernünftig antworten zu können.
Mit freundlichen Grüßen
Dr. A. Flaccus _________________ Dr. A. Flaccus
Facharzt für Anästhesie
- Notfallmedizin -
DMF-Moderator
Vielen, vielen Dank für die schnelle Antwort. Hier die Details:
Die geplante OP ist eine Aussenbandplastik am re. OSG (das linke wird auch noch folgen) wegen chronischer Instabilität.
Zu mir: w, 20, rauche nicht, trinke selten, keine Drogen, keine Allergien (allerdings reagiere ich paradox auf die meisten Beruhigungsmittelchen, die man gerne vor Narkosen bekommt, weswegen ich diese immer ablehne). 1,77m, 76kg.
Medis: Täglich 2-8 mg Loperamid, dazu z. Zt. 1x tgl 150mg Diclofenacum natricum.
Die erste OP, bei der ich auf der Intensiv landete, war eine Laparatomie wg Ovarialzysten u Verwachsungen beidseitig. OP lief ansonsten gut, im Aufwachraum wurde ich 1-2 mal kurz halbwach, irgendwer sagte was von "Wir verlegen Sie" und dann wachte ich auf Intensiv auf. Kommentar des Arztes dort:"Ihr Kreislauf ist uns ein paar zusammengeklappt, deswegen sind Sie jetzt hier, aber auch nur zur Beobachtung."(oder so ähnlich). Nach 24h war ich wieder auf der normalen Station, alles okay.
Die zweite OP war eine ambulante Zahnop in einer Praxisklinik, alle 4 WHZ mussten raus, in Vollnarkose. OP selbst ok, im "Aufwachraum" (eine Liege, keine Überwachung der Vitalwerte, noch nicht mal ein Pulsoxy!, Narkosearzt guckte zwei mal in 4 Stunden kurz rein, ab und zu eine Schwester) wurde ich (laut Angaben einer Freundin, die mich eigentlich abholen sollte) nicht so richtig wach. Nach knapp 4 (!) Stunden kam der Zahnarzt, der mich operierte hatte, rein (Narkosearzt war schon im wohlverdienten Feierabend), sah, dass ich immer noch nicht wach wurde und veranlasste die erste Blutdruckmessung nach der OP. Der Wert war anscheinend sehr gering, woraufhin er meiner Freundin sagte, dass er jetzt einen Krankenwagen rufen würde, ich sollte wohl besser ins Krankenhaus, zwecks Überwachung meines s. geringen Blutdrucks u. instabilen Kreislaufes. Also ab ins KKH, dort kurzer Check und dann direkt auf die Intensiv. Der Arzt dort sagte mir später mein Kreislauf wäre fürchterlich im Keller gewesen. Nach einigen Stunden durfte ich auf die normale Station, am nächsten Tag gings nach hause.
Ich hoffe, ich konnte Ihnen genug Details liefern.
Die Ursache Ihrer Kreislaufschwäche ist mir nach den Schilderungen nicht ganz klar - zumindest der 2. Eingriff war ja eher "banal".
Was mir auffällt: Warum nehmen Sie Loperamid und Diclofenac als Dauermedikation ?
Könnten Sie dazu noch etwas sagen ?
Nahmen Sie das damals auch schon ?
Gruß
Dr. A. Flaccus _________________ Dr. A. Flaccus
Facharzt für Anästhesie
- Notfallmedizin -
DMF-Moderator
Ihnen geht es ähnlich wie den Ärzten bei den beiden Vorfällen. Es herrschte meistens allgemeine Ratlosigkeit über die Ursache, verbunden mit allgemeinem Rumrätseln-verpackt mit medizinischem Fachblabla
Ich hatte beide Male das Gefühl, dass die Überwachung auf Intensiv nur zur Absicherung gemacht wurde, was mich durchaus nicht stört, mir ist ein übervorsichtiger Arzt lieber als einer, der gerne auch mal was riskiert.
Diclofenac nehme ich erst seit einer knappen Woche, wurde mir vom Orthopäden wegen eines Bänderrisses am re. OSG verschrieben.
Loperamid nehme ich schon seit ca. 4 Jahren wg chronischen Durchfällen.
Loperamid nehme ich schon seit ca. 4 Jahren wg chronischen Durchfällen.
Hier könnte eine Ursache liegen. Eventuell ist Ihr "Volumenhaushalt" immer etwas knapp, d.h.: Ihnen fehlt Flüssigkeit.
Das macht sich dann bei Narkosen negativ bemerkbar, weil fast alle Narkosemittel den Blutdruck zusätzlich senken.
Berichten Sie dem Narkosearzt ausführlich über Ihre Vorgeschichte.
Wird die Loperamid-Dauermedikation ärztlich überwacht ?
Wurde in Sachen Durchfall schon "alles" abgeklärt ?
Mit freundlichen Grüßen
Dr. A. Flaccus _________________ Dr. A. Flaccus
Facharzt für Anästhesie
- Notfallmedizin -
DMF-Moderator
Die Einnahme wird durch meine Gastroenterologin überwacht. Es wurde wirklich schon alles abgeklärt, aber ohne Befund. Das Loperamid "arbeitet" wirklich gut, manchmal bin ich wochenlang durchfallfrei. Da ich viel Sport mache trinke ich täglich 3-4 Liter Wasser, manchmal auch mehr.
Könnte mein "Kreislaufproblem" also einfach durch eine extra Portion Ringerlösung während der OP behoben werden?
Würden Sie mich nach der OP wieder auf die Intensiv legen?
Ihre Fragen kann ich aus der Ferne wirklich nicht beantworten.
Dies wird der Narkosearzt tun, der Sie vor Ort untersucht und aufklärt.
Berichten Sie ihm bitte alles, was Sie auch hier geschrieben haben. Hilfreich sind auch Kopien der alten Narkoseprotokolle, die man in der Regel problemlos anfordern kann.
Mit freundlichen Grüßen
Dr. A. Flaccus _________________ Dr. A. Flaccus
Facharzt für Anästhesie
- Notfallmedizin -
DMF-Moderator
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