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Verfasst am: 14.09.05, 13:35 Titel: Krampfanfall bei erster Akupunktur
Hallo!
Ich hatte heute meine erste Akupunktur. Ich ging wegen Nacken- und Kopfschmerzen zum Orthopäden, dieser hat eine Fehlstellung der Halswirbelsäule aufgrund von Verspannungen festgestellt. Zur Entspannung der Muskeln bekam ich dann die Akupunktur. Der Arzt setzte insgesamt 14 Nadeln in Arme, Rücken, Kopf und Hand. Während er das tat, erklärte er mir, dass die Nadeln bei mir Blockaden und verspannungen lösen sollten. Es könne vorkommen, dass ich mich während oder nach der Behandlung schlaff und müde fühlte, ich solle mich einfach entspannen.
Als die Nadeln gesetzt waren und er die Kabine verliess, spürte ich etwas, das ich nur als innere Erleichterung beschreiben kann, ich seufzte einmal und hatte das Gefühl, dass tatsächlich irgendeine innere Blockade gelöst war. Ich war ruhig und entspannt und hatte keinerlei Angst.Dann merkte ich allerdings, dass mein Kreislauf immer weiter absackte, mir wurde zuerst schwindelig, dann sah ich immer unschärfer. Ich konnte gerade noch nach der Schwester rufen.
Das Nächste, woran ich mich erinnern konnte, war dass eine Reihe von Ärzten und Schwestern um mich herumstanden, sie zogen mir die Nadeln aus dem Körper und sprachen von einem Krampfanfall. Sie fragten noch, ob ich Epilepsie habe. Ich habe keine bekannte Epilepsie, aber da meine Frau unter epileptischen Anfällen leidet, kann ich mir nun gut vorstellen, wie ich ausgesehen haben muss. Ich hatte laut Angaben der Schwester verdrehte Augen und zuckte krampfartig.
Nachdem mein Kreislauf sich normalisiert hatte, ging es mir wieder sehr gut, ich möchte fast sagen besser als vorher. Ich kann mich noch erinnern, dass ich beim Aufwachen noch einen Lärm in meinem Kopf vernahm, als befände sich eine ganze Menschenmenge in meinem Kopf, die durcheinander redete. Nachdem meine Herz-Kreislauf-Funktionen sich normalisiert hatten, wurde ich ohne weiteres entlassen. Morgen soll ich noch einmal zur Kontrolle kommen, ob es meinem Kreislauf gut geht. Ich kann sogar die Akupunktur fortsetzen, wenn ich das will.
Es soll sich dabei um eine erdrutschartige Entladung von Spannungen und Blockaden gehandelt haben, die sich in mir angestaut hatten. Der Kreislaufzusammenbruch habe dann zu dem Anfall geführt. Momentan fühle ich mich ganz gut, bis auf die Angst, der Anfall könnte sich wiederholen, aber ich denke, das ist wohl normal.
Nun meine Fragen:Hat schon jemand Erfahrung mit einer derartigen Auswirkung der Akupunktur? Ist das schon einmal jemandem passiert? Ist das wirklich verhältnismässig harmlos? Kann Akupunktur so etwas wirklich auslösen bzw. ist es möglich, dass etwas derartig dramatisches in mir feststeckte, das dann von der Akupunktur gelöst wurde? Kann ich die Akupunktur bedenkenlos fortführen oder muss ich Angst haben, dass sich das wiederholt?
Ziemlich viele Fragen, aber das war auch ein achterbahnartiges Erlebnis heute...
Erst einaml war es unverantwortlich einen Patienten, der zum ersten Mal zu einer Behandlung kommt alleine "liegen zu lassen".
Orthostatische Dysregulationen (Kreislaufprobleme) sind keine Seltenheit bei der Akupunktur, besonders sehe ich die bei Männern und wenn im Nackenbereich genadelt wird und sind eine bekannte Nebenwirkung der Akupunktur.
Einen Krampfanfall habe ich bereits bei zwei Patienten gesehen während meiner Ausbildung. Von einer Mitschülerin wussten wir, dass sie Epilepsie hatte und sie bekam einen einzigen Anfall in einer ihrer vielen Akupunktursitzungen.
Einer anderen Patientin, die Fibromyalgie hatte, reagierte auch einmal mit solch einem Anfall. Wir schickten Sie zu einem Neurologen. Bei weiteren Anwendungen gab es keine Probleme.
Der Orthopäde sollte erfahren genug sein, Ihnen mit Ihren Fragen weiterzuhelfen und Sie gegebenenfalls zu einem Kollegen zu überweisen. _________________ Mit freundlichem Gruß
Julia Busching
Master of Science in Oriental Medicine (USA), Heilpraktiker Koblenz
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