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Buerger Syndrom

 
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Lloreter
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Anmeldungsdatum: 19.08.2007
Beiträge: 111
Wohnort: Lloret de Mar

BeitragVerfasst am: 21.03.08, 12:33    Titel: Buerger Syndrom Antworten mit Zitat

Hallo,

habe mal wieder eine Spezialistenfrage. Ich leide an dem Buerger Syndrom (Trombeangeitis obliterante) Eine der wichtigsten Behandlungsmethoden habe ich schon durchgeführt. Ich bin seit 4 Wochen Nichtraucher und halte auch durch. Ich wohne in Spanien, und hier sind die Ärzte sehr schnell mit dem Skalpell. Sie wollten einen Nerv, welcher zwischen Brustbein und Ansatz vierter Rippe verklemmt ist, veröden oder durchschneiden, weil durch die Verklemmung des Nerves die Krankheit gefördert wird. Nach dieser Info habe ich etliche deutsche Spezialisten kontaktiert. 100% dieser Spezialisten haben mir eindringlich von dieser OP abgeraten, weil nach rund 6 Wochen die Beschwerden wieder da wären und das drohende Amputationsrisiko auch nicht ausgeschaltet wäre.
Die beste Behandlung wäre die Nikotinkarenz und Infusionsbehandlung mit Prostanoiden.

Vor 6 Monaten habe ich hier eine Infusionsbehandlung mit "Sugiran" erhalten. Sind das Prostanoide ? Zu dieser Zeit habe ich allerdings noch geraucht. Wenn es die richtigen Infusionen waren, kann es sein, das sich die Wirkung der Behandlung durch das Rauchen wieder aufgehoben hat. Bei den ersten 10 Infusionen, die stärker waren, hatte ich Nebenwirkungen, welche in etwa schmerzmäßig ähnlich denen einer Chemotherapie
(kenne ich nur vom erzählen) waren. Nach den zweiten 11 Infusionen, die allerdings ambulant erfolgten, habe ich mich besser, man kann fast sagen, gesund gefühlt. Doch nach absetzen der Infusionen waren die Beschwerden innerhalb einer Woche wieder da. Durchs Rauchen ? Habe ich die Therapie dadurch komplett zunichte gemacht ? Würde eine neuerliche Therapie damit als Nichtraucher erfolgreich ausgehen ?
Eine leichte Besserung der Symptome ist alleine durch den Zigarettenentzung eingetreten.
Ich entziehe mit Champix, und ohne die starken Nebenwirkungen dieser Pillen würde es mir wahrscheinlich noch besser gehen. (Vermutung eines Laien).
Und nun endlich zur letzten Frage:
Beim Buerger handelt es sich ja um eine Venenentzündung und keine Verkalkung.
Ein Physiotheapeut hat mir gesagt, die Nervenverklemmung im Brustkorb könnte er beseitigen (Ich vermute, durch Überlastung ist eh mein gesamtes Skelett verschoben), aber er behandelt mich nicht ohne Bestätigung eines Facharztes, da er Angst hat, wenn durch Beseitigung der Nervenverklemmung die Durchblutung wieder besser funktioniert, unter Umständen etwas in Herz oder Gehirn gespült werden könnte.
Bei Arteriosklerose ist die sicherlich wahrscheinlich, da es sich ja hierbei um (wenn mein Wissen richtig ist) um Arterienvekalkung handelt.
Aber beim Buerger ist diese Gefahr doch wohl nicht gegeben, oder ?
Was würde denn beim durchschneiden oder veröden der betroffenen Nerven geschehen? Werden dadurch die Gefäße nicht auch wieder geöffnet ?

In Erwartung einer fachlichen Antwort verbleibe ich mit freundlichen Ostergrüßen aus Lloret de Mar

Uwe Popping
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Stefan von Sommoggy
DMF-Moderator


Anmeldungsdatum: 15.09.2004
Beiträge: 356

BeitragVerfasst am: 25.03.08, 08:23    Titel: Antworten mit Zitat

Lieber Herr Popping, das haben sie wohl falsch verstanden: Die Ärzte wollte sicher eine sog. Durchtrennung des sympathischen Grenzstranges oder seine Verödung vornehmen. Das vegetative Nervensystem beeinflusst im Falle des Sympathikus die Engstellung der Gefässe (auch die Schweissabsonderung). Im Falle ihrer Thrombangitis obliterans ist das eine sinnvolle Maßnahme. Das kann zum Test als sog. Stellatumblockade erfolgen oder mit dem Endoskop durch den Brustkorb, wobei der untere Anteil des Ganglion stellatum durchtrennt wird. Ein Physiotherapeuth kann da gar nichts bewirken und es ist auch kein Nerv "eingeklemmt". Prostanoide (bei uns hier "Prostavasin" führt auch zu einer maximalen Gefäßerweiterung, also ein ähnliches Therapieprinzip.
Bleiben sie weiter bei der Nikotin-Karenz, das ist die wichtigste Maßnahme!
Viele Grüße,
Sommoggy
_________________
Prof. Dr.med. Stefan von Sommoggy
Klinik für operative und interventionelle Gefässchirurgie
Schön Klinik Vogtareuth
Krankenhausstr.20
83569 Vogtareuth
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Lloreter
DMF-Mitglied
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Anmeldungsdatum: 19.08.2007
Beiträge: 111
Wohnort: Lloret de Mar

BeitragVerfasst am: 31.03.08, 15:29    Titel: Antworten mit Zitat

Sehr geehrter Herr Professor,

ich danke Ihnen für Ihre schnelle und wie immer fachlich kompetente und doch verständliche Antwort. Sie haben mir wieder mal einen Schritt weiter geholfen. Vielleicht habe ich demnächst noch weitere Fragen, aber schlußendlich werde ich Sie auf jeden Fall über den Ausgang meiner Krankheit informieren.

Mit freundlichen Grüßen aus Spanien

Uwe Popping
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