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Gast H
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BeitragVerfasst am: 25.02.07, 14:56    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo,

zur Ausgangsfrage:

Seit relativ kurzer Zeit gibt es hier

http://www.aerzte-bewerten.de/

einen Ansatz zum angesprochenen Problem.

Eine Kommentierung, ob das gut, schlecht oder ungeeignet ist, kann ich mangels Erfahrung mit dieser Seite nicht vornehmen. Ferner bin ich mir nicht sicher, ob die Veröffentlichung dieses Links ein Problem darstellt (ein kommerzieller Anbieter im Sinne einer wirtschaftlichen Bereicherung scheint es ja nicht zu sein), ggf. bitte Info oder Abänderung durch Moderator.

Es werden auf jeden Fall nur die drei Kriterien "Praxiszustand", "Arzthelfer" und "Arztqualität" abgefragt, die Bewerter werden neutral gehalten (was allerdings auch die Möglichkeit bietet, sich als Arzt selbt gut zu bewerten Winken ). Ein Mitsenden verbaler Verunglimpfungen o.ä. ist aufgrund des Notensystems ausgeschlossen, ferner darf jeder registrierte Nutzer nur 1 Bewertung pro Quartal abgeben, was widerum die Realitätsnähe der Noten steigern soll - scheint also recht seriös zu sein.

Sicherlich kann man den Einwand verstehen, dass der jeweilige Eindruck der Praxis subjektiv anders ausfällt. Bei einer großen Zahl von Bewertungen (und nur dann macht so eine Seite Sinn) besteht m.E. jedoch wenigstens ein Ansatz, die besonders schwarzen Schafe herauszufiltern. Es ist im Grund genommen ähnlich wie bei den vielen Urlaubshotel-Bewertungsseiten; frustrierte Urlauber -aus welchem Grund auch immer- können den Durchschnitt verfälschen und die Hoteleigner können sich ihre Noten selbst wieder "verbessern". Nur bei einer großen Zahl möglichst neutraler Bewertungen entsteht ein halbwegs aussagefähiger Wert.

Was halten die anderen hier (gern auch die Ärzte) übrigens von solchen Bewertunsgseiten, würde mich interessieren.
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Susanne.Reuter
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Anmeldungsdatum: 21.05.2005
Beiträge: 3513

BeitragVerfasst am: 25.02.07, 22:27    Titel: Antworten mit Zitat

Ich finde so eine Bewertungsseite nicht sinnvoll bzw. zweckmässig. Ich glaube, dass sehr viel davon abhängt ob man einen guten Draht zu seinem Arzt hat. Ob man ihm vertrauen kann und eben "auf einer Wellenlänge" liegt. Davon hängt m. E. auch sehr stark ab, ob eine Behandlung Erfolg hat. Und das ist sehr individuell.

Ob ein Arzt fachlich kompetent ist, kann ein "normaler" Patient - glaube ich - gar nicht beurteilen. Wie und woran will man das messen? Und dann ist man in eigener Sache vielleicht auch befangen.

Man kann (vielleicht durch umhören) eine Vorauswahl treffen, um dann zu prüfen, ob man sich selbst in einer Praxis / bei einem Arzt gut aufgehoben fühlt. Ich glaube, dass das Internet dafür nicht die richtige Möglichkeit bietet

Susanne
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Gast H
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BeitragVerfasst am: 25.02.07, 23:29    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Susanne.Reuter,

danke für Ihre schnelle Reaktion. In den meisten Punkten bin auch voll Ihrer Meinung, das Internet wird eine Mensch-zu-Mensch-Kommunikation nie ersetzen können.

