Navigationspfad: Home
medizin-forum.de :: Thema anzeigen - Vollnarkose bei Kiefergelenkproblematik
Deutsches Medizin Forum
Foren-Archiv von www.medizin-forum.de
Achtung: Keine Schreibmöglichkeiten! Zu den aktiven Foren wählen Sie oben im Menü "Foren aus!
 
 SuchenSuchen 

Vollnarkose bei Kiefergelenkproblematik

 
Neuen Beitrag schreiben   Auf Beitrag antworten    medizin-forum.de Foren-Übersicht -> Anästhesie
Vorheriges Thema anzeigen :: Nächstes Thema anzeigen  
Autor Nachricht
Androme
DMF-Mitglied


Anmeldungsdatum: 02.08.2008
Beiträge: 22

BeitragVerfasst am: 31.10.08, 19:37    Titel: Vollnarkose bei Kiefergelenkproblematik Antworten mit Zitat

Sehr geehrter Herr Dr. Gahbler,

übernächste Woche werde ich am Auge operiert. Für diese OP ist eine Vollnarkose geplant (Schiel-OP).

Leider habe ich seit längerem Probleme mit meinem Kiefergelenk, sodass ich meinen Mund nicht so weit öffnen kann. Ich kann auch meinen Unterkiefer nicht mehr richtig nach vorn schieben. Am rechten Kiefergelenk ist der Diskus verrutscht. Aus ärzlicher Fachliteratur (Internet) habe ich gelesen, dass die Mundöffnung bei einer Tubuslegung ca. 4 cm groß sein muss.

Meinen Mund kann ich soweit nicht lange offen halten.

Was kann passieren, wenn mein Kiefer unter Narkose länger unter Spannung steht. Ich habe Angst, dass mein Kiefergelenk dann überlastet wird und ich dann eine Kiefersperre oder -klemme bekomme.

Gibt es eine Alternative zur normalen Vollnarkose?

Würde mich über eine Antwort freuen.

Mit freundlichen Grüßen

Androme
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Anästhesieschwester
DMF-Mitglied
DMF-Mitglied


Anmeldungsdatum: 20.05.2007
Beiträge: 200

BeitragVerfasst am: 01.11.08, 13:05    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Androme!

Ich bin zwar nicht Dr. Gahbler, aber ich denke er wird es mir nicht über nehmen wenn ich was zum Thema schreibe Winken

Ist mit Ihnen denn eine Intubation oder eine Kehlkopf- (=Larynx-)Maske abgesprochen? Für die Beatmung während der Narkose gibt es ja mehrere Möglichkeiten.
Für die Intubation braucht man natürlich eine genügend große Mundöffnung, weil ja nicht nur der Tubus, sondern auch das Laryngoskop (ein Hilfsmittel dass die Zunge etwas zur Seite schiebt und eine Lichtquelle besitzt) im Mund Platz haben müssen. Allerdings wird vor jeder Intubation ein Muskelentspannungsmittel gegeben, dass oft eine weitere Mundöffnung ermöglicht als im Wachzustand.
Wäre eine Intubation durch den Mund bei Ihnen tatsächlich nicht möglich, kann man auch über die Nase einen Beatmungsschlauch einführen. Ich weiß aber nicht ob der die Operateure stören könnte, außerdem sind die sog. "nasalen" Tuben je nachdem wo Sie operiert werden, vielleicht nicht oder nciht so schnell zur Hand (z.B. Praxisklinik oder Krankenhaus ohne Mund-Kiefer-Gesichts-Chirurgie).
Zur Not geht auch eine Kehlkopfmaske, bei der ist allerdings kein Schutz vor einatmen von Mageninhalt gegeben.
War das Gespräch mit dem Narkosearzt schon? Was hat er zu Ihrem Problem gesagt? Ggf. suchen Sie sich einen Augenarzt der Belegbetten in einer entsprechend ausgestatteten Klinik hat.

Ich drücke Ihnen die Daumen, dass alles problemlos verläuft.


