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wie komme ich raus aus diesem Loch???

 
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funbiker
Interessierter


Anmeldungsdatum: 20.11.2008
Beiträge: 7

BeitragVerfasst am: 21.11.08, 01:51    Titel: wie komme ich raus aus diesem Loch??? Antworten mit Zitat

Hallo an alle,ich möchte im folgenden mal meine Situation schildern:ich bin ein 49-jähriger Mann,Ich bin seid vielen Jahren glücklich verheiratet und zog noch vor der Wende als"Ausreisekandidat"nach Süddeutschland,wo wir mit userem nun schon flügge gewordenem Kind auch heute noch leben.
Man fühlte sich eingeengt,reglementiert,bevormundet und stieß permanent an Grenzen,wenn man sich wie auch immer entwickeln wollte.
Da wir nicht gewillt waren,uns in die geforderten politischen Richtungen zu verbiegen,stellten wir einen Ausreiseantrag,welchen nach langen Querelen endlich stattgegeben wurde
.Nach so einigen Umzügen wurden wir so mehr oder weniger in einem kleineren Ort in unmittelbarer Nähe einer schönen Süddeutschen Stadt seßhaft,wobei sich das Gefühl für"Heimat"bis heute noch nicht eingestellt hat und wie ich denke,auch nicht einstellen wird.
Zu Fremd ist einem die Eigenart der hier lebenden Menschen,zu Geldorientiert Ihre Lebensinhalte,und Fremden gegenüber ist man in diesem Landstrich auch etwas sehr skeptisch
.Eine Gaststätte mit 50 Tischen,an denen 50 Menschen alleine sitzen,das beschreibt in etwas übertriebener Form zumindest in ländlichen Bereich den hier existierenden Sinn für Gemeinsamkeit.
Dienstlich haben wir hier eine gute Existenz,das wäre in dieser Form in der Gegend,aus der wir ausgereist sind nicht oder zumindest nur mit ziemlichen finanziellen Einbußen möglich.
Wir haben uns hier einen Freundeskreis aufgebaut,der uns jedoch aus verschiedenen Gründen immer fremder wird,so das es nur noch sehr gelegendliche Treffen gibt,die uns auch beide nicht mehr bereichern.Wir sind also in einer Sackgase angekommen.
Wir Interessieren uns für viele Dinge und müssen leider feststellen,das die Interessen dieser"Freunde"zusehens flacher,gemainstreamter und für uns nicht mehr nachvollziehbarer werden
.Leider trifft das auch oft auf neue Leute zu,vieleicht ist auch unser Anspruch an andere zu hoch,ich weiß es nicht.
Aus diesen Gründen entschlossen wir uns,wieder zurückzugehen,was leider durch eine Ablehnung meines Versetzungswunsches innerhalb meiner Firma (nach 19 Jahren Betriebszugehörigkeit ein lakonischer 3-zeiliger Computervorgefertigter Ablehnungsbrief )vereitelt wurde.Dem Ganzen ging auch noch eine Eigenbedarfskündigung unseres Vermieters voraus,was den Wunsch,zurückzugehen verstärkte.
Ich beobachte schon seid ca.1 Jahr folgende Symptome an mir:ich als ehemals extrem Unternehmungslustiger,sportlicher Mensch werde zunehmend lustloser,antriebsloser,kann mich zu Sport nur mit großer Mühe aufraffen,es kommt mir alles so flach,sinnlos und leer vor.Aus diesem Grund ertappe ich mich auch häufig dabei,das ich neuen Kontakten aus dem Weg gehe und lieber alleine oder mit meiner Frau etwas unternehme.
In letzter Zeit bin ich oft extrem abgeschlagen,traurig und depressiv,was auch den Sommer hindurch anhielt,also nicht Herbsbedingt ist.
Wenn ich im Ausland bin,geht es mir sehr gut,das Kennenlernen der Sitten und Bräuche,das erwandern und betrachten fremder Landschaften und Städte tut mir sehr gut.Kann es sein,das mich unser Land krank macht,ich weiß es nicht.Überall nur noch Mainstream,gnadenloser Kommerz,,geklonte Titelbildkopien von Frauengesichtern,Unterwürfigkeit bis zur Selbstaufgabe beim Arbeitgeber,nur um "fortzukommen" oder "den Arsch an die Wand zu kriegen",da gabs ja -das muß hier mal gesagt werden-im Osten mehr Individualität und eigene Meinungsäußerung mit allen daraus resultierenden Folgen.Diese Erkenntniss setzt sich immer mehr bei mir durch.Ich bin kein Schwarzmaler,aber ich laufe sehenden Auges durch die Gegend,und was ich sehe,kann -glaube ich-auch kein Psychotherapeut beseitigen.Die Therapie kann doch nur darauf hinauslaufen,die herschenden Verhälnisse zu aktzeptieren oder wegzuschauen,beides für mich keine annehmbaren Lösungen.
Auf jeden Fall bin ich fast nur noch depressiv und sehr an einer Beendigung dieses Zustandes Interessiert,da auch meine Frau darunter leidet und meine Lebensqualität-wenn man überhaupt noch von einer reden kann-sehr leidet.
Ich habe einfach keine Kraft mehr für den bevorstehenden "Zwangsumzug",da sich auch dadurch die Situation nicht wirklich ändert.
Ich habe Angst,wieder extrem viel Energie in etwas zu stecken,was den Aufwand nicht lohnt,das haben wir in der Vergangenheit schon genug gemacht.
Entschuldigung für die vielen Zeilen,aber ich mußte mir das alles mal von der Seele schreiben,wer meine Computerschreibkenntnisse kennt,weiß,was das für mich bedeutet.Gebt mir einen Tip,was soll ich machen,zu einen Psychater gehen oder eine Psychotheraphie machen,bitte helft mir weiter!!!
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HappyBirth
DMF-Mitglied


Anmeldungsdatum: 16.08.2007
Beiträge: 83

BeitragVerfasst am: 21.11.08, 09:38    Titel: Antworten mit Zitat

Psychotherapie wäre gut, und zwar eine, die geeignet wäre, Dein ganzes bisheriges Leben von Grund auf zu hinterfragen, einschließlich der frühkindlichen Ereignisse, die einem als Erwachsener nicht ohne weiteres bewusst sind.