Ihr Einwand, dass ein normaler Patient die Arztkompetenz nicht bewerten kann, ist auf den ersten Blick zwar einleuchtend. Jedoch muß der Patient das auch gar nicht, denn für ihn sind doch zu fast 100% die weichen Faktoren wichtig: Wie freundlich hat mich der Arzt begrüßt und meine Probleme angehört, wie lange mußte ich im Warteraum fristen, hat er sich genügend Zeit genommen, wurde mein Problem geklärt, waren die Arzthelferinnen freundlich und diskret usw. Das heute ein Arzt ein Mindestmaß an Fachwissen hat, ist doch durch unser recht schlüssiges Studien- und Berufsregelungssystem normalerweise gegeben (deswegen halte ich auch wenig von diesen so genannten Top-Ärzte-Listen). Die Kunst besteht also im Wesentlichen darin, wie der Arzt sein Wissen umsetzt und so an den Patienten bringt, dass für beide Seiten Profits dabei herauskommen. Im anderen Falle wird man nie auf die von Ihnen beschriebene gemeinsame Wellenlänge kommen. Kurz gesagt: Ob ein Arzt kompetent ist oder der Patient den Arzt für kompetent hält, sind zwei völlig unterschiedliche Schuhe.

Und eben diese o.g. weichen Faktoren lassen sich sehr wohl in eine Datenbank eintragen und -zumindest als grobe Vororientierung- bei vorausgesetzt wahrheitsgemäßer Beantwortung und ausreichender Teilnehmerzahl- vielleicht nutzen.

Ich würde jedenfalls nicht zu einem (mir bisher unbekannten) Facharzt gehen, der bei z.B. 500 (unabhängigen) Bewertungen bei der Freundlichkeit oder bei der Fähigkeit zum Zuhören ein Gesamtergebnis 'ungenügend' hat, während vielleicht die Praxis hundert Meter weiter mit 'gut' abschneidet. Im gewissen Sinne wäre m.E. so schon eine brauchbare Orientierung möglich, und eine Möglichkeit, auch bei transparenten Informationen zwischen den Zeilen zu lesen, besteht ja zusätzlich noch.

Danke noch mal für Ihre Meinung, die ich natürlich gern akzeptiere. Sonst versuche ich immer mal etwas fachliches beizutragen, hier bin ich ausnahmsweise mal auf Meinungsforschung in fremden Gefilden Winken und freue mich natürlich über alle Meinungen, Kritiken und Gegenvorschläge.
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PR
DMF-Mitglied
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Anmeldungsdatum: 27.03.2005
Beiträge: 2794
Wohnort: Lörrach

BeitragVerfasst am: 26.02.07, 00:13    Titel: ...in eine Datenbank eintragen... Antworten mit Zitat

und glauben, da stünde nun die Wahrheit über Praxen drin ?

O jesses.

Wie wollen Sie 500 unabhängige (!!!) Bewertungen kriegen wenn eine durchschnittliche Praxis pro Quartal von 1.000 bis 1.200 Patienten aufgesucht wird ?

Sie werden über eine echt miese Praxis keine zwanzig negative Bewertungen kriegen, denn da geht niemand hin. Wen wollen Sie denn befragen, wenn nicht die, die hingehen ??? Das ganze Volk ???

Wenn Sie die befragen, die hingehen, werden Sie i m m e r einen hohen Anteil finden, der sagt: prima Laden. Einmal, weil die sich selber in Frage stellen würden, sagten sie das Gegenteil. Zum andern, weil die das so empfinden, sonst wären sie nur einmal hingegangen.

Warum gehen sie denn hin ?
Weil sie zu dem Laden p a s s e n .

Der Anteil guter Urteile über eine Praxis korreliert mit dem Ausmaß an Patientenselektion, die da stattfindet. Sonst mit wenig, mit irgend einer irgendwie objektivierbaren Qualität schonmal garnicht. Gute Noten kriegt, wer die Patienten anzieht, die zu ihm passen, und die wegekelt, die nicht.

Letzte Woche hab ich eine Patientin kurz und bündig rausgeschmissen. Seitdem gehts mir eindeutig besser, und das ist gut für den Rest meiner Patientinnen.

PR
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Gast H
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BeitragVerfasst am: 26.02.07, 09:22    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo PR,

danke auch für Ihren Beitrag. Liegt wohl auch in der Natur der Dinge, dass Sie als Arzt freilich eine etwas andere Sicht zum heiklen Thema Qualitätsbeurteilung Arztpraxen haben (das, was in der freien Wirtschaft seit knapp 300 Jahren völlig selbstverständlich ist und sich dort normalerweise "vollautomatisch" regelt).