Gruß

Die Anästhesieschwester
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
blackylein
DMF-Mitglied
DMF-Mitglied


Anmeldungsdatum: 27.01.2007
Beiträge: 275
Wohnort: Schwarzwald

BeitragVerfasst am: 01.11.08, 13:52    Titel: Antworten mit Zitat

Was bisher noch nicht angesprochen wurde: Die Tubuslegung geht nur einige Sekunden. Danach reicht eine Mundöffnung vom Durchmesser des Tubus, was nicht mehr sind wie der Durchmesser ihres kleinen Fingers.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Anästhesieschwester
DMF-Mitglied
DMF-Mitglied


Anmeldungsdatum: 20.05.2007
Beiträge: 200

BeitragVerfasst am: 01.11.08, 14:17    Titel: Antworten mit Zitat

Wenn der Mund nicht aufgeht geht er nicht auf. Wir wissen ja nicht ob die eingeschränkte Mundöffnung auch mit muskulär bedingt ist was sich nach der Relaxierung gibt, oder ob durch einen komplett "verrutschten" Discus die Mundöffnung mechanisch beeinträchtigt wird. Das ändert sich dann auch nach Relaxierung nicht und dann ist es egal ob der Vorgang der Intubation 10 Sekunden dauert oder eine halbe Minute. Es kommt gar nicht so selten vor dass es heißt "wenn der Patient relaxiert ist ist das kein Problem" und wir dann notfallmäßig eine fiberoptische Intubation richten mussten weil es eben doch ein Problem war...


Gruß

Die Anästhesieschwester
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
blackylein
DMF-Mitglied
DMF-Mitglied


Anmeldungsdatum: 27.01.2007
Beiträge: 275
Wohnort: Schwarzwald

BeitragVerfasst am: 01.11.08, 14:47    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
Meinen Mund kann ich soweit nicht lange offen halten.


NAch diesem Satz gehe ich davon aus, daß eine größere Mundöffnung möglich ist, aber eben nur kurzzeitig bei vollem Bewußtsein, und längere verursagen große Schmerzen.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Anästhesieschwester
DMF-Mitglied
DMF-Mitglied


Anmeldungsdatum: 20.05.2007
Beiträge: 200

BeitragVerfasst am: 01.11.08, 16:16    Titel: Antworten mit Zitat

Vielleicht sollten wir einen Experten aus dem Forum für Mund-Kiefer- und Gesichts-Chirurgie hinzuziehen... Winken Der kann uns sicher mehr sagen zum Verhalten vorgeschädigter Kiefergelenke unter Vollnarkose...


Gruß

Die Anästhesieschwester
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Androme
DMF-Mitglied


Anmeldungsdatum: 02.08.2008
Beiträge: 22

BeitragVerfasst am: 01.11.08, 17:16    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo,

vielen Dank erst einmal für die vielen Hinweise. Smilie

Es ist so, dass ich noch kein Gespräch mit dem Narkosearzt hatte. Dies wird in der MHH einen Tag vor der Op stattfinden. Ich bin immer davon ausgegangen, dass dort schon die richtige Methode gefunden wird für die Narkose. Geplant war bisher eine Vollnarkose.

Allerdings habe ich mich dann wegen meiner Kiefergelenkproblematik doch etwas mehr damit beschäftigt. Ich hatte vor einem halben Jahr nach einem etwas ausgeprägtem Gähnen Probleme, meinen Mund wieder richtig zu schließen. Nachdem ich mich dann abgelenkt und entspannt hatte, ging es wieder. Allerding hatte ich bei jeder kleinsten Kieferbewegung, die nicht einer "normalen" entsprach (z. B. eine Drehung es Kopfes nach links oder eine Kieferbewegung nach links oder rechts) wieder das gleiche Problem. Mund öffnen oder richtig kauen war eine Katastrophe.

Bin dann zum Kiefernorthopäden. Dieser meinte, nachdem er meinen Kiefer abgetastet hatte, dass ich eine fortgeschrittene Arthrose hätte (ich bin 47 J.) und meine Gelenkköpfe wären gar nicht mehr tastbar. Weiterhin meinte er er können mir nicht helfen, damit müsste ich leben. Auf mein akutes Probelm ist er nicht eingegangen. Ich sollte nur keine harten Lebensmittel zu mir nehmen. Ich konnte nicht mal eine Banane abbeissen und zerkauen. Die habe ich mir in den Mund gestopft und mit dem Gaumen kleingedrückt. Ich hatte im ganzen Mund das Gefühl als würde ich Muskeltraining betreiben, so ist es oft jetzt noch.

Dann bin ich zu meiner Zahnärztin, diese hat mir KG verschrieben. Leider war die Therapeutin nicht so ausgebildet, wie ich es erwartet hatte. Sie hat somit nur Massagen von außen vorgenommen. Sie meinte dass der Diskus wohl verrutscht ist. Meine Zahnärztin hatte mir aber erkärt, dass die Muskeln auch im Mund ertastet und massiert werden etc. Jedenfalls hat das nicht viel gebracht. Ich habe mir dann ein Buch über Spiraldynamik für den Kiefer gekauft (mit CD). Die dort aufgeführten Übungen habe ich dann jeden Tag gemacht. Eine gewisse Besserung ist im Laufe der letzten Monate eingtreten. Aber ob das durch die Spiraldynmik gekommen ist, kann ich nicht sagen, ich habe sie dann nicht mehr regelmäßig gemacht sondern einfach aufgepasst wie ich kaue usw.

