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Bakterien im Sperma?
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FataMorgana
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Anmeldungsdatum: 15.08.2005
Beiträge: 3419

BeitragVerfasst am: 23.07.08, 21:51    Titel: Re: Bakterien im Sperma? Antworten mit Zitat

Guten Abend,

der letzte Beitrag enthält eine Reihe von Falschaussagen, die korrigiert werden müssen.

Sportfanatiker hat folgendes geschrieben::
Das klingt fast eindeutig nach einer chlamydien infektion.


Eine derartige Ferndiagnose via Internet ist selbstverständlich völlig unseriös. Zumal es gar keine eindeutigen Symptome einer Chlamydieninfektion gibt.

Sportfanatiker hat folgendes geschrieben::
da chlymydien eine Mischung aus Bakterie und vire ist,


Das ist falsch. Chlamydien sind eindeutig Bakterien. Mit Viren haben sie lediglich die intrazelluläre Vermehrung gemeinsam.

Sportfanatiker hat folgendes geschrieben::
Das heftige ist, die meisten chlamydien sind resistent


Das ist wiederum falsch. Antibiotikaresistenzen sind bei Chlamydia trachomatis eher selten. Trotzdem kann es sein, dass die Behandlung nicht funktioniert. Dies liegt aber meistens nicht an einer Antibiotikaresistenz.

Sportfanatiker hat folgendes geschrieben::
übrigens wirkt so gut wie kein Antibiotika gegen chlamydien, wenn überhaupt doxilyn .


Doxycyclin heißt das, und es ist nicht das einzige Antibiotikum, das gegen Chlamydia trachomatis wird. Azithromyzin ist z. B. auch eine gute Wahl.
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Sportfanatiker
Interessierter


Anmeldungsdatum: 23.07.2008
Beiträge: 6
Wohnort: Niedersachsen

BeitragVerfasst am: 23.07.08, 22:48    Titel: Re: Bakterien im Sperma? Antworten mit Zitat

FataMorgana hat folgendes geschrieben::
Guten Abend,

der letzte Beitrag enthält eine Reihe von Falschaussagen, die korrigiert werden müssen.

Sportfanatiker hat folgendes geschrieben::
Das klingt fast eindeutig nach einer chlamydien infektion.


Eine derartige Ferndiagnose via Internet ist selbstverständlich völlig unseriös. Zumal es gar keine eindeutigen Symptome einer Chlamydieninfektion gibt.

Doch: Ausfluss aus der Harnröhre macht deutlich, dass es sich mit großer Wahrscheinlichkeit um eine bakterielle Infektion handelt. Wohl kaum um eine Pilzinfektion, da dies eher Hautausschläge und Juckreiz hervoruft. Gerade im Anfagsstadium, nach der Inkubationszeit, greifen Bakterien die Harnröhre an. Und die Symptome sind "plötzlich" nach dem ersten Geschlechtsverkehr mit der "neuen" Partnerin aufgetreten. Dies spricht sehr wohl für eine Infektion, sei es Bakterien oder anderes.

Sportfanatiker hat folgendes geschrieben::
da chlymydien eine Mischung aus Bakterie und vire ist,


Das ist falsch. Chlamydien sind eindeutig Bakterien. Mit Viren haben sie lediglich die intrazelluläre Vermehrung gemeinsam.

Ich bin heute schreibfauel und drücke mich heute lasch aus, habe das demnach so eigentlich auch nicht gemeint, dass chlamydien anatomisch den Viren halb gleich sind.
Aber es gilt folgendes: Chlamydien gehören zu den Eubakterien, sind mit den anderen Vertretern dieser Gruppe jedoch nur entfernt verwandt. Sie sind obligat intrazelluläre Bakterien und vermehren sich ausschließlich innerhalb einer Wirtszelle. Auf normalen Nährmedien können sie nicht angezüchtet werden. = deshal sehr schwer zu diagnostizieren!!!! Hier muss auf gründlichste Untersuchungen Acht gegeben werden.
In dieser Hinsicht ähneln sie den Viren, und besitzen auch mehr Hartnäckigkeit als "normale" Bakterien.

Sportfanatiker hat folgendes geschrieben::
Das heftige ist, die meisten chlamydien sind resistent


Das ist wiederum falsch. Antibiotikaresistenzen sind bei Chlamydia trachomatis eher selten. Trotzdem kann es sein, dass die Behandlung nicht funktioniert. Dies liegt aber meistens nicht an einer Antibiotikaresistenz.

Dem stimme ich nicht ganz zu:
Die Antibiotikaresistenz von Mikroorganismen, die für Infektionen des Urogenitaltraktes verantwortlich sind, ist ein klinisch relevantes Problem in der Gynäkologie und Geburtshilfe. Gleichzeitig wird die Resistenzprüfung aufgrund methodologischer Schwierigkeiten sehr selten eingesetzt, so dass genaue Angaben über die Epidemiologie der Antibiotikaresistenz bei den meisten Erregern fehlen. Zusätzlich wurden Einzelfälle klinischer Infektionen durch multiresistente Chlamydia trachomatis berichtet. Das Vorliegen einer Antibiotikaresistenz sollte deshalb bei unbefriedigendem klinischem Verlauf in Betracht gezogen werden. Angesichts der zunehmenden Resistenzproblematik und der zum Teil grossen Wissenslücken sollten die Forschungsanstrengungen auf dem Gebiet der Antibiotikaresistenz bei gynäkologischen Infektionen intensiviert werden

(Quelle: http://content.karger.com/ProdukteDB/produkte.asp?doi=10.1159/000081713)

Sportfanatiker hat folgendes geschrieben::
übrigens wirkt so gut wie kein Antibiotika gegen chlamydien, wenn überhaupt doxilyn .


