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Verfasst am: 12.01.08, 22:05 Titel: Wirkstoff-Spiegel im Blut von Trinkmenge abhängig?
Hallo
ich habe schon häufig mitbekommen, dass Menschen mit einer Niereninsuff. mit der Einnahme von bestimmten Schmerzmitteln oder überhaupt Medikamenten, deren Abbauprodukte über die Niere ausgeschieden werden, vorsichtig sein sollten, da diese entsprechend langsamer ausgeschieden werden und der Blutspiegel somit länger besteht als bei "gesunden" Menschen.
Irgendwann habe ich mir dann die Frage gestellt, ob denn theoretisch ein "Gesunder" über seine tägliche Trinkmenge auch die Wirkungsdauer seiner Medikamente in die eine oder andere Richtung beeinflussen kann.
Oder anders ausgedrückt: Jemand, der z.B. 4x tgl 600 mg Ibuprofen nimmt:
Hätte er bei einer geringen Trinkmenge einen höheren Wirkstoffspiegel im Blut als nach hoher Flüssigkeitszufuhr?
Ich weiß: Eine komische Frage, aber ich fänds auf jeden Fall wichig zu wissen (nicht nur für mich)
Liebe Grüße
Chandra _________________ To know how to do something well is to enjoy it.
wenn jemand seine Trinkmenge reduziert, wird hierdurch erst bei einem erheblichen Flüssigkeitsdefizit das Blutvolumen vermindert, denn im Raum zwischen den Zellen (Interstitieller Raum) hat der Körper ein recht großes Reservoir an Wasser. Daher wird die tägliche Trinkmenge kaum einen Einfluss auf den Blutspiegel eines Medikaments haben. Auch der Abbau in der Leber und die Ausscheidung über die Nieren werden - sofern diese Organe gesund sind - nur geringfügig durch ein Flüssigkeitsdefizit beeinträchtigt. Es sei denn es liegt ein wirklich hochgradiger Wassermangel vor.
MfG W.Gahbler
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Hinweis unter Bezug auf §7(3) der Berufsordnung für Ärzte:
1. Der voranstehende Beitrag ist eine allgemeine Stellungnahme, die, ausgehend von Ihrer Anfrage mit größtmöglicher Sorgfalt verfasst wurde.
2. Bitte wenden Sie Sich unabhängig davon persönlich zur Beratung, Untersuchung und Behandlung an eine Ärztin oder einen Arzt Ihres Vertrauens!
_________________
aus der Gemeinschaftspraxis
E.Mertens/Dr.W.Gahbler/F.Becker
http://www.schmerzkreis.net
dennoch verstehe ich den Mechanismus mit dem Flüssigkeitsgewinn aus dem interstitiellen Raum noch nicht so ganz:
Wenn jemand bilanziert wird, lässt sich bei einem Gesunden ja sehr deutlich beobachten, dass die Ausfuhr parallel zur Einfuhr ab- oder zunimmt.
Angenommen, jemand trinkt sehr wenig, so gibt es ja Mechanismen, die den Blutdruck auch bei geringerem Volumen z.B. durch Vasokonstriktion und Harnkonzentrierung verhältnismäßig konstant halten (ADH und Renin-Angiotensin-Aldosteron-System) - dafür wird aber weniger ausgeschieden, der Urin ist konzentrierter und weniger.
Und auch die ZVD-Messung kann ja eigentlich nur darum Auskunft über den Flüssigkeitshaushalt geben, weil sich das Blutvolumen mit der Trinkmenge ändert. Oder noch ein anderes Bsp.: Wenn ich vollkommen nüchtern Blut abgenommen bekomme, wird der Hämatokritwert doch wahrscheinlich höher sein, als wenn ich vorher schon anderthalb Liter Wasser getrunken hätte...
Ich glaube Ihnen auf alle Fälle Ihre Antwort, aber ich verstehe noch nicht so ganz, wie es auf der einen Seite einen kompensierenden Mechanismus über das Interstitium geben kann, wenn auf der anderen Seite o.g. Phänomene beobachtet werden können, laut denen das Blutvolumen und damit das Ausscheidungsvolumen doch sehr von der Flüssigkeitszufuhr abhängen.
Liebe Grüße
Chandra _________________ To know how to do something well is to enjoy it.
die Regulationsmechanismen, die Sie nennen, sind natürlich wirksam. Sie bewirken eben, dass das (zirkulierende) Blutvolumen relativ konstant bleibt.
Zitat:
Und auch die ZVD-Messung kann ja eigentlich nur darum Auskunft über den Flüssigkeitshaushalt geben, weil sich das Blutvolumen mit der Trinkmenge ändert. Oder noch ein anderes Bsp.: Wenn ich vollkommen nüchtern Blut abgenommen bekomme, wird der Hämatokritwert doch wahrscheinlich höher sein, als wenn ich vorher schon anderthalb Liter Wasser getrunken hätte..
Der ZVD hingegen ist eben doch nur ein grobes Maß. Eine Trinkmenge von 1000 bis 1500 ml [innerhalb welcher Zeit? 5 Minuten machen sicherlich mehr aus als 1 Std.] wird bei einem ausgeglichenen Volumen eben nicht zu einer deutlichen Änderung des ZVD führen und ich bezweifle auch - hierzu habe ich jetzt keine Untersuchungen vorliegen - dass der Hkt hiervon deutlich (d.h. mehr als 5 %) verändert wird.
Von daher bezweifle ich, dass der der Blutspiegel z.B. von Ibuprofen um mehr als 5 % abnimmt.
Wie gesagt, Untersuchungen zu dem Problem liegen mir nicht vor.
MfG W.Gahbler
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E.Mertens/Dr.W.Gahbler/F.Becker
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