Ich müßte mich sehr täuschen, wenn ich nicht aus Ihrem Beitrag eine gewisse Verbitterung oder Resignation herauslese. Dürfen wir den Grund erfahren (auch, warum Sie die Patienten "herausgeschmissen" haben?
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Alba
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Anmeldungsdatum: 23.02.2005
Beiträge: 84

BeitragVerfasst am: 26.02.07, 10:51    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo,
bezogen auf bestimmte Krankheitsbilder, deren korrekte Diagnostik und Behandlung gibt es so etwas schon. Als Privatinitiativen von Patienten und wahrscheinlich nur halb legal oder sogar völlig illegal.

Meine Draufsicht als nur Beobachterin ist jedoch gerade hier sehr negativ. Auf die Schnelle nur mal 3 Gründe dafür:

1. Kriterien: Die Kriterien sind schwammig und ohnehin vollkommen subjektiv. (z.B.: Freundlichkeit wird je unterschiedlich bewertet: Erwarte ich als Patientin einen tröstenden Händchenhalter oder ist mir betonte Sachlichkeit lieber? Das hängt von mir ab, nicht vom Arzt und hat mit Kompetenz nicht das Mindeste zu tun)
2. Erwartungshaltung: Entstandene Positiv-Listen (siehe oben) führen dazu, daß in kürzester Frist einige (Großstadt)praxen überlaufen sind, undzwar zu Teilen von Patienten mit unrealistischen Erwartungen, die schon 6-8 Ärzte "durch" haben und dann notwendig enttäuscht sind.
3. Repräsentanz: In Foren, Patientenplattformen oder sonstigen Verständigungsformen des Internet melden sich überwiegend Leute mit Problemen und nicht diejenigen ohne. Deshalb gibt es hier keine repräsentativen Wertungen. (Beispiel: hervorragender Chirurg mit sehr geringer Komplikationsrate - im Netz melden sich mit hoher Wahrscheinlichkeit die wenigen, bei denen es trotzdem zu Komplikationen gekommen ist)

Mein Fazit: Ich selbst würde mich hüten, meine eigenen Ärzte in solche Listen einzutragen und ich bin überzeugt, ich täte ihnen auch keinen Gefallen damit.
MfG Alba
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PR
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Anmeldungsdatum: 27.03.2005
Beiträge: 2794
Wohnort: Lörrach

BeitragVerfasst am: 26.02.07, 12:20    Titel: In der freien Wirtschaft, Antworten mit Zitat

lieber Watson007,

gehts um den Verkauf von vom Verbraucher definierten Waren oder Dienstleistungen mit ein bißchen Begleitmusik.

In der Medizin definiert der Arzt die Ware oder Dienstleistung. Und es geht nicht um irgend eine Belgeitmusik, sondern darum, ob es überhaupt eine Musik gibt. Wenn Patient und Arzt harmonieren, dann ist das etwas per se Heilsames, und wenn nicht, dann nicht.
Was Derartiges brauchts in der Industrie auch nach 300 Jahren noch nicht.

Ich finde in der Tat desaströs, daß, werauchimmer sich für modisch hält, meint, die Arzt-Patientenbeziehung mit der Schieblehre messen und mit dem Schraubenschlüssel montieren zu können.

Weshalb ich mich von einer Patientin im Unfrieden getrennt hab steht in
http://www.medizin-forum.de/phpbb/viewtopic.php?t=59567

PR
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Gast H
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BeitragVerfasst am: 27.02.07, 08:59    Titel: Antworten mit Zitat

Lieber PR,

sicherlich hinkt der Vergleich zwischen Industrie und Medizin.
Aber egal womit Sie heute Ihr Brot verdienen, es wird immer Abhängigkeiten geben. Auch Ärzte kochen nur mit Wasser. Wenn Sie Ihre Praxis mit ausschließlich Privatpatienten halten können, dann bestimmen freilich Sie die Musik. In den meisten Fällen geht das aber nicht, und schon hängen Sie in ähnlichen Konstrukten, mit denen sich heute auch die nichtmedizinischen Unternehmen herumschlagen müssen.
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Anmeldungsdatum: 27.03.2005
Beiträge: 2794
Wohnort: Lörrach

BeitragVerfasst am: 27.02.07, 12:32    Titel: Das mit der Musik Antworten mit Zitat

ist Ihnen in die falsche Kehle gerutscht, aber egal. Man muß die Patienten-Arzt-Interaktion und ihre Chancen e r l e b t haben, um darüber etwas aussagen zu können. Gleichwohl ist sie nichts Mystisches und nichts Transzendentes, sondern rationaler wissenschaftlicher Beschreibung zugänglich.

