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Dauernde Impotenz durch Dickdarmoperation?

 
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Blood
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Anmeldungsdatum: 20.03.2006
Beiträge: 2

BeitragVerfasst am: 29.06.07, 10:57    Titel: Dauernde Impotenz durch Dickdarmoperation? Antworten mit Zitat

Vor etwa sechs Wochen wurden mir rd. 20 cm Dickdarm (auch Teil des Rektums) entfernt. Es handelte sich um eine sogen. "Schluesselloch-OP".

Seitdem habe ich keine Erektion mehr gehabt. Der Facharzt meinte, es koenne bis zu sechs Monate dauern, bis die Erektion wieder da sein.

Erst muessten die "Nerven wieder nachwachsen". Wusste nicht, dass durchtrennte Nerven nachwachsen...

Nur in etwa 20% der Faelle wuerde es zu einem bleibenden Libido Verlust kommen.

Stimmen die gemachten Aussagen. Wer kann ueber aehnliche Erfahrungen (Impotenz nach Darm OP)berichten?
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Günther
DMF-Mitglied
DMF-Mitglied


Anmeldungsdatum: 12.10.2004
Beiträge: 118
Wohnort: München

BeitragVerfasst am: 03.07.07, 06:46    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Blood,
bei allen Operationen im kleinen Becken (z.B. Blasen-, Darm- und Prostata-OP) können die für die Erektion verantwortlichen Nerven geschädigt werden. Innerhalb von 18 Monaten können sich die Nerven wieder regenenieren. Aber leider gibt es keine Garantie dafür.

Früher hat man sich bei einer durch eine Op im kleinen Becken hervorgerufenen ED erst einmal passiv verhalten und abgewartet. Heute wird das anders gesehen. Wenn der Penis lange nicht benutzt wird, kommt es wegen der im schlaffen Zustand unzureichenden Durchblutung und der fehlenden Schwellkörperaktivitäten zu einem Um- und Abbau des Schwellkörpergewebes. So veränderte Schwellkörper können keine befriedigende Erektion mehr bewirken. Durch die verminderte Elastizität wird der Blutabfluss aus dem Penis nicht ausreichend verhindert, es kommt zu einem sogenannten "venösen Leck" (Fachbegriff: veno-okklusive Dysfunktion). Deshalb ist es wichtig, möglichst bald nach der Operation wieder für regelmäßige Erektionen zu sorgen. Hier sind besonders die nächtlichen Erektionen wichtig, die für eine regelmäßige Versorgung der Schwellkörper mit sauerstoff- und nährstoffreichem Blut sorgen. Wenn nach der Op nicht klar ist, ob Erektionen wenigstens noch ansatzweise vorhanden sind, dann kann man mit einem entsprechenden Gerät (Rigiscan®) feststellen, ob nachts Schwellkörperaktivitäten auftreten. Ist dies der Fall, so erhält der Patient regelmäßig (meist täglich) einen niedrig dosierten PDE-5-Hemmer (Cialis, Levitra, Viagra), andernfalls 3mal wöchentlich SKAT. Dabei spritzt man sich eine gefäßerweiternde Substanz in einen Schwellkörper, durch die eine Erektion hervorgerufen wird. (Weitere Informationen zu SKAT findest du auf unserer Internetseite "Schwellkörper-Auto-Injektions-Therapie", http://www.impotenz-selbsthilfe.de/therapie/skat.html). Diese Behandlung wird über mindestens 3 Monate durchgeführt. Leider ist diese neue Erkenntnis noch wenig bekannt und wird daher längst nicht bei allen Patienten angewandt. Du solltest auf jedem Fall mit deinem Arzt darüber reden.

So eine Operation führt nicht direkt zu einem Libidoverlust, vermutlich wolltest du sagen, dass sie in 20% der Fälle zu Erektionsstörungen führt. Solche Angaben sind mit Vorsicht zu genießen. Der Prozentsatz hängt sehr stark von dem genauen Eingriffsort und der Erfahrung des Operateurs ab. Ich drücke dir jedenfalls die Daumen, dass es dich nicht trifft, und du bald wieder gute Erektionen hast.

Günther
Selbsthilfegruppe Erektile Dysfunktion (Impotenz)
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