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unerreichbare Lebensziele - seelisches Problem?

 
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bluebell
DMF-Mitglied


Anmeldungsdatum: 25.02.2008
Beiträge: 45

BeitragVerfasst am: 22.03.08, 08:46    Titel: unerreichbare Lebensziele - seelisches Problem? Antworten mit Zitat

Hallo!

Ich würde gerne wissen, inwieweit vollkommen unerreichbareLebenszielsetzungen ein Anzeichen für ein seelisches Problem sind. Vor allem da die Person sich bewusst ist, dass diese Ziele außerhalb ihrer Reichweite sind, geht sie dennoch in einer Art Nullsummen-Spiel daran heran und lässt keine Alternativen zu: Nur wenn ich das erreiche, dann wird aus meinem Leben etwas. Nur wenn ich dort studieren, werde ich glücklich. Aber ich weiß, dass ich bereits etwas zu alt für bestimmte Sachen bin, ich weiß, ich sollte anfangen zu arbeiten - jedoch muss ich dies alles erreichen, ansonsten habe ich versagt. Die Ziele gehen in Richtung höchste Diplomatie - trotz 32 Jahren ohne jede Berufserfahrung, Doktorat in Harvard, trotz durchschnittlicher Noten etc. Nochmals: Die Person ist sich bewusst, dass diese Zielsetzungen unerreichbar sind, sie lässt aber absolut keine Alternativen zu, und definiert ihr zukünftiges "Glücklichsein" und zukünfige Erfolge nur über diese Ziele.

Welche Konsequenzen kann so eine Einstellung mit sich bringen? Wie soll man als Partner damit umgehen?

Hinzuzufügen ist, dass die Person bereits vor 3 Jahren 5 Jahre lang in psychiatr. Behandlung aufgrund von Depressionen war. Nun möchte sie das "aufholen", und so leben, als wäre sie immer noch 25 (im Fall der Person heißt das: ohne Verantwortung, ohne Arbeit)
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Nschotschi
DMF-Mitglied


Anmeldungsdatum: 25.03.2008
Beiträge: 49
Wohnort: in Büchern ;)

BeitragVerfasst am: 07.04.08, 19:09    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo bluebell,
ich bin zwar nicht vom Fach, werde aber jetzt trotzdem mal versuchen auf deine Frage zu antworten.
Ich kenne das. Ich bin zwar erst 16 und hab mir doch schon ziemlich hohe Ziele gesteckt (die ich vieleicht auch nicht erreichen werde). Für diese Ziele büffel ich jetzt schon in der Schule wie blöde. Deshalb hat man mich schon mal eine Woche aus der Schule nehmen müssen, weil ich einem Nervenzusammenbruch nahe war (die haben mir doch tatsächlich verboten zu lernen Lachen ). Ich denke dann immer, wenn ich das jetzt noch nicht einmal richtig schaffe, wie soll ich denn dann später mein Leben auf die Reihe bekommen?!

Ich denke, bei deiner Person könnte es vieleicht ähnlich sein. Du sagtest, dass sie (die Person) in Behandlung war und nun die verlorene Zeit nachholen möchte. Jetzt will die Person endlich Leben und hat halt viele Träume.

Konsequenzen davon kann sein, dass (wenn sie sich total für ihre Ziele abrackert) irgendwann eine total ausgebrannte Person da ist. Die ganze Kraft ist dann aufgebraucht und muss erst wieder neu gesammelt werden. Auch dürfte ein tiefes Loch auf sie warten wenn sie merkt das sie es nicht schafft. Wie sie dann damit umgeht hängt wohl vom Typ der Peron ab (vieleicht wieder Depressionen, sie fühlt sich nutzlos,....).

Tja, was kann der Partner tun? Ich denke, dass es nicht so gut wäre ihr es direkt ins Gesicht zu sagen ("Das packst du nicht"). Der Partner sollte eher eine Stütze sein und vieleicht auch erreichbare Ziele mit der Person ausarbeiten. Rom wurde schließlich auch nicht an einem Tag erbaut!! Schritt für Schritt ins berufsleben und vieleicht bleibt sie dann auch auf einer Sprosse der Karriereleiter sitzen und ist damit zufrieden.

ich hoffe, ich konnte etwas helfen
mfg
Winken
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Arbeit ist das besste Mittel gegen Verzweiflung!

Wer auf seinem eigenen Weg geht kann von niemanden überholt werden!

In dem Augenblick, in dem ein Mensch den Sinn und den Wert des Lebens bezweifelt, ist er krank.
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fosca
noch neu hier


Anmeldungsdatum: 28.04.2008
Beiträge: 1

BeitragVerfasst am: 28.04.08, 22:28    Titel: Held oder nix Antworten mit Zitat

hallo bluebell,
ich habe mit Interesse Deinen Beitrag gelesen und sehe ihn bildlich vor mir, Deinen Sysiphos-Bekannten...wie der Stein seiner unerfüllten Wünsche/Ziele immer grösser wird und ihn irgendwann endgültig überroltl. Nicht umsonst war Sysiphos brutal gestraft mit dem Job . Die spannende Frage ist jetzt, welche "Autorität", Stimme im Ohr, welches Skript hat ihn zu dieser Vorgehensweise verdonnert? Und was ist seine Belohnung für sein Verhalten ? Warum liegt keine "Erlaubnis" für ein normales, zufriedenes Leben vor?
Ich glaube daß diese Verhaltensweise gut veränderbar ist . Aber diese erste, echte Anstrengung und Erkenntnis zu einem professionellen Gesprächspartner zu gehen, die muss von ihm kommen und kann von Dir nur unterstützt werden.

In diesem Sinne viel Erfolg + Power-
Fosca
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Fosca
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AlexOrange
Account gesperrt


Anmeldungsdatum: 25.02.2006
Beiträge: 73

BeitragVerfasst am: 21.05.08, 21:36    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
Hinzuzufügen ist, dass die Person bereits vor 3 Jahren 5 Jahre lang in psychiatr. Behandlung aufgrund von Depressionen war. Nun möchte sie das "aufholen", und so leben, als wäre sie immer noch 25 (im Fall der Person heißt das: ohne Verantwortung, ohne Arbeit)



Hallo bluebell,

kann es nicht sein, dass in diesen wenigen Sätzen das ganze Gehemnis (so will ich es mal nenen) zu suchen ist?

Sie muss nach dem was Du schreibst ja ab ihren 24. Lebensjahr quasie permanent psychiatriesiert gewesen sein, mit allem, was die Psychiatrie auch an negativem zu bieten hat.
Vielleicht solltest Du ihr diese Form von Regression lassen, denn sie scheint ja doch ein erhebliches Nachholungsbedürfnis (lang bestehende Träume) zu haben.
Vielleicht(!?) sollte man nicht alle Handlungen eines Menschen (pscho)pathologisieren?

Überleg' mal, fünf Jahre ... sind eine lange Zeit, glaub' mir, ich weiss, wovon ich spreche.

@ Raimondo

... lass ab und an mal die gute alte Simone beiseite ... nur so als Tipp (auch wenn ich sie auch liebe, alle Menschen sind sterblich Winken )


Alexander
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Der Mensch ist ein hervorragendes Beispiel für den oftmals grimmigen Humor der Evolution!
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