"ähnliche Konstrukte"
Ist so, ist auch akzeptiert so, bis hin zum Qualihandbuch. Die interne Selbstbeschäftigung (Selbstbefriedigung) der QM-Systeme mache ich allerdings überhaupt nicht mit. Zu den diversen "Zertifikaten" hab ich meine Meinung schon in einem anderen thread gehustet.

Das leidige Dreiecksverhältnis Kasse-Patient-Arzt ist ein Umstand, den es in der "frei" genannten Wirtschaft allenfalls in deren Management gibt, das bisweilen im Loyalitätskonflikt Kapitalgeber-Kunde-Arbeitnehmer steckt.
In der Kassen-Gesundheitsfürsorge ist es jedoch jedweder Tätigkeit immanent. Es führt dazu, daß jeder "Kunde" sofort zum Gegner wird, dessen Ansprüche genau zu prüfen und gegebenenfalls zurückzuweisen sind. Dies und nichts anderes ist der Kern des "Sachleistungsprinzips". Hier liegt übrigens der e i n z i g e Unterschied zur Befassung mit Privatpatienten. Schmulla will ihn einebnen, denn im Nichtvorhandensein des eingebauten Loyalitätskonflikts sieht sie eine ungerechtfertigte Privilegierung.

Für eine Ministerin ist das eine extrem bedenklich verquere Logik.

PR
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Gast H
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BeitragVerfasst am: 28.02.07, 19:55    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Alba,

Zitat:
... In Foren, Patientenplattformen oder sonstigen Verständigungsformen des Internet melden sich überwiegend Leute mit Problemen und nicht diejenigen ohne. Deshalb gibt es hier keine repräsentativen Wertungen...


Ich halte das so für nicht zutreffend. Zunächst ist eine Bewertungsseite nicht mit einem Hilfe-Forum gleichzusetzen, das wäre ein Vergleich von Äpfeln mt Birnen. Zum anderen kann eine Bewertungsseite auch gerade zum Senden eines positiven Feedbacks genutzt werden, so dass ich Ihrem Argument (nur Leute mit Problemen) nicht folgen kann. Würde ja bedeuten, dass z.B. bei Ebay überhaupt nur negative Bewertungen auftreten, dass ist mitnichten der Fall (ich habe 100% Positive bei 455 Verkäufen Lachen).
Ist zwar auch nicht gerade ein toller Vergleich, aber widerlegt zumindest die Grundauffassung, dass Bewertungsseiten das Schlechte geradezu magisch anziehen.

Auch die Implizierung, dass -weil zum Arzt nur Menschen mit Problemen kommen und naturbedingt nicht alle Probleme á la Waschmaschinenmonteur gelöst werden können- per se nur schlechte Bewertungen vorprogrammiert sind, halte ich für zu einfach gestrickt. Gerade Menschen mit sehr schweren oder unheilbaren Krankheiten haben erfahrungsgemäß oft eine sehr gute Meinung von ihren Ärzten; die Größe des Problems korreliert nicht mit der Unzufriedenheit mit der Arztpraxis!

Ferner würde mich interessieren, was Sie auf die Folgerung bringt, dass solche Dienstleister-Bewertungsseiten illegal sind? Ich lasse mich jedoch gern belehren, wenn Sie mir dazu eine Rechtsgrundlage liefern.