Ich kann meinen Mund zwar wieder 2-3 cm. öffenen, aber dann knackt es rechts so, als wäre ein Widerhaken im Gelenk über den ich gerade gerutscht bin. Und den Unterkiefer kann ich nicht mehr richtig nach vorn schieben. Früher hatte ich auch ein Knacken, aber das war irgendwie anders, es war kontrolierbar und scheuerte nicht auf dem Knochen. Ich werde auch mit dieser Sache mich in die MHH begeben. Allerdings möchte ich erst mal die Augenoperation hinter mich bringen.

Ich habe dieses Thema jetzt auch in der Kiefernorthopädie gepostet.

Vielleicht kann hier aber doch noch jemand etwas zum Thema mitteilen. Ich würde mich jedenfalls sehr freuen. Lachen

LG
Androme
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Anästhesieschwester
DMF-Mitglied
DMF-Mitglied


Anmeldungsdatum: 20.05.2007
Beiträge: 200

BeitragVerfasst am: 01.11.08, 17:24    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Androme,

ist zwar jetzt etwas off topic, aber kannst du mir den Titel von dem Buch mal geben?
Danke.


Gruß

Die Anästhesieschwester
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Winfried Gahbler
DMF-Moderator


Anmeldungsdatum: 15.09.2004
Beiträge: 1640

BeitragVerfasst am: 01.11.08, 17:58    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Androme,

an sich hat Ihnen "Anästhesieschwester" schon alles geschrieben, was dazu zu sagen ist. Aus meiner Sicht ist eine Intubation für eine geplante Augen-Operation nicht zwingend erforderlich. Aber das muss eben der Kollege/In mit Ihnen besprechen und entscheiden, de die Narkose dann durchführen wird.
Ich kann Sie allenfalls noch auf diese Seiten hinweisen:
http://www.netdoktor.de/ratschlaege/untersuchungen/vollnarkose.htm
http://www.hypnosratgeber.de/
http://www.patienteninfoserver.de/cms/index.asp?bda
http://www.schmerzkreis.net/info_narkose.html

Alles Gute für die geplante Op und Anästhesie wünsche ich Ihnen

MfG W.Gahbler
----------------------

Hinweis unter Bezug auf §7(3) der Berufsordnung für Ärzte:
1. Der voranstehende Beitrag ist eine allgemeine Stellungnahme, die, ausgehend von Ihrer Anfrage mit größtmöglicher Sorgfalt verfasst wurde.
2. Bitte wenden Sie Sich unabhängig davon persönlich zur Beratung, Untersuchung und Behandlung an eine Ärztin oder einen Arzt Ihres Vertrauens!
_________________
aus der Gemeinschaftspraxis
Dr.W.Gahbler/F.Becker/Dr.K.Sieben
http://www.schmerzkreis.net
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Androme
DMF-Mitglied


Anmeldungsdatum: 02.08.2008
Beiträge: 22

BeitragVerfasst am: 02.11.08, 15:18    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo,

vielen Dank Herr Dr. Gahbler für die Infos.

Das Buch, welches ich mir für die Kiefergelenkübungen gekauft habe heißt:

Entspannter Kiefer - schmerzfrei und beweglich - von Christian Larsen. Christian Larsen hat aus dieser Reihe für den ganzen Körper Buchangebote (mit DVD).

LG
Lachen Androme
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Beiträge vom vorherigen Thema anzeigen:   
Neuen Beitrag schreiben   Auf Beitrag antworten    medizin-forum.de Foren-Übersicht -> Anästhesie Alle Zeiten sind GMT + 1 Stunde
Seite 1 von 1

 
Gehen Sie zu:  
Sie können keine Beiträge in dieses Forum schreiben.
Sie können auf Beiträge in diesem Forum nicht antworten.
Sie können Ihre Beiträge in diesem Forum nicht bearbeiten.
Sie können Ihre Beiträge in diesem Forum nicht löschen.
Sie können an Umfragen in diesem Forum nicht mitmachen.


Powered by phpBB © 2001, 2005 phpBB Group
© Deutsches Medizin Forum 1995-2019. Ein Dienst der Medizin Forum AG, Hochwaldstraße 18 , D-61231 Bad Nauheim ,HRB 2159, Amtsgericht Friedberg/Hessen, Tel. 03212 1129675, Fax. 03212 1129675, Mail jaeckel@medizin-forum.de.