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Verfasst am: 15.07.05, 12:53 Titel: Prostatitis oder doch was anderes?
Hallo!
Meine Beschwerden: Schmerzen im linken Hoden (ziehend), linke Leiste (ziehend manchmal dumpfe Schmerzen), Rücken, Damm! Alles aber nur auf der linken Seite... hatte rechts noch überhaupt keine Beschwerden! Das ganze geht nun schon ein halbes Jahr!
War vor einem halben Jahr beim Urologen und der stellte eine Prostataentzündung fest worauf ich 10Tage Antibiotika bekam! Erst kam es zu einer Besserung aber dann wieder ein Rückfall! Daraufhin bin ich wieder hin, und wieder gabs 10Tage Antibiotika und Cernilton verschrieben... wieder das gleiche wie beim ersten mal (erst besser dann wieder Rückfall)!
Dann hatte ich Anfang März eine OP (Varikozele links)! Im Krankenhaus stellte man eine vergrößerte Prostata fest... es wurde aber nix unternommen!
War nun wegen den Rückenschmerzen auch schon beim Arzt... habe Krankengymnastik bekommen! Direkt nach der Krankengymnastik waren etwa für eine halben Tag die Beschwerden besser!
Deshalb meine Frage: Kann das Prostatitis sein, oder kommen die Schmerzen woanders her? Reagiert eine Prostatitis von den Schmerzen her auf Bewegungen?
Hallo ...,
eine Ferndiagnose kann hier nicht erfolgen. Man kann lediglich feststellen, daß die von dir beschriebenen Beschwerden nicht untypisch für chron. "Prostatitis" (CP) und vor allem für das chronische Beckenschmerzsyndrom (CPPS) sind. Die Ursachen von CPPS sind noch wenig erforscht und komplex. Urologen tun sich in der Regel schwer mit Diagnose und Behandlung. Hauptsächlich werden Antibiotika verordnet, auch wenn keine bakterielle Ursache vorliegt. In der Fachwelt ist bekannt, daß CP/CPPS in mehr als 90% der Fälle nicht oder nur beiläufig mit Bakterien zusammenhängt.
Ein derzeit sehr populäres Erklärungsmodell für CP/CPPS geht davon aus, daß die schmerzhaften Symptome insbesondere durch muskuläre Verspannungen im Beckenbereich entstehen. Hinweise auf solche Verspannungen können orthopädischen Defizite wie z.B. Beckenschiefstand sein. Zur Vertiefung dieser Thematik sei folgende Seite empfohlen http://www.medizin-forum.de/prostatitis/triggerpoints-d.html . Durch langfristige und gezielte Manuelle, Physio- und ggf. Verhaltenstherapie können die Muskelverspannungen und Verhaltensweisen, die zu anormalen Muskelanspannungen führen, abgebaut werden (siehe http://www.medizin-forum.de/prostatitis/tensiondisorder-d.html ).
Darüber hinaus wäre, sofern nicht bereits geschehen, abzuklären, ob bei dir pathogene Keime vorliegen, die die Beschwerden verursachen könnten (chron. bakterielle Prostatitis). CP- Spezialisten benutzen zum Bakteriennachweis eine sog. 4-Gläser- Probe (siehe http://www.medizin-forum.de/prostatitis/4jar-d.html ) und empfehlen vorab eine antibiotikafrei Zeit von mind. 20 Tagen. 10 Tage vorab sollte man keinen ungeschützten GV mehr haben.
Bakterielle Prostatitis wird mit Antbiotika therapiert. Die Dauer der Therapie sollte gem. der europäischen Leitlinien für CP/CPPS (siehe http://www.uroweb.org/files/uploaded_files/uti_mgti.pdf ) 4 bis 6 Wochen bei oraler Einnahme betragen. Am geeignetsten sind nach derzeitigem Kenntnisstand Flourchinolone (Levofloxacin, Ciprofolxacin). Andere billigere ABX erreichen in der Prostata nur vergleichsweise geringe Wirkkonzentrationen und sind eher ungeeignet.
Durch Pilze verursachte Ätiologien sind umstritten und werden ggf. mit Fungiziden (nicht nur äußerlich) behandelt.
Gruß
O. Urban
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