Voll zustimmen tue ich Ihnen und auch PR, dass man die Arzt-Patienten-Beziehung nicht mit der Schublehre messen kann und die Zusammenhänge oft zu komplex sind, um sie in "Gut" und "Böse" zu kategorisieren. Das dürfte der Hauptschwachpunkt solcher Bewertungsseiten sein.
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Alba
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Anmeldungsdatum: 23.02.2005
Beiträge: 84

BeitragVerfasst am: 01.03.07, 11:24    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Watson,
hier stimme ich Ihnen 100 % zu:
Watson007 hat folgendes geschrieben::
Gerade Menschen mit sehr schweren oder unheilbaren Krankheiten haben erfahrungsgemäß oft eine sehr gute Meinung von ihren Ärzten; die Größe des Problems korreliert nicht mit der Unzufriedenheit mit der Arztpraxis!
.
Das entspricht auch meinen Erfahrungen. Ich habe sogar zuweilen den Eindruck einer umgekehrten Korrelation.

Was nun meinen Ausgangspunkt bezüglich Nichtrepräsentativität anbelangt, so ist das einfach die Beobachtung, daß sich im medizinischen Bereich (nicht bei E-Bay!) eher Menschen mit Problemen auf die Suche nach Informationen ins Internet begeben. Leute, denen es gut geht, die völlig zufrieden sind mit ihrer Behandlung/ihrem Arzt haben dazu meist gar keine Veranlassung.
Also sind es auch überwiegend die Patienten mit Problemen, die dann Arzt-/Praxisbewertungen vornehmen.
Und da habe ich nun versucht, eine ganz praktische Erfahrung beizusteuern, nämlich die über bereits existierende Listen mit empfehlenswerten und nicht empfehlenswerten Ärzten. Meine Eindrücke von beiden sind, wie im Beitrag oben gesagt, negativ.

Ich bin in einem Selbsthilfeforum für eine recht seltene Krebserkrankung tätig. Aus den oben angeführten Gründen unterhalten wir dort keine solche Ärztelisten.

Zur rechtlichen Seite kann ich nichts Näheres sagen, denn ich bin kein Jurist. Aber wenn in solchen Listen zu lesen ist: Arzt X In Y ist fachlich ein Idiot und menschlich ein Versager, so ist das ganz bestimmt nicht legal.

Freundliche Grüße von Alba
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Gast H
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BeitragVerfasst am: 01.03.07, 22:58    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Alba,

danke für die schnelle Antwort.

Ja, ich denke auch, dass allzu persönliche, beleidigende oder wirtschaftlich benachteiligende Beiträge in solchen Listen problematisch sein dürften - letztlich würde sich kein Forenbetreiber einen Gefallen damit tun, da er ja von Rechts wegen für die Inhalte seines Forums (mit)haftet. Meistens wird daher mit dem Notensystem gearbeitet.

Interessant wäre noch, ob vielleicht möglicherweise schon die Veröffentlichung von Name und Adresse des Arztes mit einer Rechtsvorschrift kollidiert (immerhin sind ja Veröffentlichungen in Telefon -oder Branchenbüchern auch zustimmungspflichtig, und anders herum könnte es als eine Form der Werbung verstanden werden, die für Freiberufler weitgehend verboten ist). Es bleibt also ein spannendes Thema Winken.
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Anmeldungsdatum: 27.03.2005
Beiträge: 2794
Wohnort: Lörrach

BeitragVerfasst am: 02.03.07, 00:27    Titel: Werbung ist Freiberuflern nicht per Gesetz verboten. Antworten mit Zitat

Aber ein Stück weit eingeschränkt durch die Berufsordnungen der Kammern, in denen Rechtsanwälte, Psychologen und Ärzte Zwangsmitglieder sind. Architekten und Ingenieure mW schon nicht Es gibt Leute, die halten solche Kammern für die Nachfolger völlig überholter Zünfte und reine Monopolveranstaltungen und wollen sie schleunigt abschaffen. Dazu gehöre ich aus vielen Gründen nicht.

Es gibt mittlerweile Ärztebewertungs-Sites, eine heißt (achsoja, sie heißt Dingsbums). Wir kommerziell die ist, hab ich noch nicht rausgefunden. Was die machen und sie sie es machen, ist bisher von keinem Gericht beanstandet worden.Vielleicht ä#ndert sich das, wenn die ersten negativen Bewertungen bemerkt und beanstandet worden sind.

