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Ich war vor ein paar Tagen bei einem Neurologen, weil ich laut Hausarzt Symptome eines Karpaltunnel Syndroms habe (eingeschlafene Hände und Arme, jede Nacht).
Er testete den Medianusnerv am Handgelenk und das Ergebnis war gut.
Daraufhin meinte er, man müsste ein SEP machen. Er meinte, dann würde der Nerv bis ins Gehirn getestet.
Jetzt meine Frage, die mir erst nachdem ich zu Hause war einfiel: Welche Störungen werden bei dieser Untersuchung gesucht?
Wenn ich den Begriff SEP in Google eingebe, kommen fast nur links auf Multiple Skelose Seiten.
Mit der Messung der sensiblen bzw. motorischen Nervenleitgeschwindigkeit (NLG) peripherer Nerven werden auch fast nur periphere Funktionsstörungen der untersuchten Nerven erfaßt.
Um zentrale Prozesse auszuschließen, die (trotz normaler NLG) zu peripheren Beschwerden führen, müssen entsprechende Hirnrinden- und Rückenmarksbereiche untersucht werden, aus denen periphere Nerven hervorgehen.
Das geschieht bei gemischten (sensiblen und motorischen) peripheren Nerven mittels der Ableitung somatosensibel evozierter Potentiale (SEP).
Die Untersuchung kann also zur orientierenden Abklärung von Rückenmarkschäden, wie z. B. funikuläre Myelose (B12-Mangel) oder spinale Tumoren sowie Wurzelschäden, durchgeführt werden. Auch eine MS kann über Schädigung der Rückenmarksbahnen zu Auffälligkeiten führen. Aber es ist eine unter vielen möglichen Ursachen.
Dazu wird (hier) der Nervus medianus (der durch den Carpaltunnel am Handgelenk verläuft) am Handgelenk elektrisch stimuliert. Es kommt über sensible Afferenzen dann zu Reizantworten an verschiedenen Abgreifpunkten, wo Elektroden angebracht werden, vor allem: ERB-Punkt (2 cm über dem Schlüsselbein), nähe des 2. Halswirbelkörpers, sowie an ein oder zwei Ableitstellen am Kopf (dem Arm gegenüberliegende Seite).
Sollten die SEPs komplett unauffällig sein, sind entsprechende Erkrankungen zwar noch nicht völlig ausgeschlossen, aber für den Moment auch nicht sehr wahrscheinlich. Sollten auch die verschiedenen Medianus-NLGs normal sein, ist das CTS zwar auch noch nicht völlig vom Tisch, aber widerum eher unwahrscheinlich, und man sollte ggf. die Verdachtsdiagnose überdenken und evtl. korrigieren.
Die Schilderung "eingeschlafene Hände bzw. Arme" hört sich auch nicht wirklich nach einem CTS an! Denn: Eine Manipulation des Medianus im Carpalkanal kann keine darüberliegenden Arm-Beschwerden auslösen!
Vielmehr könnte eine harmlose sog. "Schlaflähmung" (Brachialgia nocturna = nächtliche Arm-Hand-Schmerzen oder -Mißempfindungen) vorliegen, die durch ungünstige Armlage bzw. Kopflage auf dem Arm mit Durchblutungsstörung des Armes hervorgerufen wird.
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