Doxycyclin heißt das, und es ist nicht das einzige Antibiotikum, das gegen Chlamydia trachomatis wird. Azithromyzin ist z. B. auch eine gute Wahl.


Dem stimme ich zu, trotzdem sollte ein ausgewähltes Antibiotikum ausgelesen werden um nicht den Körper unnötig und sinnlos noch mehr zu schwächen und die körpereigene Abwehr, wie die Darmflora, zu ruinieren, während die Chlymydien keineswegs unschädlich gemacht werden

Gruß
Sportfanatiker
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FataMorgana
DMF-Mitglied
DMF-Mitglied


Anmeldungsdatum: 15.08.2005
Beiträge: 3419

BeitragVerfasst am: 27.07.08, 11:20    Titel: Re: Bakterien im Sperma? Antworten mit Zitat

Sportfanatiker hat folgendes geschrieben::
Doch: Ausfluss aus der Harnröhre macht deutlich, dass es sich mit großer Wahrscheinlichkeit um eine bakterielle Infektion handelt. Wohl kaum um eine Pilzinfektion, da dies eher Hautausschläge und Juckreiz hervoruft. Gerade im Anfagsstadium, nach der Inkubationszeit, greifen Bakterien die Harnröhre an. Und die Symptome sind "plötzlich" nach dem ersten Geschlechtsverkehr mit der "neuen" Partnerin aufgetreten. Dies spricht sehr wohl für eine Infektion, sei es Bakterien oder anderes.


Die Aussage, dass die Geschichte und die Symptome für eine Infektion sprechen, könnte man noch gelten lassen. Aber woher wissen Sie, dass es Chlamydien sind? Ist Ihnen bekannt, dass es noch eine Reihe anderer möglicher Erreger einer nicht-gonorrhoischen Urethritis gibt?

Sportfanatiker hat folgendes geschrieben::
Dem stimme ich nicht ganz zu:
Die Antibiotikaresistenz von Mikroorganismen, die für Infektionen des Urogenitaltraktes verantwortlich sind, ist ein klinisch relevantes Problem in der Gynäkologie und Geburtshilfe. Gleichzeitig wird die Resistenzprüfung aufgrund methodologischer Schwierigkeiten sehr selten eingesetzt, so dass genaue Angaben über die Epidemiologie der Antibiotikaresistenz bei den meisten Erregern fehlen. Zusätzlich wurden Einzelfälle klinischer Infektionen durch multiresistente Chlamydia trachomatis berichtet.


Was meinen Sie, warum der Autor hier von "Einzelfällen" bei Chlamydia trachomatis schreibt? Weil diese eben - besonders gegenüber der weiten Verbreitung dieses Erregers betrachtet - sehr selten sind.

Ich stimme Ihnen aber zu, dass Infektionen mit Chlamydia trachomatis häufiger übersehen werden, weil die Erreger sich aus einem traditionellen bakteriologischen Abstrich nicht anzüchten lassen. Man muss gezielt nach Ihnen suchen. Wenn man dies tut, ist die Diagnose aber mit den heutigen Nukleinsäure-Amplifikationstests aber recht gut und sicher möglich. Bei der Untersuchung aus Urin sollte man darauf achten, dass die erste Portion des ersten Morgenurins verwendet wird.
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Sportfanatiker
Interessierter


Anmeldungsdatum: 23.07.2008
Beiträge: 6
Wohnort: Niedersachsen

BeitragVerfasst am: 28.07.08, 11:35    Titel: Re: Bakterien im Sperma? Antworten mit Zitat

Ich stimme Ihnen aber zu, dass Infektionen mit Chlamydia trachomatis häufiger übersehen werden, weil die Erreger sich aus einem traditionellen bakteriologischen Abstrich nicht anzüchten lassen. Man muss gezielt nach Ihnen suchen. Wenn man dies tut, ist die Diagnose aber mit den heutigen Nukleinsäure-Amplifikationstests aber recht gut und sicher möglich. Bei der Untersuchung aus Urin sollte man darauf achten, dass die erste Portion des ersten Morgenurins verwendet wird.[/quote]

Dem Stimme ich zu, ich glaube aber auch, dass durch die vielen Sparmaßnahmen auch im Gesundheitswesen und die Tendenz zum "Kosten-Nutzen-Faktor", die Aussichten eines Kassenpatienten auf genauste und gründlichste Untersuchungen und Behandlungen nicht rosig sind. Leider stellt man immer wieder fest, dass man von vielen Ärzten wie vom Fließband abgespeist wird und gar nicht reichtig ernst genommen wird, schon gar nicht wenn man Fragen stellt und sich selber schlau gemacht hat.
Ich denke dies spiegelt sich auch in den Laboren wieder. Als ich eine Chlamydien Infektion hatte, wie bereits beschrieben, waren drei Ärzte nicht in der Lage eine sachgemäße Diagnose zu machen, leuter Fehldiagnosen, obwohl ins Labor geschickt "angeblich". Man wird dann lediglich für verrückt gehalten, oder es wird auf die psyche bezogen oder sonst was....... einfach nur lächerlich, als würde man(n) sein wichtigstes Teil nicht kennen:-))) Naja ich habe dann selbst "studiert" im Net und in Büchern über Geschlechtskrankheiten, habe immer mehr die Chlamydien in Verdacht gezogen und hierüber dann mehr gelesen, mich selber genaustens untersucht. Schließlich bin ich dann idirekt in ein gutes Labor gegangen, habe mir vom Laborarzt 3 Abstriche machen lassen, habe darauf bestanden eine Chlamydienuntersuchung zu machen. Der Befund war eindeutig positiv auf chlamydien. Ich kann nur sagen: bildung ist die beste Medizin
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