Ich sage diesen Sites voraus, daß sie eine wesentliche Rolle in der medizninischen Versorgungslandschaft n i c h t spielen werden. Sondern mit der Zeit sich auf ein paar wenige Nischen spezialisieren werden m ü s s e n , wollen sie überleben. Auf Nischen nämlich mit Behandlungsangeboten, auf deren Suche sich Behandlungsbedürftige tatsächlich zumindest landesweit bewegen wollen. Dies ist nur ein winziger Ausschnitt aus der Versorgungslandschaft. Der Rest wird sich weiterhin am Rat der Nachbarn orientieren

Und nochmal: ich bin überzeugt, daß diese Sites nur in Ausnahmefällen irgend eine für alle gültige und objektiviertbare "Qualität" wiedergeben. Vielemehr spiegeln sie wider, wie gut oder schlecht (und mit welchen Mitteln) die jeweilige Praxis es geschafft hat, sich aus der allegemeninen ihre "eigene" = die zu ihr passende Patientenschaft herauszuselektieren. Unter Ärzten sagt man kurz: jeder hat die Patienten, die er verdient = um die er sich bemüht und verdient gemacht. Das ist etwas genau so Individuelles wie die Persönlichkeit jedes einzelnen Arztes auch.

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Simone-M.
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BeitragVerfasst am: 02.03.07, 10:49    Titel: Antworten mit Zitat

gelöscht

Zuletzt bearbeitet von Simone-M. am 09.03.07, 07:41, insgesamt 1-mal bearbeitet
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Anmeldungsdatum: 27.12.2006
Beiträge: 939

BeitragVerfasst am: 04.03.07, 13:53    Titel: Wo bleibt ein Resumee? Antworten mit Zitat

Hier nahm dieses Thema also seinen Ursprung. Eine Vermehrung zu den Aspekten im Sinne eines gegenläufigen Nutzens findet sich bis zum Beitrag mit dem Titel 'Sehnsucht nach Schwarzwaldklinik & Co.' unter http://www.medizin-forum.de/phpbb/viewtopic.php?p=260410&highlight=#260410

Erstaunt lässt sich auf die langen Ausführungen blicken, die zwar sämtliche Mängel von Ärztehandlungen anprangern wollen, doch finden sich tatsächlich keinerlei praxistaugliche Begründungen für den Betrieb solcher interkommunizierenden Ärztemärkte.

Und auch hier sollte noch einmal nachgefragt werden, was denn nun die übertragbaren Kriterien zur wertneutralen Bewertung sein sollen und mit welchem Ergebnis wer von was etwas hat?

Bei der anderen Seite neben der hier besprochenen mit gleichem Anspruch, könnte es mindestens zwei Antworten geben, denn der Betreiber von 'lieblingsdoc.de', also die andere Trendy-Seite, ist ein Unternehmen für pharmazeutische Präparate.
1. Es ist Werbung in eigener Sache.
2. Die dort publizierten Ärzte, also als Lieblinge der Patienten, könnten vielleicht auch Lieblinge dieses Pharmaunternehmens werden.
Wie auch immer, so kommen einfach keine vernünftigen Antworten heraus.

Mindestens wurde weiter oben das Veto ausführlicher ausgeführt, als vom Pro-Kommando die Fürsprüche ungleich leidenschaftlicher plakatiert worden sein müssten. Eine weitere weniger beachtete Erkenntnis zur Abgerücktheit zu so einer scheinbar eher pubertären Idee findet sich allein schon bei der Frage zur Bilateralität, wobei wir dann hier richtig wären.
Also, mal als Beispiel zur schlechten Übertragbarkeit von Allgemeingültigkeiten: Wo ist dann der Hinweis welche Charaktere und sozialen Schichten von Patienten der Arzt "aushalten" musste?

Soll also anders übersetzt bedeuten, dass sich neben der Arztbewertung auch jeweils der bewertende Patient 'nackt' auszuziehen hat. Denn wie soll denn sonst erkannt werden können, ob der Arzt zu einem passt, wenn nicht auch die seelischen und körperlichen Abgründe des Patienten schonungslos offenliegen?

Ein Beitragszahler
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