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Verfasst am: 11.09.07, 22:40 Titel: Kompression der V. Jugularis beim Kampfsport.
Guten Tag,
Bei einigen Kampfsportarten kommen Würgegriffe zum Einsatz - vom einfachen "Schwitzkasten" bis zu gezielteren Haltegriffe am Hals. Wenn bei einer solchen Technik die V. Jugularis bds. abgedrückt wird (aber nicht die A. Carotis), kommt es zu einem venösen Blutstau.
Meine Frage ist, ob es durch diesen venösen Blutstau zu einer Hirndrucksteigerung kommen kann, und vorallem, ob die Blutgefäße im Gehirn davon geschädigt werden können - auch bei gesunden Sportlern, die aber öfters in eine solche Würgelage geraten. Gibt es Mechanismen, die den gestörten Abfluss des Blutes kompensieren? Gibt es hierzu Untersuchungen?
Meine Töchter machen auch Kung Fu und Tae Kwan Do ohne Schaden zu nehmen (ausser Verstauchungen und einem luxierten Finger). Aber im Ernst: Untersuchungen gibt es meiner Kenntnis nach nicht. Beim venösen Stau der Halsvenen kommt es natürlich zum Anstieg des Drucks. Dies geschieht aber auch bei einem Hustenanfall, wo die venösen Druckwerte auf >100 mmHg ansteigen können oder auch ganz extrem bei der Austreibungsphase einer Geburt. Bei gesunden Menschen tritt dabei kein Schaden auf. Anders kann es nätürlich bei einer Gefäßmißbildung oder einem kleinen Gefäßaneurysma aussehen. Aber mit arteriellen und venösen Drucksteigerungen lebt man einfach, bei schwerem Heben , beim Sex usw.
Gesunden passiert also bei Würgegriffen nichts, wenn man rechtzeitig auf den Boden klopft als Zeichen der Aufgabe.
Viele Grüße,
Sommoggy _________________ Prof. Dr. med. Stefan von Sommoggy und Erdödy
Klinik für operative und interventionelle Gefässchirurgie
Behandlungszentrum Vogtareuth
Schön-Kliniken
Krankenhausstraße 20
83569 Vogtareuth
Tel.: +49(08038) 90-1310
... wenn man rechtzeitig auf den Boden klopft als Zeichen der Aufgabe.
Vielen Dank für die prompte Antwort. Im Konkreten stellt sich mir die Frage, ob es auch bei einem Raufhandel, bei dem ein Aufgeben nichts half bzw. bei dem die Dauer der ungüstigen Position auch durch Alkholeinfluss im Nachhinein schwer abschätzbar ist, bedenkenlos ist. Da keine Symptome auftraten vermutlich schon - doch ist generell durch einen extremen Druckanstieg bspw. eine Bildung eines Gefäßaneurysmas - oder ähnliches - möglich?
Nein. Ein solches Aneurysma bestand dann anlagebedingt schon vorher. Eine akute Aneurysmabildung gibt es auf dieser Basis nicht. Entweder das Gefäss platzt oder es bleibt wie es war.
Viele Grüsse,
Sommoggy _________________ Prof. Dr. med. Stefan von Sommoggy und Erdödy
Klinik für operative und interventionelle Gefässchirurgie
Behandlungszentrum Vogtareuth
Schön-Kliniken
Krankenhausstraße 20
83569 Vogtareuth
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