Solch eine Therapie liefe nicht daraus hinaus, die von Dir wahrscheinlich sehr realistisch beschriebenen entsätzlichen Verhältnisse in Deiner Umgebung zu akzeptieren, im Gegenteil. Bevor aber sich dagegen etwas Sinnvolles unternehmen läßt (wobei ein Ortswechsel an der inneren Situation gewöhnlich nichts ändert), braucht man Klarheit über sich selbst, sowohl hinsichtlich seinen eventuellen Probleme als auch den wenn, dann darunter verschütteten eigenen Möglichkeiten/ naturgemäßen Anlagen, Talente, physio-psychisch-geistige "Potenz").
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Menschin
DMF-Mitglied
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Anmeldungsdatum: 11.07.2008
Beiträge: 114
Wohnort: Deutschland

BeitragVerfasst am: 21.11.08, 21:19    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo lieber funbiker,

für mich sieht das nach einer tiefen Einsamkeit aus, Euch fehlen die engen sozialen Kontakte der Heimat, das blinde Verstehen ohne Worte, das Zusammengehörigkeitsgefühl von Mitmenschen. Das kann ich gut verstehen, aber vorsicht bei der Suche danach; auch im Osten sitzen an 50 Tischen mitlerweile je ein Mensch...

Die sichere dienstliche Position ist nicht alles.

Eine gewisse Selbstfindung kann die eigene Intuition das Richtige zu finden stärken.

Insofern stimme ich HappyBirth absolut zu.

Viel Erfolg,

wünscht Menschin
_________________
Vertrauen ist das Gefühl, einem Menschen sogar dann zu glauben, wenn man weiß, dass man an seiner Stelle lügen würde.
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heidu
DMF-Mitglied
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Anmeldungsdatum: 04.11.2006
Beiträge: 386

BeitragVerfasst am: 22.11.08, 19:44    Titel: Antworten mit Zitat

hallo fanbiker,

sie müssen selbst herausfinden, wo sie sich wohlfühlen und zufriedenheit
entwickeln könnten.

ihr gehirn ist in der lage eine erfolgreiche strategie zu entwickeln und die
auch umzusetzen.

rückzug in die alte heimat löst ihr problem nicht wirklich.
kann leicht sein, dass sie dort wieder ein fremder sind nach all den jahren.

würde mich in ihrer firma umhören, welche versetzungsmöglichkeiten in
andere orte gegeben sind. oder ganz was neues suchen.

jedoch so weitermachen bedeutet rückschritt, depression, verzweiflung und
lähmt die kraft für eine veränderung. da wird therapeutische hilfe nötig.

hatte mal einen traumjob in einer kleinstadt, landschaftlich schön.
trotz bester kontakte zu arbeitskolegen, gute bezahlung, bin ich dort nicht
wirklich angekommen.
die menschen waren zwar freundlich. jedoch nur auskunft- und hilfsbereit
zu leuten ihres stammes.
als ich einen von ihnen aus dem wasser zog, hat man mir schriftlich dafür
gedankt!!
da habe ich deutlich gefühlt, du bist keiner von ihnen und wirst es auch nie.
versuch reine zeitverschwendung.

die veränderung hat mir gut getan. wäre da auf dauer auch krank geworden.

heimat ist für mich da wo ich mich wohlfühle.

wünsche ihnen und ihrer frau, die kraft für einen neuanfang mit all seinen schwierig-
keiten, immer noch besser als das was sie jetzt ertragen müssen.

gruss rudi
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funbiker
Interessierter


Anmeldungsdatum: 20.11.2008
Beiträge: 7

BeitragVerfasst am: 22.11.08, 20:27    Titel: Danke für die Resonanz!!! Antworten mit Zitat

Guten Abend,ich möchte mich bei allen,die mir geantwortet haben bedanken.
,
Wir sind im Moment auf Wohnungssuche(mehr von meiner Frau forciert-aber bei einer Eigenbedarfskündigung mit jetzt noch 5 Monaten Frist läuft die Zeit so langsam davon).

Das Problem auch hierbei ist: Ich weiß nicht,ob es der richtige Weg ist,da sich am Umfeld-wir würden ca.30 km wegziehen-nichts wirklich ändert.

Einige haben schon Recht ,warscheinlich bin ich zu blockiert,um die positiven Dinge zu sehen.

Es ist eine Sch....situation,dieser Zeitdruck in meiner jetzigen Lage,wo mir irgendwie jede Entscheidungsfähigkeit fehlt.Ich bin ständig am grübeln,aber das bringt mich leider absolut nicht weiter.
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heidu
DMF-Mitglied
DMF-Mitglied


Anmeldungsdatum: 04.11.2006
Beiträge: 386

BeitragVerfasst am: 23.11.08, 19:11    Titel: Antworten mit Zitat

hallo funbiker,

überlassen sie doch einfach die entscheidung ihrer frau.
frauen haben meist mehr gefühl für die richtige entscheidung.

setzen sie sich doch nicht selber unter druck. grübeln sie nicht.

freuen sie sich auf ihre neue Wohnung, 30 km sind besser als 30 m.

viel glück bei der suche.

gruss rudi
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